Archiv für den Tag: 16. April 2018

Meister Dercon ist hat gegangen worden…

Hatte mich so schön über sämtliche alten Kulturfuzzis ausgelassen und anschließend den Schrieb versenkt.
Der unwissende Theatermann, allerdings hoch gehypte Museumsmann, ist nun weg vom Fenster. Was macht überhaupt einen Kurator aus?
Eigentlich hätte da die deutschstämmige Toilettenfee, mit jahrzehntelanger sowjetischer Sozialisation vom Hauptbahnhof Wolfsburg, es nicht besser machen können. Sie ist ja letztlich in ähnlichen Funktion einer Kuratorin tätig, beaufsichtigt sehr verantwortungsvoll zwei Achtzylinder-Kackboxen, allerdings nur für zweierlei Geschlechter – die restlich andersartige Minderheit wird natürlich auch dort diskriminiert – und bei den Typen noch zusätzlich mehrere Pissoirs…
Was den kauzigen Belgier, nebst seiner eckigen Seifenblasen angeht, hat Claus Peymann es zur genüge auf den Punkt gebracht, fand ich immer ausgesprochen geil, da Lichtjahre von der unsäglichen politischen Korrektheit entfernt!
Es kann einem im Nachhinein so vorkommen, dass Chrissi lediglich als eine Art Katalysator zwischen Senat und dem künstlerischen Lohngesindel der Volksbühne agieren musste, damit in aller Seelenruhe Maestro Castorf abgeschossen werden konnte…
Ein Ergebnis dieses Streits ist ja verblüffenderweise, dass der noch vor wenigen Jahren als Thea­terzertrümmerer attackierte Frank Castorf inzwischen als Bewahrer der Sprechtheatertradition gilt. Trotzdem scheinen sich alle Kulturpolitiker einig zu sein, dass das Ende der Ära Dercon auch das endgültige Ende der Ära Castorf bedeutet. Bei aller Nostalgie müsse Theater immer nach vorne schauen, so der Tenor. Ein etwas verquere Sichtweise, bedenkt man, dass die Castorf-Volksbühne über die Jahre so innovativ war wie kein anderes deutsches Theater. Und das, mit Ausnahme einiger Durchhänger, bis zum Schluss.
In dem fetten Kursivsatz wurde die Katze aus dem Sack gelassen, was UNSERE Kulturpolitiker eigentlich vorhatten!
Mich würde wirklich mal interessieren, was jenes erbärmliche Trauerspiel dem vermeintlichen Event-Budenmanager an Cash einbrachte. Reichen für den Güldenen Handschlag eine dreiviertel Millionen Euronen? Weiterlesen