Archiv der Kategorie: WEIHNACHTSGESCHICHTEN u.a. Zeug

Auf den folgenden Seiten befinden sich rhetorische Schnipsel für den repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung dieses Landes. Besinnliches, nachdenkliches, his­torisches, Schnickschnack und Pillepalle von literari­schem Wert. Desgleichen für äußerliche Schöngeister, ge­nauso wie für diejenigen – den oft ehrlicher Daherkom­menden – welche sich auch mal an den Unterkanten von Stammtischen oder der Gossenkultur orientieren, folg­lich fehlt vielmals fast jegliche politische Korrektheit! Auch sind gewisse Passagen nach der FSK nicht jugend­frei!

Heute treibt St. Nikolaus sein vorweihnachtliches Unwesen

un-escritor-en-guerra-vasili-grossman-en-el-ejc3a9rcito-rojo-1941-1945-e28093-antony-beevor-y-luba-vinogradova-editoresAls Vorbote des großen Jahresendkonsumterroristen schleicht er nun durch hiesige Landstriche.
Habe aus jenem Anlass mal wieder in den Tiefen meines digitalen Bermudavielecks ein Haufen Zeug gesammelt. Ergänzt wurde alles noch mit allen möglichen Fundstücken.
weihnachtskugel-aeIn den ganzen Jahren machte ich die Erfahrung, dass zu fortgeschritten Stunden meine Vorträge, anlässlich irgendwelcher Weihnachtsfeiern in Erwachsenenkreisen, sich dann nur noch auf Höhe Oberkante von Scheuerleisten bewegen sollten. Was hieß, da waren fast durchweg nur noch breitgefächerte sexistische Ausführungen angesagt, die ich hernach nicht mehr vorlesen musste, da Unmengen in meinen grauen Zellen abgespeichert sind…
Ebenso findet man in dem PDF-Konvolut noch etliche nostalgische Sachen aus Ostzeiten.

„Die zarte Pflanze der Zersetzung – Humor in der DDR”.

Im heutigen „Tagesspitzel” gab es mal wieder eine erfrischende Seite.
Wenigstens etwas ohne jene Permanentscheisse, die sich seit Monaten mit dem Mauerfall und der vorangegangenen „friedlichen Revolution” beschäftigt, auch wie toll wir damals alle waren…
Jedenfalls kotzt mich diese Entwicklung und Darstellung der Mauer- und Nachmauerzeit fürchterlich an. Beim Umgang mit der schizophrenen Situation vorher/nachher, nehmen sich Ossis und Wessis absolut nichts. Weiterlesen

Weihnachten-Texte-Gedichte

Zu jener Zeit, wenn sich die Sonne immer nur ganz kurz traut, mittags mal über das Dach von gegenüber zu blinzeln, nähert sich dieses unsägliche Konsumfest. Manchmal erfolgt dann mein spezieller Einsatz, wobei ich vom Aussehen nicht so auf die Jahreszeit festgelegt bin. Deshalb kommt es vor, dass mir manche Heidenkinder mit und ohne Migrantenhintergrund sogar im Sommer mit ihrem Kauderwelsch hinterher rufen: Weihhhhnachtmannn! Was für ihre Phantasie spricht, denn in der Regel trage ich meinen Bart geflochten. Zu meiner Eitelkeit gehört schon sehr lange die Bestrebung, mich von der bärtigen, zeitweise immer noch linxwixenden Alt68erNickelbrillenfraktion abzugrenzen…
Jahrelang habe ich alles mögliche an Weihnachtsplunder aus dem Netz gefischt, heute bekommt man fast nichts mehr kostenlos, deshalb schob ich mein gesammeltes Zeug auf den Blog.
Es handelt sich dabei um ein breit gefächertes Konvolut,  richtig FDP-mäßig, was ich zum Jahresende sonstwo vortrug. Als Knecht Ruprecht, zum Julklapp oder Weihnachtsfeiern, in Horten, Kinderläden, auch auf priva­ten Ebenen.
Allerdings lief es in Kneipen, Banker-Abteilungen, Anwaltskanzleien, kleinen Firmen usw., natürlich etwas anders ab. Zwei sehr interessante Jobs konnte ich leider nicht ausüben. Einen in der Niedersächsischen Landeshauptstadt, weil es nicht möglich war, eine andere wichtige Arbeit für zwei Tage zu unterbrechen…
Der zweite und wesentlich skurrilerer Auftritt, sollte in einem Luxusbordell stattfinden, der wurde schließlich drei Tage vorher abgesagt. Weil sich der Personalbestand, gerade zu jenen Tagen doch sehr verringert hatte, wegen vieler angesagter Urlaubsheimreisen. Eigentlich Schade, weil man mir gerade in den beiden Fällen richtig Kohle zugesagt hatte…
Begann jeden Auftritt mit Loriots: Advent! Den Text konnte ich noch vor ein paar Jahren richtig toll hersagen…
Dann noch kurz etwas von Weihnachten – HU
Von anfänglicher Beschaulichkeit, gings immer echt schnell bis weit Unterkante Stammtisch. Der absolute Sturz erfolgte, wenn schließlich Rauschphase III angesagt war: Hang zur allgemeinen Verbrüderung! Dann bewegte sich meine entsprechende Vortragskunst nur noch auf Oberkante Sockelleiste. Was hieß, ich durfte wirklich keine Ferkelei auslassen!
Also, das gesammelte Zeug ist nichts für prüde Schöngeister…
8-ung! Außerdem fliegt dieses Geschreibsel unsortiert herum!

Stenkelfeld – Advent im Seniorenheim

Christkind
Denkt Euch ich habe das Christkind gesehen,
es war beim Finanzamt zu betteln und fleh´n.
Denn das Finanzamt ist gerecht und teuer,
verlangt vom Christkind die Einkommensteuer.
Das Amt will noch wissen, ob es angehen kann,
dass das Christkind so viel verschenken kann.
Das Finanzamt hat so nicht kapiert,
wovon das Christkind dies finanziert.
Das Christkind rief: “Die Zwerge stellen die Geschenke her”,
da wollte das Finanzamt wissen, wo die Lohnsteuer wär.
Für den Wareneinkauf müsste es Quittungen geben,
und die Erlöse wären anzugeben.
“Ich verschenke das Spielzeug an Kinder ” wollte das Christkind sich wehren,
dann wäre die Frage der Finanzierung zu klären.
Sollte das Christkind vielleicht Kapitalvermögen haben,
wäre dieses jetzt besser zu sagen.
“Meine Zwerge besorgen die Teile,
und basteln die vielen Geschenke in Eile”
Das Finanzamt fragte wie verwandelt,
ob es sich um innergemeinschaftliche Erwerbe handelt.
Oder kämen die Gelder, das wäre ein besonderer Reiz,
von einem illegalen Spendenkonto aus der Schweiz.
“Ich bin doch das Christkind, ich brauche kein Geld”,
Ich beschenke doch die Kinder in der ganzen Welt.”
“Aus allen Ländern kommen die Sachen”,
mit den wir die Kinder glücklich machen.”
Dieses wäre ja wohl nicht geheuer,
denn da fehle ja die Einfuhrumsatzsteuer.
Das Finanzamt von diesen Sachen keine Ahnung,
meinte dies wäre ein Fall für die Steuerfahndung.
Mit diesen Sachen, welch ein Graus, fällt Weihnachten dieses Jahr wohl aus.
Denn das Finanzamt sieht es so nicht ein,
und entzieht dem Christkind den Gewerbeschein.

Heute vor …

Zumindest auf den Führungsebenen in Amiland und der Sowjetunion, war dieser länger anhaltende Maurereinsatz abgekaspert. Die sowjetzonalen Lakaien aus Pankow, unter Ulbrichts Führung, ließen Taten folgen. Am Sonntag, den 13. August ´61, begannen Hochleistungshandwerksarbeiten in Berlin und der Interzonengrenze…
Vier Jahre später, während meiner zehnten Klasse, vernahm ich folgenden Witz:
– Ein junger Westberliner hängt über der Mauer und beobachtet auf dem Grenzstreifen einen bewaffneten Hundeführer, der Streife läuft.
Nach geraumer Zeit seine Frage: „ Ehh, sach mal, wat hast du da für´ n Schwein an der Leine?“
Der Ostler reagierte nicht.
„Ehh, Keule! Verstehst da mir nich? Icke hab dir wat jefraacht!“
Etwas später: „Ehh, kannst´e mir nich antworten?“
Keine Reaktion von der anderen Seite.
„Ehh, hörst´e nich? Mann, mach dein Maul auf! Wat hast du da für ein Schwein an deina Leine?“
Endlich reagiert der Soldat genervt: „ Mach deine Ochen off! Siehs d´e nich, das is een Deudscher Schäwerhund!“
Kommt von hüben: „Halt da Schnauze Männeken! Icke hatte dir doch jar nich jefraacht!“

DER POLITISCHE WITZ IM OSTEN

Teile des Vorwortes sind von Alexander Drozdzynski – “Der politische Witz im Ostblock”, 1974, Droste Verlag, Düsseldorf – abgekupfert.

“…Es gibt keinen Zirkus ohne Clown. So ein Zirkus wäre langweilig. Ein Clown gehört zum Wesen des Zirkus. Es gibt auch keinen politischen Zirkus ohne politische Clowns. Zwar konnte im Laufe der Geschichte so mancher Alleinherrscher auf Minister und Berater verzichten. Aber Hofnarren hielten sich fast alle, wenigstens einen. Und selbst wenn es keinen Hofnarren gab, so wurde diese Lücke durch Satiriker und Spötter aus dem Volk ausgefüllt, die Witze über den Herrscher im Land verbreiteten. Der politische Witz ist so alt wie die Politik selbst. Das ist eine Binsenwahrheit. Aber man sollte trotzdem hier noch einmal daran erinnern. Der Herrscher als Zielscheibe für Witze, der Herrscher als Spottobjekt – das sind ewige Themen der Politik und der Literatur. Der Spott ist eine gefährliche Waffe gegen die Tyrannei. Er liefert den Herrschenden, den Diktator, seiner ganzen Lächerlichkeit aus. Und darum hassten die Herrscher niemanden mehr als ihre Spötter… Weiterlesen