“Einfach gut aussehen” während der Lofe Parade

Letzten Freitag zog ich mir im Café den Nachruf für Tittenhertha aus dem „TAGESSPITZEL“ ein. Danach nix Medien.
Keine Zeitung, kein Radio und keine Glotze. Bis mich gestern, gegen 18:00 Uhr, die Tresenmagd aus der Stampe anquatschte und sich erkundigte, was ich vom tödlichen Ausgang der „Lofe Prade“ halten würde.
Natürlich kam mir im ersten Moment, dass ein Dealer Scheisschemie verklickert hatte und deshalb mehrere Leute abgenippelt waren. „Nein! Es gab eine Panikattacke, in deren Folge viele Leute starben.“
Nun ist „VIEL“ relativ.
„Nach neuesten Erkenntnissen sind es 17 Tote.“
„Nachdem sich in den letzten 20 Jahren hunderte von Millionen Ravern auf diesen Happenings herum trieben, sind 17 Verblichene – rein statistisch gesehen – eine Zahl die man überhaupt nicht in Betrachtung ziehen muss.
Bei der angenommenen Summe von 300 000 000 Ravern, was ich als tierische Untertreibung ansehe, entspricht doch ein Kollateralschaden von 17 Stück, ich weiß nicht, wie ich diese Zahl mit der anderen, prozentual in Verbindung bringen kann. Damit es auch verständlich wird.
Ich habe es, (Letztens fiel mir George Bataille – “Das obszöne Werk“ – wieder ein) man könnte den Vergleich zwischen der Größe unserer Erde und einem Stierhoden anstellen, das käme der Sache vielleicht etwas näher.
Иосиф Виссарионович Джугашвили würde es noch einfacher auf den Punkt bringen: “Der Tod eines einzelnen ist eine Tragödie, der Tod von Millionen nur eine Statistik”
Existiert überhaupt nur annähernd eine Statistik, in der festgehalten wurde, wie viele Technonarren, wegen übermäßig genossener Chemie, bei allen „Lofe Paraden“ in diesem Universum den Arsch zugekniffen haben?
Was soll der ganze Scheiß denn?
Ich frage mich hier und jetzt, wer spricht über die vielen Hunde, Katzen, Kinder und Radfahrer z.B., die jährlich hops gehen, weil irgendwelche Arschgeigen besoffen über den Asphalt brettern?
Bei den lieben Vierbeinern lässt sich ja noch was machen. Vor Jahren sah ich in Berlin St. Eglitz, irgendwo in der Nähe der Lepsius-Strasse eine Werbung, die ungefähr so ging: „Wir können ihren Liebling wieder zum Leben erwecken!“ Drinnen im Laden kuschelten sich zwei ausgestopfte Salonlöwen auf einem Kamin. Bellende Teppichratten ließen sich so aufarbeiten.
Bei unseren Bestimmungen, zur Handhabung von Verblichenen, wäre dies allerdings nicht möglich. Gut, bei Herrn Hagens ließe sich der einen oder andere richtig aufpeppen und würde anschließend auch sehr viel reisen können…
…letzte Woche hätte ich fast einen winzigen Punzenlecker flach gefahren, als er zwischen den Autos auf die Straße peeste. Nebenbei, die Besitzerin machte mich noch an, warum ich so rasen würde und ob ich keine Obacht geben könnte?
Ich konnte sie aber beruhigen, was ihr aber nicht so richtig zusagte.
„Wenn ich die Töle flach gemacht hätte, hätte ich die platten Reste mit in den Copy-Laden genommen und laminieren lassen. Sie haben doch bestimmt noch ein Stück Wand frei über ihrem Sofa…
Gestern kamen nachts in der Glotze noch schlecht kaschierte Worte aus dem Mund der Pastorentochter aus Templin. Sie machte einen auf gequältes Mitleid. Die Medien hatten sie bestimmt in Bayreuth geschnappt, die Pause musste für den Salm herhalten und dieses mal ohne ihre hübschen Betroffenheitslarve.
Heute schnappte ich mit Café natürlich die gedruckte „Springergülle“ und wurde nicht enttäuscht.
Die Larven auf dem Titelblatt kamen schon gut rüber, aber kein Vergleich zu den Bildern drinnen.
Dann erst noch der Informationsgehalt der Tatortphotos!
Die erinnerten mich allerdings an etwas anderes! Jene Kreideumrandungen sollten bestimmt an den 65sten Jahrestag von Pika Don erinnern, oder?
Den Medien bin ich ja sehr dankbar, mein leichter Rückfall in Richtung Glotze wurde durch sie apprupt unterbunden. Überall und immer wieder Duisburg. Mann erhält dieses Drecknest kostenlose Werbeminuten, die sie niemals zurück blechen müssen.
Richtig lustig wird es durch den Senf den Eva Herman über alles kippt: Doch die wahre Schuld tragen laut Herman die bösen Achtundsechziger (die verklemmten 68er! Hi, Hi!“) die alle Moral vernichtet hätten. Erschüttert spricht sie von Mädchen, die den “Busen blank gezogen” haben, “manche sind fast völlig nackt.”
Was ich aber als eine große Sauerei empfinde, wenn diese „Dame“ auch noch militärisches Kauderwelsch benutzt: „Busen blank gezogen“. Da spricht aus ihr vermutlich nur der blanke Neid beim Anblick von hübschen Tittenbouquet und makelloser Haut bei diesem jungen Gemüse.
Dieser Tante möchte ich weiß Gott nicht zu nahe treten.
Statistisch gesehen, kann man im Alter von 52 Jahren schon davon ausgehen, dass in einem weiblichen Körper bestimmte hormonelle Eskapaden angesagt sind. Cellulite macht von sich reden, breitet sich aus an Oberschenkel, Oberarme, Hüften und Gesäß, wie das schwarze Gold der Ölplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko. (Das sprudelnde Öl lässt sich aber  irgendwann stoppen!)
Hinzu kommt, dass frau endlich akzeptieren muss, wenn Fett- und Bindegewebe der Milchdrüsen, jenen aussichtslosen Kampf gegen die Schwerkraft endlich aufgeben und bedingungslos kapitulieren…
Vielleicht bemerkt ja der eine oder andere ganz nebenbei, was in den letzten Tagen für ein gequirlter Dünnschiss abgelassen wurde und noch weiter ausgekackt wird.
Ist schon herb, wenn Journalismus so verkommt und beginnt, Sommerlöcher mit Leichen zu füllen. Ich erinnere mich an eine Glanzleistung, als die Moderatorin vom Geschäftsführer der Ruhr 2010, Fritz Pleitgen, wissen wollte, wie das alles passieren konnte.
In dem Moment fiel mir nur ein, wie kommt Kuhscheiße auf die Kirchturmspitze?
– „Rainer Schaller ist Chef von McFit – mit der Loveparade wollte er den Durchbruch schaffen. Jetzt steht er vor einer Tragödie, die sich nicht erklären lässt.“
Wieso lässt sich diese Tragödie nicht erklären?
Da entwickelt ein kleiner EDEKA-Mann mit „Billigangeboten“ eine Sportstudiokette zu einer „Resterampe“ für Fitness, kann im Leben nur bestehen, weil er sich über das schnöde Mammon definiert und hat bestimmt den ganzen Laden seiner Mutti gewidmet…
Hier ist jetzt Sense, weil mich diese arrivierten Proletenableger mit schlechter Kinderstube nur ankotzen

Ein Gedanke zu „“Einfach gut aussehen” während der Lofe Parade

  1. mcMichfiel

    Noch ein geschmackloser Witz zum Thema: Wieviel waren auf der Loveparade? – Eine Million und’n paar Zerquetschte.
    Man kann es auch positiv sehen. Die Organisation war vorbildlich. Trotz Katastrophe über eine Million Überlebende.

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