“Lebensschutz” für Smartphone-Daddler

Bereits seit einigen Tagen geistern Meldungen durch die Medien, dass es Städte im Land gibt, die für Verbalwixer Bodenampeln testen, damit solche Hirnies vor Unfällen geschützt werden können. Der grauhaarige Kiezwolf präsentierte mit heute morgen solch Artikel…
–  Zuerst dachte ich wirklich an einen verspäteten Aprilscherz, an einen von jener Sorte, wo man die Pointe nur mithilfe einer Brechstange hervorholen kann, dem war aber nicht so!
Dort wurde auch der Name eines Fuzzis aus der Parteigang des hiesigen Innensenators genannt, der Knabe will aus unerfindlichen Sicherheitsgründen solche geerdeten Lichtmarkierungen flächendeckend einführen. Hat jener Depp nichts anderes zu tun und beschäftigt sich deshalb mit derart hirnrissigen Neuerungen? Allerdings sind solcherart Bompeln noch vollkommen unausgereift, denn zum obligatorisch/kurzsichtigen Tunnelblick gehören zwingend sehr lautstarke Signaltöne, die wiederum müssten über Druck-, Kapazitiv-Sensoren oder Lichtschranken geschaltet und entlang sämtlicher Kantsteine installiert werden. Wäre es da nicht wesentlich preiswerter und sinnvoller, wenn man zumindest sämtlichen H-S-D* mit Blindenhunde ausrüsten würde?
Auf der anderen Seite, scheinen mir solche Gestalten mit soviel Defiziten aus ihrem bisherigen Leben angefüllt zu sein, dass es mich wundert, wenn selbige Blindfische nicht implodieren. Dabei wurden Auswirkungen von kinetischer Energie bereits in der siebten Klasse vermittelt und solche plötzlich auftauchende Dynamik der Bewegung ist physikalisch betrachtet, bei einem Fahrzeug schon wesentlich heftiger, als die spürbare Wucht, wenn man eine geballte Faust aufs Zifferblatt geknallt bekommt. Auf weitreichendere unterschiedliche Deformierungen will gar nicht eingehen…
Wer allerdings meint, dass er/sie/es ihre Köpfe nur deshalb haben, damit es in den Hals nicht hinein regnet, ist selbst Schuld, da kann man natürlich nichts machen, da sind auch Bodenlichtsignale vergebene gutmenschelnde Liebesmüh.
Wer die Gesamtheit UNSERER technisierten Umwelt nie vermittelt bekam, der/die tun mir noch nicht mal leid. Denn viele solcher Narren besitzen sowieso kein vorsorgliches Sozialverhalten und ziehen deshalb womöglich vollkommen unbeteiligte Zeitgenossen&innen in ihr Unvermögen mit hinein – OK, dies entspricht dem heutigen Lifestyle – falls nach dem tragischen Ernstfall, alle auf Kosten der Solidargemeinschaft womöglich mit Ersatzteilen ausgestattet und wieder zusammengeflickt werden müssen.
Kann allerdings sein, dass im Einzelfall jemand in sich geht. Später vielleicht über den weiteren Sinn seines Lebens nachdenkt, und es in kommenden Jahren sogar noch zu einem Star bei den Paralympics bringt…

*Hardcore-Smartphone-Daddler&Innen
Fußnote:
Hatte als Beobachter der nachhaltigen Auswüchse in UNSERER Gesellschaft total vergessen, einen abschließenden Kommentar zur vorangegangenen Problematik abzulassen.
Auf meine zynische Art betrachte ich die sozialdarwinistischen Umgangsformen nach Lage der Dinge positiv und bewerte sie deshalb auch vollkommen politisch inkorrekt!
Mit den antrainierten Fähigkeiten des Multitaskings scheint es doch nicht soweit her zu sein, wie sie von ganz bestimmten Lakaien des Kapitals ewig propagiert und von den Knechten sowie Mägden während ihrer entfremdenden Arbeitsprozesse verlangt werden. Wenn sie sich unter rasant wandelnden recht merkwürdigen Voraussetzungen jahrelang irgendwie prostituieren müssen, um für einige wenige bombastischen Mehrwert zu schaffen. Einher geht alles mit fortwährendem Zerfall moralischer Werte und dem Zerfleddern historisch gewachsener Strukturen, ein Übriges tun die Verunstaltungen von soziales Netzwerken bis hin zu deren Unkenntlichkeit – da machen nur Fezbuck und Twitter eine Ausnahme, denn dort kann man sich ständig und nicht zuletzt anonym einen runter holen!
Komme mal retour zum heutigen Homo Hardcore-Smartphonecus, der sich mit einer pathologischen Aura von Selbstverliebtheit umgibt, folglich im Trance von seiner Umgebung nicht mehr viel mitbekommt, besser ausgedrückt, in seiner kleinen, ganz wichtigen inneren Immigration lustwandelt und deshalb jegliche äußeren Einflüsse als hochgradig störend empfindet. Dabei dem Trugschluss aufsitzt, trotzdem noch geringfügige Multitaskingfähigkeiten zu besitzen.
Gesetzt den Fall, dass so jemand dann durch irgendwelche äußeren Einflüsse die Rechnung für seine Lebensunfähig erhält, verbuche ich es auf der Höhe UNSERER glorreichen Zeit lediglich unter natürlicher Auslese.
Wenn dadurch auch noch sein Lebenslicht ausgeblasen wurde, dann hat so jemand in DIESER schnelllebigen Zeit auch nicht viel verloren gehabt – dabei sollte aber jenes entstandene Leid bei allen Beteiligten nicht außer 8 gelassen werden!
…übrig bleibt hernach vielfache post-naive Betroffenheit

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