Archiv für den Monat: Februar 2013

Gugge mal wer da Gaugd

Hut ab vor den Betroffenen, die sich nicht für diese merkwürdige Feigenblattshow haben instrumentalisieren lassen. Für mich ist es lediglich der I-Punkt einer Jahrzehntelangen Verkettung von recht undurchschaubaren „Bemühungen“ diesen Fällen im Nachhinein den lauen Anschein zu verpassen, es wurde und es wird alles gegen dieses Unrecht getan.
Als einen schlechten Witz empfinde ich die Tatsache, eigentlich auch ziemlich geschmacklos, dass man dazu ausgerechnet den Herrn Gauck auserkoren hatte. Bei ihm kann man immer nicht so recht unterscheiden, macht er das lediglich aus berufsethischen Gründen oder ist alles doch ein wenig von innen heraus verknüpft. Weiß nicht warum, mir kommt er wie der Laienschauspieler in einer never ending Betroffenheitsshow vor, der überhaupt nichts anderes spielen kann. Zumindest wurde aber der Text in seinen Drehbücher abgeändert, denn seit Wochen vermisse ich bereits dieses verbale Placebo, jenes Winkelement ganz bestimmter demokraturischer Traumtänzer, welches durch MM-W sogar noch eine Steigerung erfuhr…

ARTE – Dienstag, 19. Februar 2013 um 23.00 Uhr

Miles and War
Die Dokumentation zeichnet das Porträt dreier Männer, die dem Krieg und den Bomben mit Worten begegnen
Laut des Programmhinweises handelt es sich im Endeffekt wohl auch nur um ein Geschäft, lediglich von der anderen Seite betrachtet, schließlich muss ja auch ein Filmemacher von irgendetwas leben.
Drei ganz wichtige Leute betreiben mal hier, mal dort Symptombekämpfung, denn auch sie müssen ihre Zeit bis zur Urne auf irgendeine Weise totschlagen.
Jene dreifache Don Quichotterie dauert 53 Minuten und alles in HD…

Freiheit für die City West!

Nun preschen sie alle los, weil eine Menge zu verdienen ist, nebenher der eine oder andere seine grenzenlose Eitelkeit befriedigen darf, wenn sich auf der Fläche später das Kapital in Stahlbeton und Glas ausscheißen kann und früher oder später ein „Quartier am Zoo“ als winzige Fußnote in irgendwelchen Annalen auftaucht wird.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Über den Geschmack ganz bestimmter Arschitekten sollte man nicht streiten. Die geplante Bebauung finde ich persönlich richtig gut, nichts aufregendes dabei. Was die Langweiligkeit der zu erstellenden Objekte betrifft, da ist bei mir schon lange ein Gewöhnungsprozesse eingetreten.
In der bildlichen Darstellung kommt auch alles toll rüber, wegen der üblichen Variationen.
Im Modell wurde wieder auf bewährte geometrische Figuren zurückgegriffen – das beliebte Braunkohlenbrikett – mal längs, mal quer, mal etwas höher…
In der Bildergalerie für die „Umbaupläne für die City West“ wird zusätzlich noch mit einer Beliebigkeit kokettiert – jene vorgesehene, allgegenwärtigen Schießschartenarchitektur und damit wird dem Zeitgeist gehuldigt…
Hierfür muss nun wirklich kein Mut aufgebracht werden, da braucht es auch keinen Gedanken an gesamtstädtische Dimensionen.
Weshalb sollte die Technische Universität überhaupt einen „Quantensprung“ wagen?
Nur weil sich Meister Ralf Schönball als grenzenloser Optimist outet?
Den Witz mit der Stilllegung des Tegeler Flughafenareals muss er beiläufig mal erklären!

1200 und einen Verletzten nach Meteoriten-Absturz am Ural

Nun sind ja gerade diese merkwürdigen, seit Jahrzehnten perpetuierenden Erinnerungen an den 13ten und 14ten Februar 1945 wiedermal entfleucht, was die Flächenbombardements von Erbflorenz betrafen.
Will nicht weiter darauf eingehen, weshalb Nazideutschland in jeder Form weiter expandieren durfte, durch international geduldete Machenschaften der Alliierten nach dem I. Weltkrieg.
Später begann ein Rundumschlag, als in der Sowjetunion ausgebildetes technisches Personal, 1936 bei der Zerstörung von Guernica das „vermitteltes Wissen“ folgenlos ausprobieren durfte.
Drei Jahre später folgte der lückenlose Versuch einer totalen Vernichtung von Warschau, Rotterdam, Coventry,  Belgrad, London, Plymouth usw. – schon vergessen?
Alles dehnte sich weitere fünfeinhalb Jahre aus, einschließlich der verordneten, industriellen Vernichtung verschiedener Ethnien…
Was nach 1945, oft unter demokratischen Feigenblättern ablief und millionenfache „Kollateralschäden“ einschloss, darauf scheiße ich doch, was sollte mir denn sonst einfallen?
Ach so, heute erdete sich ein Weltraumbrösel in der Nähe von Tscheljabinsk, wenige tausend Kilometer westlich der  Region Krasnojarsk, wo vor über 100 Jahren ähnliches abging. Heute, wie damals geschah fast nichts, zumindest nichts erwähnenswertes, außer rund 1500 Verletzen bei jenem göttlichen  Event!
Alles vollkommen untauglich, was Quoten angeht!
Da nutzt es ebenso wenig, wenn darunter lediglich 200 verletzte Kinder sein sollten!
Was würde eigentlich passieren, wenn ich die Frage stellte, wie viel Leute in den letzten 24 Stunden ihren Arsch zugekniffen haben, ohne irgendwelche himmlischen Einflüsse?
Da sollte es doch unerheblich sein, die gerade mal 1000 Verletzte überhaupt zu erwähnen!

TRUCKERLOTHAR

Eine nicht redigierte wahrhafte Legende vom Fuße des Kiffhäusers – Anfang der 1970er

…Das Leben auf dem Campingplatz nahm stressige Dimensionen an. Mein Zimmerchen befand sich neben den Räumlichkeiten der Rettungsschwimmer, fast jeden Abend gab es etwas zu feiern. An den Wochenenden erschienen Freunde und Kumpels. Gepennt wurde teilweise zu sechst in dieser kleinen Butze, dafür wurden Tisch und Stühle auf dem Schrank platziert, außerdem standen für weiteren Besuch noch zwei Sechsmannzelte auf dem Platz rum.
Hinter dem Bettende stapelten sich Bierkästen, jede noch so kleine Gefälligkeit für die Camper wurde vorzugsweise mit Bier oder Schnaps honoriert. Bald wusste es jeder, dass in meiner Bude immer ein paar Schachteln Bier herumstanden, deshalb erschienen nachts oft irgendwelche Leute, die sich Alk liehen, der am nächsten Tag in noch größerer Menge zurück gegeben wurde.
Vom Chef kam zu Beginn meines Jobs, jene augenzwinkernde Anweisung, kleine Gefälligkeiten für Camper seien Service und nach Möglichkeit sollte ich für ihre frommen Wünsche ein offenes Ohr haben. Allerdings nahm es manchmal schon merkwürdige Ausmaße an, so musste ich öfters mit dem RS 09, so tief wie möglich ins Wasser fahren und in Ufernähe Seegras und Schilf mähen  oder jemand stellte fest, dass seinen PKW-Reifen Luft fehlte, nach erfolgtem Hilferuf stand ich mit dem Multicar nebst Kompressor da und pumpte die Pneus wieder auf.
Ewig lagen auch irgendwelche Reparaturen an Zeltgestängen an, ganz abgesehen von der Tatsache, dass ich laufend Zelte mit aufbauen musste, weil die Leute nicht klar kamen. Wollte z. B. Herr Doktor Dingensknecht etwas länger pennen, da er den Kater der vergangenen Nacht kurieren musste, hieß es dann für mich, einige Stunden später mit Rasenmähen beginnen. Diese Zeit ließ sich sowieso in der Nachbarschaft mit Kartenspiel überbrücken, denn öfters fehlte am späten Vormittag irgendwo der Dritte Mann zum Skat. Es kam vor, dass Kurt mich suchte, er mit unser aller Dienstschwalbe auftauchte und im fliegenden Wechsel dann meinen Part übernahm.
Irritiert hat meine Kollegen und die Camper die Tatsache, dass ich auf meiner fast täglichen Mülltonnenreinigungstour mit Anzug, Schlips und Kragen vorfuhr, ebenso war dies meine Dienstbekleidung wenn ich irgendwas mit dem Geräteträger anstellte. In der Freizeit lief ich mit einem löchrigen russischen Matrosennicki rum, meine Jeans waren in den verschiedensten Farben schachbrettartig gestopft, mit Isolierband wurden kleine Risse überklebt, gingen sie weiter auf, flickte ich sie mit Gitarrensaiten oder bunte Lederflicken und jeder konnte sich mit Filzern auf den Hosen verewigen, mit Autogrammen oder doofen Sprüchen. Weiterlesen

Aus so manchen Tiefkühltruhen der „Lebensmitteldiscounter“ wiehert es momentan

Wenn ich mir z.B. Fleischpreise bei „Reichelt“ oder „Feinkost-LIDL“ anschaue, wird mir übel, was wollen die „VerbraucherInnen“ denn dafür noch verlangen?
Wer weiß den schon, dass man einen Dampfriemen Fleischbockwurst nennen darf, wenn der Hersteller die vorgegebenen Bestimmungen eingehalten hat und so ein Teil nur die vorgeschriebenen 17% Fleisch enthält. Mir ist allerdings nicht bekannt, ob es sich dabei um schieres Muskelfleisch handeln muss.
Da Fleischfresserei für viele etwas mit Wohlstand zu tun hat, wird konsumiert auf Deibel komm raus und alle in der Kette – aber erst nach den landwirtschaftlichen Erzeugern – verdienen dabei kräftig mit, nicht zu vergessen, die vielen Lobbyisten…
Aberwitzig gestalten sich nebenbei auch Erweckungen von Bedürfnissen bei den Fleischfressern. Was in solchen Momenten für eine Maschinerie anläuft, ohne Rücksicht auf die betreffenden Kreaturen. Irgendwelche Deppen knautschen sich etwas aus, die Werbebranche muss es den Leuten schmackhaft machen und dann legen alle mit industriemäßiger Produktion los. Bis solche Sauereien endlich publik werden, haben bestimmte Kreise schon gefüllte Taschen, können beruhigt erstmal abtauchen und ganz in Ruhe den nächsten Coup ausknautschen.
Wie war es denn von einigen Jahrzehnten? Verbraucherinnen und Verbraucher wollten plötzlich helles Rindfleisch und noch helleres Kalbsfleisch, natürlich bekamen sie es auch – auf Kosten der Viecher.
Den “rauhfutterfressenden Großtiereinheiten” (ein schöner Begriff aus den 1960er Zonenzeiten) wurde Leukämie angezüchtet, ihre Ställe auf rund 50 Grad erwärmt und sie wurden auf den Verzehr von Flüssignahrung getrimmt. Was bei den komplizierten Mägen der Rinder auf Folter hinauslief, gegen diese kleinen Nebenwirkungen gab es Leckerlis von der Pharmaindustrie…
Was die Leute nur haben, tagtäglich fressen sie doch irgendwelche kleineren aber wesentlich unappetitlicheren Kerbtiere und langschwänzige Nager, bis zur Unkenntlichkeit materialisiert und vollkommen steril zubereitet…
Schon witzig, einen Grammy oder Oskar wird es für die optimal ausgeleuchteten, blutigen Brösel in den Kühltheken nicht geben, trotzdem jaulen ringsumher die Massen wegen jener Kleinigkeit der saisonbedingten Streckung von sowieso gemanschter Fleischwarenfüllungen auf. Weiterlesen

„Traditionen pflegen heißt, die Flamme bewahren – nicht die Asche anbeten“ (Plagiat!)

Was sollten mir diese paar Worte eigentlich sagen?
Üblicherweise ziehe ich in solchen Momenten immer nur falsche Schlussfolgerungen – wie gehabt!
Frank Beacham?)
Fand vorhin bei FEZBUCK ein Bild und kommentierte es folgendermaßen: Eigentlich empfinde ich es als Beleidigung, den jungen Mann verkleidet in eine Reihe mit vermeintlich impotenten und senilen Kirchenfürsten zu stellen…
Schon sind wir beim Stichwort – die Fahnenflucht vom Stellvertreter Gottes!
Wie ist so etwas möglich?
Der alte Knabe stellte eigentlich alles auf den Kopf und wird trotzdem von allen Seiten mit für mich unverständlichen Lobhudeleien regelrecht zugeschissen.
Jeder kann sich da reinhängen, etwas kritisches ist mir heute nirgends untergekommen. Seine Befindlichkeit werden von der Mehrheit in eine Phase des Scheintotseins umgemünzt, daraus folgert bereits: De mortuis nil nisi bene!
Dem werde ich mich aber nicht anschließen!
Ganz schön respektlos, wenn sich jemand einen Job aufhalsen lässt und er irgendwann die damit verbundene Beständigkeit (constantia) übergeht wie ein x-beliebiger Rotzlöffel, der sich noch durch sein beginnendes Leben laviert. Weiterlesen