Archiv für den Monat: April 2014

Souvenir aus Laos

Der Beipackzettel zu jenem Schlüsselanhänger – ein Geschenk für die Scheffin – animierte mich zu den folgenden Zeilen.
Beide Brösel wurden kreiert aus Altlasten eines Krieges in Fernost, den damals die Völkergemeinschaft fast vollständig ignorierte. Mir war seinerzeit Laos eigentlich nur dadurch bekannt, dass in den 1960ern, teilweise der Ho-Chi-Minh-Pfad parallel zur Vietnamesischen Grenze durch deren Gebiet verlief und sich in der angrenzenden Region zu Burma und Thailand, das sogenannte Goldene Dreieck befand…
Der Begriff entstand angeblich Anfang der 1970, in der Hong Kong bereits als Puff für relaxende GI´s aus Südvietnamesischen Gefilden galt und die Jungs sich dort von ihrem „Rock´n Roll-Krieg“ am Mekong etwas erholten. Was Barry Levinson in seinem „Good Morning, Vietnam“ mächtig geklittert, anhand der Biographie von Adrian Cronauer rüber bringen wollte. Man merkte, der Saigoner AFN-Moderator schien in Wolfman Jack sein großes Vorbild zusehen. In meiner ausgehenden Kindheit hörte ich mit Begeisterung WJ in den Nächten ab 22:PM, auf der Welle von AFN-Frankfurt.

Passend zu seinem eigentümlichen Erscheinungsbild ertönte wolfsähnliches Geheul (hier nahm er sich offensichtlich den legendären Bluesmusiker Howlin’ Wolf zum Vorbild, welcher ihn auch zu seinem Künstlernamen inspirierte) zwischen seinen mit Gags reichhaltig gespickten heiseren Ansagen und typischerweise Rhythm-and-Blues-, Jazz- oder Soul- und Funk-Songs.(WIKI) Weiterlesen

20. Jahrestag des Völkermordes – Ruanda gedenkt der Toten

Wochenlang hurten die Medien wegen eines Jubiläums herum, in den letzten beiden Tagen kam es nun endlich zu den multiplen Orgasmen in Presse, Funk und Fernsehen.
In den heutigen Fernsehnachrichten  wurden dann entsprechende visuelle Pornos präsentiert, mit jeder Menge „Friede, Freude, Eierkuchen“. In hellen Scharen waren ganz wichtige Leute (zumindest solche, die sich dafür halten) eingetrudelt und jeder amüsierte sich im Stadion von Kigali auf seine Art – so mancher der Gäste schien recht gelangweilt auf der Tribüne zu hocken – als der Genozid nachgespielt wurde.!!???
…davon traumatisierte Zuschauer konnten sogar Ruheräume aufsuchen
Was sollte das denn nun wieder?
Ob in ARD oder ZDF, die Zusammenschnitte der Beiträge waren schon recht merkwürdig, auch was dortige Reporter und hiesige Moderatoren abließen, alles geschwängert mit trügerischer Hoffnung und ebenso euphorisch vorgetragen.
Was meinen denn sämtliche momentanen Traumtänzer, wie es weiter geht, wenn Ruandas Präsident Paul Kagame mal weg ist vom Fenster?
Ach so, da sind ja noch die Blauhelme!
Auf die wird wohl in Ruanda und nicht nur dort, keiner auch nur einen roten Heller setzen.
Ist doch klar warum!
Für mich ist dieses merkwürdige Feigenblatt der Völkergemeinschaft schon lange nichts weiter als ein global agierendes Tourismusunternehmen, welches sich absolut ineffizient einer besonderen Kategorie von Abenteuerurlaub widmet und dafür jährlich Milliarden US-Dollar sinnlos verpulvern darf…
Aus gegebenem Anlass durfte heute sogar der Hauptfilialleiter Sprechblasen aufsteigen lassen…
Für mich allerdings vollkommen unverständlich, weshalb man auf die Franzosen verzichtete und ausgerechnet diesen Mann einlud. Zumal das Verhalten der UN-Friedensbewahrer in Ruanda kein Einzelfall war und lediglich dem ewigen Alltag dieser Blauhelmtruppe entspricht. Nun könnte ich mit einigen ähnlich gelagerten Highlights der vergangenen 20 Jahre aufwarten, jedoch nicht mit Aktion von der Qualität jenes Genozids in Ruanda. Aber Statistiker werden belegen können, dass in der Zeit, weltweit noch deutlich mehr Menschen ins Gras bissen…
Immerhin hat sich der Herr Ban bei den Ruandaern entschuldigt!? Weiterlesen

Auf dem Staudenmarkt im Botanischen Garten

Eine "hezká holka", sie verkaufte Pflänzchen aus bergigen GefildenMir fiel im Moment dieser Photographiererei etwas ein.
Bereits als Kind lernte ich die unmöglichsten Schimpfwörter  und Gesten aus vielen Herren… und Damenländern – nicht in der Schule – sondern auf der Straße! Erst viel später wurde mir klar, da waren Begrifflichkeiten drunter, die man besser nicht anwenden sollte, wenn man nicht augenblicklich ein Messer zwischen die Rippen haben möchte…
Nur mit dem Tschechischen verhielt es sich ganz anders!
Der Grund war, Božena, die hübsche Cousine meines Schulfreundes…
Seine Mutter brachte mir damals folgenden Satz bei: „Hezká holka dej mi hubičku!“
Und das war auch gut so!!! Weiterlesen

Die Zerrissenheit der Medien

Eigentlich wollte ich nichts mehr verzapfen, mein eigentliches Geschreibsel wurde an Stelle einer Bemerkung zu Kurt Cobain versenkt, es betraf allerdings auch ein 20jähriges Jubiläum – dem Genozid an den Tutsis in Ruanda…
Vielleicht geht es morgen weiter.
Meine samstagabendliche Augenpflege begann schon während der Tagessau. Als endlich die wirklich halbwegs korrekte Info lief, der Wetterbericht, kam von der Scheffin: „Du schläfst ja sowieso nur, ich möchte etwas auf PRO7 sehen“ und schaltete um. Jene, im Halbschlaf registrierten Fetzen, waren recht langweilig. Irgendwann kam wieder etwas von der Seite, „der Film ist so spannend, ich will nicht weiter schauen! Soll ich die Glotze gleich ausschalten?“
Schon merkwürdig, was die partiellen Wahrnehmungen betreffen. Für den einen ist alles ein Hypnotikum und der andere kann den Spannungsbogen nicht ertragen…
Bis zum Werbeblock wollte ich schließlich noch warten. Als er endlich dudelte, wurde kurz durchgezappt, statt endlich einen Glimmer zu dämpern.
Auf dem Kanal der Einäugigen schaffte sich Deutschlands medialer Unterhaltungs-Punchingball, der plapperte gerade mit zwei aufgepeppten Weicheiern, die wohl ihre Wette gewonnen hatten.
Schließlich die aufgeplusterte Ankündigung des nächsten Stars, in solchen Momenten wird der Ton weggedreht und ich versuche  mir dabei vorzustellen, wer nun plötzlich auftauchen soll. Nach der Lanz´schen Körpersprache zu urteilen, konnte es sich nur um Elvis oder Janis Choplin handeln…
Nix wars!
Er zauberte aus der ZDF-Mottenkiste UNSEREN Ha-Pe K., wobei die anwesenden Plepse total  ausflippten und dies ausgerechnet zu „Schmidtchen Schleicher“. Diesen Hit hasse ich, 1976, kaum richtig im Westen angekommen, dudelte diese Schmonzette aus wirklich jeder Jukebox, was an Folter grenzte, da hätte ich auch im Osten bleiben können…
Interessant, das ist also die quotenträchtige Abendunterhaltung in Deutschen Landen, verstehe nicht, wie man so etwas aushalten kann. Bei mir kommen immer gleich Bedenken auf, dass mein Sperma flockig wird!
Sogar Schmidt-Schnauze outete sich letztens, er habe in ihrer Anfangsphase die „Fab Four“ im Hamburger „Star-Club“ erlebt. Ein Schwenk zum Publikum sagte mir nur, die sind halb so alt wie der Ex-Kanzler, aber schon doppelt so tot!
Wo fand überhaupt selbiges Event statt, kann doch nur in Sangerhausen oder Gelsenkirchen gewesen sein?!
Jedem Tierchen sein Pläsierchen! Mir reichten jedenfalls fünf Minuten. Stimmt nicht ganz, während meiner Rauchpause war die Balkontür nur angelehnt und mir ging etwas durch die Birne.
An was erinnert mich selbige Shows eigentlich?
Nicht mal an den „Kessel Buntes“, deren „Leipziger Allerlei“ schien mit etwas mehr Niveau behaftet zu sein. Richtig mitreden kann ich da allerdings auch nicht, denn bei Schwiegermutter waren solche Sendungen immer DER Grund, mich lesenderweise zu verkrümeln.
Unvermittelt kam es mir!
Logo, einzig und allein die Ebenen sind verschoben und mit dem glitzernden Gedöns drumherum wird ausschließlich von der vorgetragenen Leere, der permanent aufgewärmten Beliebigkeit und vom profanen Unbill abgelenkt – panem et circenses! (Aus dem Asterix!)
Die Truppenbetreuung bei der Deutschen Wehrmacht sah auch nicht viel anders aus.
…ganz neue Perspektiven für Herrn Lanz, als Kulturobmann mit Y-Tours zu den kriegerischen Brennpunkt UNSERER Erdenscheibe
Ach so. Hatte ganz vergessen, warum ich am heutigen Tag wie Falschgeld herumlief. Nächtens lief zu einer vollkommen unchristlichen Zeit eine Sendung, die leider vier Generationen zu spät in den Äther geschickt wurde.
Anschließen ging es weiter mit „Tonart“, da wurde aber nebenher gelesen.

Seit zwanzig Jahren geht Kurt Cobain nicht mehr einkaufen

“Here we are now, entertain us”
Wenn man es positiv betrachtet, war die Idee, freiwillig sein Leben zurückzugeben, doch nicht der schlechteste Ausweg. Wer weiß was er später für einen Scheiß kreiert hätte. Nicht auszudenken, Kurt wäre gemeinsam mit Courtney vielleicht bei der Heilsarmee gelandet…
So gibt auch ihre Aktion einen Sinn, wie sie es mit seiner Asche händelte.

GMX hat auch noch was: It‘s better to burn out than to fade away

„Ukraine-Krise: Schäuble vergleicht Putins Krim-Pläne mit Hitlers Politik“

„Wolfgang Schäuble sieht sich wegen Hitler-Vergleich zu Unrecht am Pranger“
„Schäuble beteuert, er habe Putin nie mit Hitler verglichen“

Hinzu kommt jetzt, dass die große Scheffin offenkundig gar kein allzu großes Interesse mehr an ihrem Finanzminister bekundet. Wenn sie sich demnächst noch hinter ihn stellt, dann wird es für Wölfchen endlich Zeit nach Hause zu rollen.
Mit seiner über 40 jährigen Parlamentszugehörigkeit landet der Baden-Württemberger nebenher sogar im Guinessbuch als dienstältester Abgeordnete dieser Republik…
Vielleicht wollte sich Schäuble nur ins Gespräch bringen und etwas auf der Pisse von Hillary Clinton Kahn fahren. Allerdings kam ihr Vergleich etwas differenzierter rüber, denn sie sprach von dem, was Hitler damals in den dreißiger Jahren tat. Womit man ihr uneingeschränkt Recht geben könnte, wenn sie damit lediglich die Remilitarisierung des Rheinlandes meinte.
Zwei Jahre später, im Frühjahr 1938, mit dem Anschluss des Ösilandes sah es schon anders aus…
Wieder mehrere Monate später – da hinkt aber Dr!? Schäubles Vergleich mächtig gewaltig! Wenn nun jemand meint, dass die Eingemeindung des Sudetenlandes nicht ganz koscher über die Bühne ging, kann man demjenigen nicht voller Inbrunst widersprechen, aber das betraf letztendlich nur gewisse Nebensächlichkeiten nach der Besetzung. Jene Modalitäten spielten während des demokratischen Hickhacks (Appeasement-Politik) in der Vorbereitungsphase des Münchner Abkommens überhaupt keine Rolle. Letztlich bekam Herr Hitler einen Freibrief vom britischen Premierminister Chamberlain und dem französische Ministerpräsident Daladier, damit präsentierten sie ihm das Sudetenland auf einem silbernen Tablett…
Unterm Strich führte bereits zu Beginn des Versailler (Schand)Vertrages alles ganz schleichend in jene hinreichend bekannte Richtung und dies geschah unter den schläfrigen Augen der gesamten Völkergemeinschaft!
Bis heute haben sich lediglich die Ebenen etwas verschoben – nur demokratisch verbrämt und besser kaschiert als anno knips!
Weltweit scharwenzeln, ohne dass ein Ende abzusehen ist, massenhaft blutleere Komiker mit Palmenzweigen und Feigenblättern durch die Botanik. Versteckt hinter Betroffenheitslarven wedeln sie lediglich den immer stärker werdenden Gestank etwas durcheinander – es liegt im Sinne des Betrachters, welche unerträglichen Ausdünstung ich meine. Finden selbst da noch Zeit für gegenseitiges Schulterklopfen, um den Rest der Welt hartnäckig zu beweisen, wie toll sie doch sind und wie optimal sie alles im Griff haben. Hasten von einer Masturbationsperformance zur anderen und wenn sie nicht gestorben sind, dann jetten sie gerade wieder irgendwo hin.
Wer noch nicht in jenen erlesenen Kreis aufgenommen wurde, der schafft sich halt in heimatlichen Gefilden und kann als Talkshow-Kokotte (Für gewöhnlich benutze ich einen ganz anderen Begriff) allabendlich auf dem medialen Studiostrich lustwandeln. In einem sind die provinziellen Wichtigtuer den großen Staren absolut ebenbürtig, sie registrieren oft gar nicht mehr, welchen Tinnef sie eigentlich in ihre Sprechblasen stopfen.
Aber hinterher ablassen, so habe ich es nicht gesagt, bin falsch zitiert oder entstellt interpretiert worden usw.
Vielleicht sollte Schäuble es mal mit der Variante von seinem ehemaligen Scheffchen probieren!
Er ließ sich damals einen „Blackout“ bescheinigen…

Philipp Springer, Bahnhof der Tränen – Die Grenzübergangsstelle Berlin-Friedrichstaße

Ein sehr informatives Sachbuch über den Grenzfuchsbau der „Hauptstadt unsrer Deutschn Demokratschn Replik“.
Drei oder viermal war es auch mir vergönnt, dort mal hin und her zu huschen, mit diesem Zweierpack – vor der Geisterstunde retour und durch einen anderen Ausgang gleich wieder zurück…
Ansonsten lieferte ich nur Landeier aus dem Wessiland dort ab und empfing sie nachts dann wieder.
Allein über diese wenigen Wildwechsel fallen mir massenhaft Geschichten ein…
Gleich beim ersten Trip fuhr ich nach Sangersdorf und bestand darauf, dass mir Sieke eine ermäßigte Studentenkarte holte. Die Freunde meinten ich wäre nicht ganz dicht, kaum aus dem Knast raus und schon wieder auffallen, ging aber glatt.
(Allerdings wurde im dortigen Bahnsteig-Intershop ewig 96er Forum-Sprit, Tabak, Zigaretten, polnischer und russischer Wodka eingekauft.)
Ein halbes Jahr später  verzögerte sich wegen mir die Weiterreise nach Hoek van Holland um eine dreiviertel Stunde. Bereits vor Frankfurt/Oder hatten mich die Grenzfrommse in der Mache, da ich als Westberliner mit einem bundesgermanischen Pass unterwegs war, der allerdings drei Tage vorher in der polnischen Hauptstadt ausgestellt ward. In unserem Abteil befand sich noch eine scheintote Omi, die schon kurz hinter Warschau zu nerven begann. Muttel war in ihrer alten „Heimat“ und hatte mindesten zwanzig beschriftete Plastiktütchen mit „Heimaterde“ im Gepäck.
Die Alte bekam beim Halt in der Friedrichstraße solch ein Fracksausen, dass wir Angst um sie hatten, weil sie kurz vor einem Herzkasper stand. Die schnallte nun überhaupt nichts mehr und wollte dann bei den Grenzern auch noch vermitteln, da ich doch den gleichen Pass besaß wie sie. War schon witzig, immer mehr Leute mit geflochtenen Epauletten mit vielen Sternchen tauchten plötzlich auf und wollten mich zum Aussteigen bewegen – wegen Klärung eines Sachverhaltes! Mittlerweile lag ich auf den Sitzen, während mein Kumpel am geöffneten Fenster stand und die Passanten auf dem Bahnsteig lautstark über jene Willkür im Abteil informierte. Irgendwann tauchten dort unten mehrere picklige Jungs auf, die Neugierige zum Weitergehen anhielten, was sich aber als nicht so einfach herausstellte. Endlich erledigte sich alles, ein ganz wichtiger Fromms gab dem Typen mit seinem Bauchladen den Befehl, mir eine Identitätsbescheinigung auszustellen. Sämtlich persönlichen Daten seine dem ungültigen Pass zu entnehmen! Dann ging es nochmal kurz von vorn los, da sie für den Wisch 5 DM haben wollten und ich kein Geld besaß!
{Kurz darauf bekam Achim auch ewig Trouble bei seinen Touren auf den Zonen-Korridoren im Transit. Weil die Ost-Grenzer ihm auch ewig solche Bescheinigungen ausstellten. Was ich nicht korrekt fand, denn dadurch wurden seine Fahrer ewig raus gewunken und die darauffolgende Prozedur lief nicht unter 30 Minuten Wartezeit ab…
Wir waren bei Chris Barber (Pete York als Trommler) in der Philharmonie, hatten in der Pause ein Auffrischungshörnchen eingepickt. Im Foyer stand das Vorgruppenduo, Sonny Terry&Brownie McGhee, worauf sich sich mein Spezi mit einem fetten Filzer die Autogramme in seinen Ausweis pinseln ließ…}
Eine Sache fand ich in dem Buch doch recht merkwürdig, die ausufernde Danksagung vom Autor.
Er vergaß aber seine Haustiere noch zu erwähnen, die Katze, Meerschweinchen und Hamster der Zwerge