High sein, frei sein, Radio muss dabei sein.(1)
Als ich mich für Radiotechnik zu interessieren begann, ging es nächtens oft mit dem „Deutschen Soldatensender“ (23:30) los, schaltete dann um auf „AFN-Frankfurt“, besonder Wolfman Jack hatte es mir angetan – wegen Blues und Soul. Bei ihm hörte ich auch erstmalig „The Tamptations“, danach war alles zu spät, auf Jahre hinaus, bis in die heutigen Tage…
In der Regel pennte ich mit „Radio Veronica“ ein. Später kam „Caroline“ dazu, der mir wegen seiner „Beatles“-Lastigkeit“ nicht so lag. Allerdings waren die Vorab-Infos wichtig, denn jeder neue Titel lief gegen 20:45? nach dem Jingle: „George, John, Paul and Ringo!“ In der Anfangszeit der englischen und holländischen Piratensender waren wir alle Platt über deren chaotisch anmutenden Aufmachungen. Das Stakkato aller Wortbeträge der Moderatoren, ihrem Jaulen und Kreischen währenddessen, dazu diese permanente Geräuschkulisse aus ungewohnten Tönen, anomalen Melodien und exotischen Klängen.
Das wars!
Radio Caroline 1964-89
Radio Scotland 1965-67
Wonderful Radio London, genannt Big L 1964-67
Radio Veronica 1960-74
Radio Seagull
Opas Dampfradio ging dabei sang- und klanglos unter.
Am Besten ließen sich diese Nordsee-Piraten-Stationen in Warnemünde empfangen. Was allerdings auch oft von atmosphärische Bedingungen abhing, die beste Höhrqualität dazu leider von ca. 22:00 bis 04:00 Uhr morgens.
Mit AFN war dort oben nicht viel los, der Berliner Sender war zu schwach. Allerdings brachten die Skandinavischen Sender (2) auch tolle Mucken und es gab ja noch RFE und man konnte immer zwischen drei Programmen wählen, mit ganz unterschiedlichen Mucken in polnisch, tschechisch und ungarisch. Glücklicherweise lagen sie immer ganz dicht nebeneinander vom 16 bis zum 49m Band. Sendezeiten waren täglich von 15:05 bis 18:00 Uhr und häufig wurden nur die Kurznachrichten blubbernd gestört. Dabei handelte es sich um einen guten Mix von total seichten Songs, bis hin zu wüstesten Rock ´n Roll und härtsten Beatklängen. 1964 kreischte Little Richard meinen damaligen Lieblingshit: Bama Lama Bama Loo, mindestens einmal am Nachmittag und dies geschah wochenlang. Herrlich, wenn man irgendwo abhing und manchmal mehrere Transitorwummen gleichzeitig jaulten…
Wenn ich mir vorstelle, es konnte Anfang der 60er bereits geschehen, dass Little Richard, Chuck Berry und Elvis zwischen den morgendlichen Werbesendungen auf „Hessen II“ über den Sender gingen, da empfand ich den Ostscheiß bereits als Folter. Es gab noch eine Steigerung, wenn die Mutter meiner Schwester zu Lutz Jahoda, Bärbel Wachholz oder Fred Frohberg mitsang. Als Klavierspielerin war sie Gott sei Dank in der Lage korrekt zu trällern. Trotzdem…
– Was mich sehr wundert, sogar im Netz ist fast nichts über „Radio Seagull“ zu finden. Hier nur eine kleine Einspielung, mit einer Qualität, wie man ihn nie empfangen konnte…
(1) Der im Artikel erwähnte Film: „Piratensender Powerplay“, war nocht nicht mal ansatzweise für mich stoned zu ertragen…
(2)Im Warnemünder Lehrlingswohnheim stand ich ewig unter besonderer Beobachtung. War ich doch der einzige Stift unseres Jahrgangs, als Nichtmitglied der FDJ. Weigerte mich standhaft in den Jugendverband einzutreten, lehnte ebenso die Mitgliedschaft in der DSF ab und dies als Ableger eines dummroten Funktionärstussie. Im Heim arbeitet auch noch ein widerliches Erzieherweibstück, Frau Niemann kontrollierte in den Stuben oftmals die Radios, wo die Zeiger auf der Skala standen. Provokativ hatte ich auf meiner kleinen Kurz- und Mittelwellenmöhre einen kleinen Brösel aus dem Locher angeklebt, wo sich Radio Kopenhagen befand. Hinzu kam, obwohl sogar im ND, dass Programm von Radio Stockholm abgedruckt wurde, dieser Sender verboten ward.
Da half auch etwas später, zu meiner Zeit als Bereitschaftsbulle, keine Beschwerde im Stab. Im Gegenteil, da kam dann sogar hinzu, dass Radio Warschau verboten wurde, weil man am Wochenende dort die amerikanische Hitparade lauschen konnte. Außerdem durfte der Radioempfänger im Klubraum, nur von auserwählten Parteimitgliedern unter den Soldaten bedient werden, gleiches galt für die Glotze!
Als ich begann, mich für Radiotechnik zu interessieren, ging es nächtens immer mit dem „Deutschen Soldatensender“ (23:30) los, schaltete dann um auf „AFN-Frankfurt“ – wegen Blues und Soul – in der Regel pennte ich mit „Radio Veronica“ ein. Später kam „Caroline“ dazu, der mir wegen seiner „Beatles“-Lastigkeit“ nicht so lag. Allerdings waren die Vorab-Infos wichtig, den jeder neue Titel lief gegen 20:45? nach dem Jingle: „George, John, Paul and Ringo!“ In der Anfangszeit der englischen und holländischen Piratensender waren wir alle Platt über deren chaotisch anmutenden Aufmachungen. Das Stakkato aller Wortbeträge der Moderatoren, ihrem Jaulen und Kreischen währenddessen, dazu diese permanente Geräuschkulisse aus ungewohnten Tönen, anomalen Melodien und exotischen Klängen.
Das wars!
Radio Caroline 1964-89
Radio Scotland 1965-67
Wonderful Radio London, genannt Big L 1964-67
Radio Veronica 1960-74
Radio Seagull
Opas Dampfradio ging dabei sang- und klanglos unter.
Wenn ich mir vorstelle, es konnte Anfang der 60er bereits geschehen, dass Little Richard, Chuck Berry und Elvis zwischen den morgendlichen Werbesendungen auf „Hessen II“ über den Sender gingen, da empfand ich den Ostscheiß bereits als Folter. Es gab noch eine Steigerung, wenn die Mutter meiner Schwester zu Lutz Jahoda, Bärbel Wachholz oder Fred Frohberg mitsang. Als Klavierspielerin war sie Gott sei Dank in der Lage korrekt zu trällern. Trotzdem…
– Was mich sehr wundert, sogar im Netz ist fast nichts über „Radio Seagull“ zu finden. Hier nur eine kleine Einspielung, mit einer Qualität, wie man ihn nie empfangen konnte…
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