BER

Manchmal frage ich mich, weshalb ich eigentlich zu einer Tageszeitung greife, auch noch regelmäßig und möglichst zum TAGESSPITZEL.
Durch meine über 50jährige Marotte eine Gazette von hinten zu beginnen, übergehe ich die letzte Seite oft, es sei, auf dem Titelblatt prangt eine vernünftige Panikmeldung – scheinbar tangierte mich deshalb die Veränderung an dieser Publikation auch nicht.
Seit der Anfangsphase hingen unter der Kopfzeile drei gut lesbare Worte: UNABHÄNGIGE  BERLINER  MORGENZEITUNG, der Anspruch ist schon lange passé. Was anschließend jene lateinische Floskel betrifft, mit der verhält es sich nicht viel anders, wegen der ewigen Boulevard Gülle im Hinblick auf die ganze Quotenkacke…
Mittig darunter wand sich loker-flockig ein Spruchband unter einer angedeuteten Erdenscheibe und auf dem wehenden Banner das Motto dieser Blattes, in der Sprache einer viel früheren Besatzungsmacht: RERUM COGNOSCERE CAUSA – was so viel heißen soll wie: „Den Dingen auf den Grund gehen“.
Inzwischen ist alles recht stillos zusammengequetscht, die Phrase erscheint in weißer Schrift auf einem eckigen roten Band.
Ewig glotzen von oben dämliche Fressen herab – Bill Murry machte heute mal eine Ausnahme, den mag ich!
Da mittlerweile alles irgendwelchen Quoten- und Sparzwängen unterworfen wird, brachte sich der neue Chefredakteur Giovanni di Lorenzo (Diesen politisch korrekten Gutmenschen mag ich überhaupt nicht!) entsprechende ein und ließ das markante Aussehen der Postille neu gestalten. Nebenher erhielt das moderne Layout vom Tagesspiegel den World’s Best-Designed Newspapers Award 2004 der Society for News Design in New York.
Kein Wunder, weil sich überall Asche-Anbeter* breitgemacht haben, die unsere Welt nur nach den Kriterien von Kosten/Nutzenrechnungen klassifizieren und sich gegenseitig permanent auf die Schultern klopfen, weil sie doch alle so toll sind…
Klaube mal etwas zusammen, will mich aber nicht großartig auslassen, käme alles nur irgendwelchen Aufwertungen gleich.
Man sollte diese Leute eigentlich alle nur ignorieren!
Leider gab es heute keine erwähnenswerte Panikmeldung, die Geschichte um den BER gleicht lediglich einer traurigen Lachnummer. Hoffentlich geht es jetzt nicht bis zur Teileröffnung am Nikolaustag (2013) so weiter.
Lustig gestaltete die Berliner Abendschau den Auftritt von Märchenonkel Wowi und die Redaktion sorgte noch für eine Steigerung. Irgendwann stand auch der (noch) Nebengeschäftsführer im Studio. Dr(?!) Schwarz kokettierte wie ein Laiendarsteller beim Vortrag seiner Notwahrheiten, klimperte dazu mit den Vorhängen seiner Sehschlitze, beglückte nebenbei den Moderator auch mit treudoofen Dackelblicken…
Im Lokalteil ging es dann fast richtig los, aber nur fast: “Später fertig – und deutlich Teurer”
Wer hätte das denn gedacht?
Bescheiden wie wir nun mal sind, wäre eine Verdopplung der Baukosten lediglich Balsam auf unsere Seelen, es könnte ganz anders kommen!
„Nicht mehr erklärbar“
Wahre Sternstunden für Dummschwätzer und Spökenkieker tun sich da gerade auf.
Es ist nicht lange her, da lief der Herr Mehldorn noch wie Falschgeld umher. Heute tut er so, als ob er ein Dreipfundbrot quer fressen könnte. Alle Berliner S-Bahnfahrer sind Hartmut immer noch sehr dankbar als er bewies, dass es möglich war, mit seiner ausgeklügelten Misswirtschaft das ehemalige Ostberliner Verkehrskonzept weit zu unterbieten…
Ramona P. (G-FviA) ist ein Glückskind, ohne den ewigen Malaisen in Schönefeld hätte ich nie mitbekommen, das es sie überhaupt gibt. Nun stehen ihr fast alle Wege offen im grünen Kleingartenverband und später in der Wirtschaft…
Hoffentlich findet sie vorher noch jemanden, der ihre letzte Frage beantworten kann…
Gregor Beyer, Infrastrukturexperte der FDP-Fraktion im Brandenburger Land
„…Alle Beteiligten müssen gemeinsam gewährleisten, dass es nun zur planmäßigen Eröffnung
kommen wird.“

Und wenn es nicht dazu kommt?
Welche Konsequenzen hätte das für alle Beteiligten?
Ganz früher wurden solche Luschen und Versager mit getrockneter Katzenscheiße erschossen
Hier beende ich meine Betrachtungen, verstehe sowieso nur Bahnhof. Wenn man das alles liest, wees nich.
Handelt es sich um den Vorausscheid für DSDSDB, das neue Abendprogramm für den heimatlosen Talkmaster?

*Traditionen pflegen heißt die Flamme bewahren – nicht die Asche anbeten!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert