Archiv für den Tag: 24. September 2013

Qual der Wahl – Pest oder Cholera?

Üblicherweise schob ich mir vor der Glotze etwas zwischen die Kiemen, es lief gerade – “hartaberfair” – in dem Moment schwadronierte gerade U-mi Altmeier.
Zwei, drei Minuten lief alles noch weiter, dann genügte es mir.
Was darf Meister Plasberg da überhaupt veranstalten – Boulevardjournalismus auf mittlerer Ebene oder versuchten intellektuellen Populismus?
War absolut nichts für mich, auf „arte“ lief ein Film, „Die zwölf Geschworenen“. Trotzdem zappte ich ein paarmal noch zurück und ewig brezelte Altmeier im Bild. Wie er sich dort präsentierte, da kann man auch auf eine recht merkwürdige Kinderstube schließen…
Anschließend wurde die Bit-Möhre hochgefahren, wollte eigentlich nur die Van Morrison-Datei öffnen und noch den Rest der „Berliner Zeitung“ einziehen. Nebenher gings es noch kurz zum Elektrobriefkasten, dort erwarteten mich opulente Peinlichkeiten der christlich-demokraturischen Art, wie man sie eigentlich nur noch von Nordkorea her kennt.
So freudig erregt wie sich Änschie gab, erinnerte es sie bestimmt an ihre alten Tage bei irgendwelchen Vermehrungstreffen der FDJ.
Auf der Bühne strahlte alles jung/dynamischen Anschein aus, wobei der Generalsekretär Gröhe richtig ekstatisch ausflippte. Was allerdings Herr Kauder ins Mikrofon welschte, verstand ich nicht, bestimmt etwas auf Frau Kanzler gemünztes von Grönemeyer oder Roberto Blanco…
Die „Wildheit“ der CDU-Stare kam allerdings etwas anders herüber, als zu Frau Kanzlers Funktionärszeiten in der Zone, denn dort ging alles viel gesitteter zu. Was aber an der Altherrenriege des Politbüros lag, die nach der Synchronisation ihrer Herzschrittmacher schließlich mit zittrigen Stimmen immer nur ihren Lieblingshit intonierten: „Wir sind die junge Garde des Proletariats…“
Viel später ging es erneut zur Heimatseite von ARD. Wollte doch mal wissen, was es mit „hartaberfair“  eigentlich auf sich hatte. Stellte dabei fest – auch so eine Sendung mit der die öffenlich/rechtlichen Anstalten lediglich Gebühren verbraten – um irgendwie den Abend zufüllen. Mit Hilfe einer Sendepause und dem dazugehörigen Testbild würde bestimmt weniger Schaden angerichtet.
Wie viele Quotenpunkte mag denn diese überbrückte Langeweile überhaupt bringen?
Auf der anderen Seite kamen manch komische Selbstdarstellungsversuche recht gelungen rüber, beginnend beim Moderator und natürlich vom U-mi.
Weshalb unterbrach Herr P. eigentlich immer wieder respektlos seine Gäste, wenn sie gerade begannen abschließende I-Punkte während ihren Ausführungen zusetzen? Auf den claqueurenden Pöbel im Studio möchte ich nicht weiter eingehen. Mir ist immer nicht ganz klar, warum man diese  Leute überhaupt einlädt. Sind die Verantwortlich Redakteure etwa der Meinung, dadurch gewinnt solch eine Sendung an Bedeutung oder dient das undifferenziert Händeklatschen lediglich als  Füllstoff bei der anschließenden Abrechnung aller verbratenen Sendeminuten? Plasberg produziert doch bestimmt selber, dadurch kämen natürlich zwischen den implodierenden Sprechblasen etliche tausend Euronen mehr in die Kasse… Weiterlesen