MARIO BARTH – “Generation doof”

Interview, 12.07.2008, 07:25 Uhr – auf Info-Radio
“70.000 Leute bezahlen viel Geld dafür, um sich Altherrenwitz-Pointen erzählen zu lassen – was ist da los? Der Comedian Mario Barth tritt im ausverkauften Berliner Olympiastadion auf. Hallen dieser Größe zu füllen, das schaffen sonst vielleicht Madonna oder die Rolling Stones.
Sein neues Programm heißt: “Männer sind primitiv, aber glücklich.” Was macht den Komiker so erfolgreich – obwohl er eigentlich ziemlich doofe Männer-Frauen-Zoten reißt?
Diese Frage stellt Ute Meyer einer
Expertin für Dummheit, der Kölner Autorin Anne Weiß. Sie hat mit Stefan Bonner zusammen ein Buch geschrieben mit dem Titel: “Generation Doof!”. (Ob Anne Weiß mal über ihre eigenen Unzulänglichkeiten promoviert?)
Als ich heute dieses Interview vernahm, dacht ich mir so, beide Mädels, U.M. + A.W., sind nicht weit weg von dieser dickbrüstigen Spinatwachtel, mit der das Privatfernsehen Dummheit flächendeckend salonfähig machte. Nun muss man sich davon doch nicht anstecken lassen, ich bekam es damals mit und das war es dann auch.

Was ist da los?
Nichts weiter, da wollen sich 70 000 einfach nur MB einziehen. Dieses Massenfeeling war doch der Elterngeneration von unzähligen dieser Zuhörer auch nicht fremd. Jeder frühere Langzeitstudent könnte das doch nachvollziehen. Kommt da etwa Neid hoch, weil viele damals, chronisch untervögelt – aber mit politischen Habwissen zu geschissen – häufig in ihrer Freizeit auf witzlosen Demos oder Versammlungen rum hingen?
Mir gaben als „Kleinbürgerlicher Individualist“ Popkonzerte immer mehr, auch in riesigen Rudeln, egal ob ich dabei stoned wie eine Eichkatze war.
Meister Barth will also mit seiner Aktion in das Guinness-Buch, nur für Ruhm und Ehre, das ist doch was! Wenn er es braucht. Der Kerl ist doch zig Mal ehrlicher, als jene Blindfische, die sich für Diplome, Titel und Statussymbole verkaufen und das auch immer heraushängen lassen. Ich wünsche ihm viel Glück dabei, hoffentlich zählen sie auch die Leute mit, die vor dem Stadion rumlungern.

Solange man mich nicht zu solch einem Event zwingt, ist mir der Rest wirklich egal… aber das hat etwas mit meinem inneren Selbstverständnis zutun. Dafür existieren sogar Begriffe, mit denen ganz bestimmte Leute schon lange Schindluder betreiben. TOLERANZ ist so ein Luxusartikel, den man in Kindheitstagen erfahren muss, um später mit anderen Programmen von seiner Festplatte Verknüpfungen herstellen zu können. RESPEKT ist ebenso nur erlebbar, und kann man nicht eingebläut bekommen…
Leute, in einer geistigen Sahelzone gedeihen keine visionäre Pflänzchen, geschweige, dass sie jemand zum Blühen bringen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob Ute und Anne (Hier nenne ich keine weiteren Namen, z.B. aus meinem Umfeld) dies nachvollziehen können, ohne leere Sprechblasen auszuwringen.
Eins muss ich noch ablassen, vielleicht sollte sich mancher auch mal mit Christof Stählin, Georg Schramm, Mathias Tretter, Andreas Thiel, Fabian Lau usw. befassen, so als Gegengewicht. Als Einstieg kann ich auch Bodo Wartke empfehlen, der jongliert nicht ganz so haarig mit Algemeinwissen, dafür mehr mit den kleinen Unpässlichkeiten, die jeden tangieren, allerdings müsste man dazu, mindestens mit offenen Augen durch die Botanik stolpern.

Nicht ganz uneigennützig hoffe ich, dass die Jungs und Mädels im Olympia-Stadion gutes Wetter haben. Da ich mir ein paar Kilometer südwestlich, in Potsdam, Thin Lizzy und ZZ-TOP einziehen möchte.

Zum Schluss, werde ich noch belegen, dass es auch eine Zeit gab, in der ich mich sogar noch weiter vorwagte als Herr Barth heute. Während meines letzten Schuljahres pflegte ich meine beginnende Volksdrogenabhängigkeit durch Witzeinlagen (Unterkante Stammtisch) und das Aufsagen von Balladen, als Moses in bestimmten Kneipenrunden zu bestreiten. Zwei dieser Machwerke hänge ich an das Interview noch dran

Interview, 12.07.2008, 07:25 Uhr – auf Info-Radio

ganz anders wurd bis jetzt beschrieben

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert