Archiv für den Tag: 27. Januar 2015

Aus dem Wirtshaus vor die Glotze

Mein heutiger Fernsehabend begann mittendrin von Frontal21, nach wenigen Sekunden ging es mit einen Winzspezial weiter – Die Zahl: 2334 Lobbyisten im Bundestag, wobei ich mümmelte und bald kotzen musste, hielt aber durch.
Nach einer Rauchpause ging es mit dem ZDF heute journal weiter – natürlich war dort Oświęcim angesagt.
Weshalb begann alles eigentlich mit solch merkwürdiger Bluescreen-Spielerei, dem Blick durch das Lagertor der Hauptwache in Richtung Rampe und am rechten Rand schaffte sich dabei der O-beinige Moderator…
An der geredeten Rede vom Herrn Bundesgauck und den dauernden Unterbrechungen monotoner Beifällereien, nahm nur das Verteidigungsblondchen keine Notiz, die schien irgendetwas zu schreiben oder löste einen Sudoku. Mir reichte es aber auch vollends, deshalb wurde die Stromzufuhr der Verblödungslaterne unterbrochen, obwohl sie alles so scheeen inszenierten…
Ich bezweifle, dass bei jüngeren Leuten nach solch einer Medienshow wirkliches Interesse für die Vergangenheit geweckt wird, zwar gab es in den letzten Jahrzehnten keine industriemäßige Vernichtung mehr, trotzdem ist der Tod überall gegenwärtig. Hinzu kommt, in der belegbaren menschlichen Geschichte wurden bisher jegliche Schweinereien irgendwann auch getoppt, deshalb ist mit Auschwitz lediglich eine Periode abgeschlossen worden.
Um dahinter zusteigen was ich damit meine, muss man sich nicht die schwere Kost der Mitscherlich´s  einziehen. Da genügt bereits eine Schrift von Robert Merle, jener beschreibt in „Der Tod ist mein Beruf“, die Entwicklung eines kleinen spießigen Rädchens innerhalb unserer Gesellschaft, der auch als Todesengel weiter funktionierte, als ob sein Job der normalste auf der Welt war…
Hier noch etwas, Privat-Fotos aus Auschwitz: Fröhliche Stunden neben der Gaskammer.
Darauf sind Leute abgebildet, wie sie heute auch zuhauf überall anzutreffen sind, die letztlich ebenso nur funktionieren und sich darüber keinen Kopf machen, welche Stellenwert sie in der Gesellschaft eigentlich haben, man erkennt sie bloß nicht, da sie in Markenklamotten herumlaufen…

Eigentlich sollte als Anhang noch ein Schrieb von mir kommen, er betrifft mein Erleben in jenem KZ vor 45 Jahren. Habe das Teil irgendwo versenkt und finde es momentan nicht.