Archiv für den Tag: 5. Mai 2010

War heute im Foyer des Berliner Verlages, wegen der „Unbekannten Bilddokumente – Berlin nach dem Krieg“.

Was soll ich nun darüber ablassen?
So unbekannt waren alle Fotos nun auch wieder nicht, zumindest für jemanden mit Zonensozialisation. Gescannte, sehr grobkörnige hochgezogene Abbildungen hatte jemand unmotiviert an die Wände gepappt, hinzu kam das Scheißlicht in der Räumlichkeit.
Ausgerechnet im hellsten Teil des Vestibüls stand vor den Bildern ein Tisch, an dem sich zwei eifrig schwätzende Gewerkschaftsfuzzies breitgemacht hatten, wegen der gerade anstehenden Betriebsratswahlen. Ewig huschten irgendwelche Leute, aus zwei luxuriösen Wahlkabinen zur Urne auf dem Tisch. Jeder Zetteleinwurf wurde mit nettem Cocktailsmalltalk kommentiert.
Gewerkschaftler sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Alle schienen ihre „demokratische Pflichtübung“ hastig in der Mittagspause zu erledigen.
Vor über 30 Jahren erlebte ich solche Aktionen in der Betriebskantine, alles spielte sich grundsätzlich während der Arbeitszeit ab. Obwohl in der Firma Alkoholverbot herrschte, ging es erst an die Luke zu den beiden Küchenfeen. Mit Hilfe ihrer gekühlten Biere zog sich alles mächtig in die Länge…
Das waren Zeiten, da konnte man noch in allen Lebenslagen Verhältnisse genießen, die sich bis heute nur in griechischen Gefilden erhalten haben. Gut, ein bisschen auch noch in Portugal, Spanien, Italien…
Leute, wer mit offenen Augen dort unten rumdüste, der genoss doch im Urlaub diese „Schlamperei“. Kenner nannten es allerdings Laissez-faire, ich natürlich auch. Schließlich lebt man nicht nur für das Robotten…
Was mir in diesem Zusammenhang einfällt. Den jetzige Zustand haben wir doch Angehörigen von „demokratischen“ Seilschaften zu verdanken, die Europa zu einer Luxushure verkommen ließen, jenen notgeilen und selbstverliebten Globalisierungsfetischisten.
Da wundert es mich überhaupt nicht, dass es in der Sternstunde von „Experten“, „Spezialisten“, Deutern, Kaffesatzlesern, Dummschwätzern und Besserwissern, Guida Schwesterwelle schlicht die Sprache verschlug. Scheinbar hat er sich in ein Darkroom verkrümelt
Wenn ich daran denke, was für pfiffige Länder gerade ihre Startlöcher hacken, um in der nächsten Zeit mit der scheintoten Εὐρώπη auch noch ein Nümmerchen zuschieben und das wird richtig lustig.
Allerdings werden künftig die Magyaren alles auf Vordermann bringen – Recht und Ordnung werden die künftigen Maßstäbe heißen! Vielleicht mit einer neuen Achse: Budapest – Rom – Berlin! Allerdings nur unter der Bedingung, dass im gesamten neuen Reich wieder die Deutschmark eingeführt wird!