Archiv für den Tag: 7. Dezember 2010

Eine Geste ohne Worte

Der Artikel von Agnieszka Hreczuk auf Seite 3, des heutigen „TAGESSPITZELs“, betrifft ja mehr Beobachtungen und Empfindungen eines polnischen Augenzeugen, die von Mieczyslaw Tomala, der in jenen Tagen als Dolmetscher fungierte. Wobei Willis Kniefall nie als Mittel zum Zweck verkommt.
Schade, dass die junge Frau an einer entscheidenden Stelle klitterte: …“Doch während die Geste in Deutschland für große Aufregung sorgte, blieben die Polen zurückhaltend…“ Die gleichgeschaltenen Medien in der Zone allerdings auch.
Wenn man dieser Tage nur von einem Aufschrei seitens der CDU/CSU spricht, wird es der damaligen Situation nicht gerecht. 25 Jahre nach der „bedingungslosen Kapitulation“ – nicht Befreiung – waren schließlich fast alle Regierungsmitglieder noch lebhaft von der NS-Zeit geprägt. Bei weitem nicht nur als kleine Rädchen des Systems, es befanden sich auch eherne Schwungräder der Bewegung darunter. Die nun als demokratisch geprägte Wendehälse, der 1. Generation dieser Spezies im noch geteilten Restreich, gezwungener Maßen etwas zurückhaltender agierten, schon wegen der neuen Verbündeten. Wohlwissend, dass bei ihnen mittlerweile auch lange die Erkenntnis einherging, mit dem Deutschen Reich ein falsches Schwein geschlachtet zuhaben.
Angehörige zahlreicher Vertriebenenverbände waren in dieser Situation weniger zimperlich, da flippten sämtliche Funktionäre richtiggehend aus. Gemeinsam mit rechten Gleichgesinnten traten sie eine Schmutzkampagne los, welche in ihrer respektlosen Art grenzenlos schien. Da wurde sogar seine uneheliche Geburt mit verwurstet und jene Tatsache, das er seinen Kampfnamen aus Zeiten im Untergrund beibehalten hatte. Weiterlesen