Nach dem folgenden Schrieb lande ich auch wiedermal in der rechten Ecke.
Ist nichts Neues, lasse ich bestimmte Sachen in sog. rechtspopulistischen Runden ab, z. B. während schwachsinniger verbaler Luftkämpfe am Tresen und gebe irgendwann Kontra, sofort ist für mich dann die linke Ecke reserviert…
Beginne mal mit Auszügen einer Diskussionsrunde, welche vor fast 60 Jahren stattfand.
Als frühreifes Bürschchen hockte ich, anlässlich einer Geburtstagsrunde, unter den alten Freunden meines Großvaters. Nach dem Kaffeekränzchen nebst etwas längerem nichtssagenden Palaver, verkrümelten sich anschließend immer die Frauen, hakten dann ihre wichtigen geschlechtsspezifischen Themen, oberhalb des Hauses in der kleinen Laube ab und bereiteten später das Abendmahl. Alles lief dort permanent nach dem gleichen Schema ab. Erst wurden die Krankheiten durchgehechelt, es folgten die kläglich gescheiterten Gören und jene noch schlimmer geratenen Enkel.
Bei den alten Herren ging es ähnlich zu, allerdings viel spannender, aber auch nach immer wiederkehrenden Ritualen.
Obwohl ich als Kind nichts sagen durfte in der Runde, es sei, zwischendurch gab es mal eine Frage an mich, wurden ihre Rituale gebannt beobachtet.
Zuerst kredenzte man Cognacjäckchen, darauffolgend begann das Kreiseln der Flüssigkeit im Glas, wegen der entstehenden Blume, etwas davon nippen und sich anschließend sofort den Vorbereitungen für´s Zigarrenpaffen zu widmen. Jeder der zwei oder drei Raucher entwickelte dabei seine ureigene Vorgehensweise. Wobei die Nichtraucher entsprechend lästerten.
Schmörgelten die Stumpen endlich, wurde sich genüsslich zurückgelehnt und es ging, entsprechend der angesagten Stichworte, kreuz und quer durch den Alltag. Zwischendurch mal etwas Vergangenheit, wobei die Zeit der Penne ein wichtige Rolle spielte. Gemeinsame Erlebnisse im Feld wurden immer ganz schnelle abgehakt. Man widmete sich mehr dem Unbill der Gegenwart, nebst anstehender Ost- und Westpolitik…
Irgendwann schnallte ich dabei, welche Politiker sich hinter ganz bestimmten Ziffern verbargen – mit blieb nur die Null haften, sie galt Onkel WU!
Die Leute stritten sich lediglich wie Kesselflicker, wenn gegenseitig mit ellenlangen Balladen kokettiert wurde und es zu irgendwelchen Ausfällen kam, besonders bei lateinischen Versen. Die Einwände betrafen dann falsche Konju- oder Deklinationen…
Ansonsten herrschte immer eine vorbildliche Streitkultur untereinander, obwohl so manches Thema doch erregt ausgefochten wurde, z. B. mal, eine längerer erregter Wortwechsel, welcher den Umgang mit Kraftausdrücken betraf.
Mehrere Einwände und Argumente prägten sich bei mir dauerhaft ein.
Großvater war abschließend der Meinung, Schimpfworte sollten im normalen Sprachgebrauch vollends integriert werden, wobei sich eventuelle anschließende Beleidigungsklagen erübrigen würden.
Nach ganz bestimmten Darstellungen und entsprechenden Wortgebilden, wäre es für einen selbst hilfreich, erst mal kurz darüber nachzudenken, ob der Widerpart, trotz seines galligen Kommentars vielleicht doch im Recht sei, weil man selber Mist gebaut hatte…
– Nebenher sei der Begriff: Arschloch, jenes inflationär eingesetzte Schimpfwort im deutschsprachigen Raum, die allerdümmste Entgegnung! Einfach daher gesagt, gleicht sie eher einer Aufwertung der damit bezeichneten Person, denn solange ein Mensch seinen Anus nicht dauerhaft zukneift, erfreut er sich u. U. immer noch bester Gesundheit.
Was die Analfixiertheit DER DEUTSCHEN betrifft, durften sich vor vielen Jahrzehnten bereits amerikanische Eksperten in der Hamburger BILD-Zeitung für Intellektuelle auslassen. Weiterlesen
Archiv für den Monat: September 2019
Wiedermal etwas von der Front des „Spekulantenpacks“, nahe der Fechner 7!
Das Lachen war Michaela Mahlo vergangen – kann ich nachvollziehen…
Zumindest hat sie den Mut und zeigt anschließend in der Berliner Woche ihr Gesicht.
In dem Text wird wieder deutlich, dass jedes kleine verbeamtete Duodezfürstchen seine eigene Grütze kochen darf und die SPD-Tante kann Vermutungen aufsteigen lassen. Lieschen Schmitz´ implodierende Sprechblase entpuppte sich sogar als der Knaller des Tages, denn ihr: Genial und bezaubernd, betreffs der Wohnungen, wird den persischen Geschäftsmann natürlich zu Sturzbächen von Tränen gerührt haben!
Zum chlorophyllmarxistischen Baustadtrat fällt mir nicht viel ein, außer der Tatsache, dass ich ihn und sein allseitig krankhaftes Harmoniebedürfnis eigentlich verachte. Er wird sich demnächst wieder, vermeintlich genderfaschistoid mit mit viel politischer Korrektheit, charmant aus seiner verschuldeten Misere hangeln, dabei viel reden und nichts konkretes ablassen…
Hoffentlich behalten aber Michaela Mahlo und andere Mitstreiter den Überblick!
Gebe zu bedenken, wer solche Fürsprecher um sich weiß, wie Timper, Schmitz, Schruoffeneger usw., der hat als Mieter ausgesorgt, der braucht auch keine weiteren Feinde und hat bereits verwonnen…
Demnächst sind auch wir dran, wurde doch unser Haus an eine GmbH Co. KG aus Luxemburg veräußert.
Von 22 Mitparteien habe 18 bereits im Vorfeld alles abgenickt und sind den Anweisungen der neuen Eigentümer gefolgt, obwohl damals noch der alte Eigner im Grundbuch verzeichnet war. Die Neuen auch später nicht auf die Idee kamen, sich entsprechend auszuweisen, für das noch vorhandene und perspektivisch störenden Nochmietergesindel, genügte zur gezündelten Existenzangst lediglich ein entsprechender Briefkopf, welcher ihren krankhaften Hang zum vorausgalloppierenden Gehorsam prompt entfachte. Scheinbar genügte ihnen bereits die nichtssagenden Floskeln im ersten Schriftsatz, worauf letztlich geschissen ist, wenn es hart auf hart kommt! Urkomisch kam auch die Bitte herüber, fernmündliche Vereinbarungen zutreffen. Solche Abmachungen können sich schließlich zum Bumerang entwickeln, falls irgendwann Gerichtstermine anstehen und die Leute nichts belegen können, da nützen anschließend auch Mitschnitte der erfolgten Gespräche nichts, die werden vom Kadi natürlich nicht anerkannt! Im Gegenteil, es handelt sich dabei sogar um Straftaten!
Habe solche solche Machenschaften von den willfährigen Lakaien, die nach unten treten und nach oben mit hündischer Ergebenheit buckeln, vor 30 Jahren schon mal erleben dürfen. Als die Herrschaften der Wohnwert GmbH (Dr. Leibfried & Baumgarten – Wer wissen will, wer sich dahinter verbarg, soll gefälligst seinen Finger aus dem Arsch ziehen und etwas im Netz surfen!) ihrem Eigentum eine Luxussanierung angedeihen lassen wollten…
Bei den damals anstehenden Machenschaften kippte ein Mieter nach dem anderen um.
In dem dreiviertel Jahr lebte meine Freundin öfters sehr nah an einem Nervenzusammenbruch. Auf der anderen Seite knautschte ich mit Betroffenen aus anderen Häusern, manchmal recht infantile Gegenmaßnahmen aus, die sich unterm Strich als Sand im Getriebe erwiesen…
Die SPD-Bezirksverordnete und Mitglied des Denkmalschutzbeirates der BW, Christiane Timper, vermutete dahinter das Veto des Landesdenkmalamtes.
Die Kunsthistorikerin Lisa Schmitz ergriff während der Sitzung das Wort und beteuerte den historischen, unwiederbringlichen Wert des Hauses und jeder einzelnen Wohnung: Baustadtrat Oliver Schruoffeneger sagte, bei einer Begehung im Frühjahr sei die Bausubstanz, die in den 50er-Jahren offenbar eine Veränderung erfahren habe, habe, als nicht schützenswert erachtet worden. Vom Unterschied zwischen der Betrachtung als Ensemble oder als Gesamtanlage war die Rede. Die Bewohner zweifeln an, ob diese Begehung überhaupt stattgefunden habe.
Fünf deutsche Minister in vier Flugzeugen
– Grüne: Unsinnig, diese Korintenkacker! Sie hätten schließlich 5 (fünf) Flieger buchen können, besser noch, sollen doch segeln!
Schon klar, dass die Chlorophyllmarxisten auf der Pisse jener Rudel unbedingt Kahn fahren müssen.
Für mich wird andersherum ein Schuh draus!
Weshalb müssen sich eigentlich diese Kompetenzsimulanten im digitalen Zeitalter ewig gegenseitig besuchen?
Kann allerdings nachvollziehen, wenn jemand nicht mit AKK herum düsen will, nervt bestimmt ewig mit irgendwelchen Sparwitzen während der langen Tour…
Ob es für manchen Herren der Politschöpfung vielleicht anderen Gründe gibt, ab und an einen Trip ins Amiland zu unternehmen?
Versteh ich nicht, sie sollten doch dann schon einen Tick mehr Lokalpatriotismus zeigen und etwas tun für den Erhalt der Arbeitsplätze von hiesigen Escort-Damen…
“”Aktion gegen Leerstand und Verdrängung””, an der Fechner 7, in 10717 Wilmersburg
Ausgangspunkt ist folgender: Das Wohnhaus an der Fechnerstraße 7 ist seit Jahren von seinem vorherigen Besitzer kontinuierlich instandgehalten worden. Inzwischen ist es an eine Projektentwicklungsgesellschaft verkauft (Krieger + Schramm Wohnbau Berlin GmbH & Co. KG), die es abreißen will, um dort das sog. „Uhland House“ zwischen Uhlandstr. und Fechnerstr. zu errichten.
– Beginne mal damit, dass ich mich gestern unter den Massen am Brandenburger Türchen befand. Wird wohl letztmalig gewesen sein, weil ich es schlicht und einfach als lautstarkes „Friede, Freude, Eierkuchen“ Event empfand.
Hinzu kam dann von Regierungsseite dieses hohle Klimapaket, stelle mir die Frage, weshalb klönten diese Leute dafür 18 Stunden zusammen, später hieß es sogar 19…
Wenn ich mich da an Statler (der grauhaarige) und Waldorf (der weißhaarige mit Schnauzer) erinnere, die beiden Knaben waren in der Lage, ganz spontan wesentlich gehaltvollere Sachen abzulassen!
Nun dieses Geschreibsel aus dem ominösen Klimapaket (Nach Muttis Blick zu urteilen, wird sich die ehemals dunkelrote FDJot-Zecke gedacht haben: Geschenksendung! Keine Handelsware! …) – Eckpunkte für das Klimaschutzprogramm 2030
Recht seltsam fand ich die vermeintliche Gurkentruppe, aufgereiht wie die Hühner auf der Stange und dann deren nichtssagende Dampfplauderei. So kann man es noch nicht mal interpretieren!
Da lungert man unter hunderttausenden anderen Demokratenprotestlern herum und vermeintliche Führungseliterinnen @ Führungseliteriche versprühen, im Angesicht ihrer doch recht wütenden Untertanen, lediglich ein verbales Beschwichtigungs-Dünnschiss-Aerosol! Wer sich da nicht verscheißert vorkommt, der irrt in UNSERER absolut vernunftwidrigen Konsumwelt lediglich als tauber Grottenolm herum…
Vor der Fechner 7 ging es natürlich wesentlich ruhiger zu und alles war sehr überschaubar – leider! Ich registrierte keine hundert Hanseln. Dabei kann heutzutage fast jeder in solch eine Miesere rutschen, was andere Betroffenen auch bekundeten. Aber Protest ist sowieso nicht das Ding vieler übergewichtiger Zeitgenossen in Rente und Pension – beim Blick über die südwestliche bundesgermanische Grenze, findet man deshalb unter den dortigen Kontras auch recht wenig Mumien! Weiterlesen
Der heutige Freitag, aber für welche Zukunft?
Die Gegenwart ist lediglich ein vollkommen untauglicher phantasieloser Adapter von ausgesprochener pathologischer Eleganz zwischen der ewig irgendwie verschandelten Vergangenheit und jener anschließenden, ebenso deformierten Ära, der man für die kommende Periode hoffnungsfroh den irritierenden Begriff Zukunft anhängt. Und dies alles geschieht seit Jahrtausenden unter der Regentschaft jener Kompetenz simulierenden niveaulosen Imitate sog. Führungseliten. Ohne Unterscheidungen, nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer und sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Geburt oder sonstigen Umständen…
Wobei im weltumspannenden Hamsterrad der dauerhaften gesellschaftlichen Miseren, die jeweils folgenden Generationen zwangsläufig eben sowenig bereits sind, aus den fatalen zwischenmenschlichen Missgriffen der Altvorderen auch nur ansatzweise entsprechende Lehren zuziehen. Im Gegenteil, sie tuen es ihnen vollkommen gleich. Alles geschieht dann lediglich auf immer niederträchtigeren nachhaltig vollkommen undurchschaubaren Ebenen des gerade angesagten Zeitgeistes. Dafür wird die Vergangenheit mit nebulösen Mythen verschleiert und im weiteren Verlauf ganz dramatisch unter Ulk verbucht…
Was blieb nun bei mir hängen?
Auf meiner Radtour vom Alex zum Brandenburger Türchen, gewahrte ich anfangs die vielen Anti-Terrorpralinen, welche zu UNSEREM Schutz, jenen saumistigen Platz zierten. Diese dreckige Ansicht wurde ich bis zum Schluss nicht los, am Ziel meiner kurzen Reise kamen überall noch unendlich viele E-Scooter hinzu…
Dabei ist diese zentrale Gegend optimal mit S- und U-Bahn zu erreichen! Ist halt immer das gleiche Spielchen – der gravierende Unterschied zwischen Theorie und Praxis – was ganz bestimmte Handlungsweisen betreffen.
Obwohl mir das hysterische Gekreische des Mädels auf der Bühne, doch mächtig auf den Keks ging, fand ich die Stimmung recht gut. Gut, manche Aktionen erinnerten an den Ausflug, von allen Angehörigen sämtlicher Waldorfschulen dieser Republik, will aber sonst nicht weiter meckern. Weiterlesen
Neuer Freitag für die kontinuierlich abnibbelnde Zukunft
Wird mal wieder etwas größer, obwohl in den vergangenen vier Monaten nichts weiter passierte.
Stimmt nicht, falls man mit sehr viel Hängen und Würgen den Versuch startet und schönfärberisch – natürlich genderfaschistoid getüncht, dazu auch noch alles abgöttisch mit politischer Korrektheit aufbrezelt – dann ist es bestimmt irgendwie möglich, unbedeutenden kosmischen Staub langatmiger Verbalhurereien aufzuwirbeln, ihn tiefgründig irgendwie positiv zu deuteln und nebenher sogar, im Überschwang aufkommender kleinbürgerlicher Protestgefühlsanwandlungen vielfacher demokraturischer Art und Weise, auch noch ekstatische Freudentänzchen aufzuführen.
Auf jeden Fall bietet sich da jene Liveübertragung des neoliberalen Raps der Frau Kanzler an, wenn sie zu ihren gekonnten Herumhampeleien am Rednerpult, ein fulminantes Brillantfeuerwerk von implodieren Sprechblasen abfackelt…
Was bleibt nun eigentlich von den früheren Intensionen der altklugen Greta Thunberg übrig?
Zu ihrem seltsamen Betroffenheits-Segeltörn fällt mir nüscht mehr ein, zumindest hat sie mit Onkel Obama den Fist Bump einstudiert.
Welche Klimaaktion steht ihrerseits demnächst eigentlich an?
Zurückschwimmen etwa?
Wird wohl nicht auf ihrem Programm stehen, da sie bei solch Kraftanstrengungen zusätzlich Unmassen von carbonic acid gas in die Umgebung pusten würde…
Fridays For Future, 24. Mai 2019
24.05. 2019, SKOLSTREJK FÖR KLIMATET…
Verborgenes Museum – Marianne Strobl – Industrie-Fotografin in Wien
Kann mich nicht erinnern, jemals solche einzigartigen technischen Detailablichtungen von einer Fotografin gesehen zu haben, nicht zu vergessen die gelungen Darstellungen des dazugehörigen Lohngesindels während ihrer entsprechenden Werkelei.
Weshalb aber UNSER Berliner Grottenolm für Kultur; der Genosse Lederer, sich dort mit seinen vermeintlichen Selbstdarstellungen produzieren durfte, verstehe wer will…
In weiser Voraussicht schaue ich mir in solchen Fällen jedes mal die Ausstellungen vorher an, so auch diesem Abend.
Luigi Colani geht nicht mehr einkaufen
Den Typ fand ich immer sehr witzig, wie er ansonsten sich privat gab, ist mir nichts bekannt.
Zumindest hatte ich das Gefühl, der schien sein Herz an der richtigen Stelle zuhaben, oftmals lag es sogar auf seiner Zunge…
Weiß gar nicht mehr, ob es in den 1990ern Heinzel war, der ihn damals als Sponsor gewann, damit er mit einen Haufen Kids, jenes unsägliche Fahnenmonument auf dem Hallenser Hansering, chaotisch mit Farben übertünchen konnte. Finde momentan leider die entsprechenden Bilder nicht mehr.
Sah im Netz nur eine Ablichtung, wobei ich nicht sicher bin, ob es sich um die damalige Farbgebung handelte…
Tunesien vor einem weiteren untauglichen Urnengang, frei nach einer Rezeptur aus dem hohen Norden, direkt über ihren Teich
Heute durfte sich der dumme und ungebildete Pöbel in Tunesien wiedermal von irren Selbstdarstellern an den Urnen witzlos verheizen lassen, rund 10 Jahre nach dem urst schnell verglimmenten Strohfeuer des sog. Arabischen Frühlings.
Lasse dazu nichts weiter ab, verlinke lediglich einige illusorische Betrachtungen aus unseren Landstrichen, von irgendwelchen traumtänzerischen Spökenkiekern. Welche sich als große mediale Eksperten, seichter humanistischer Prägung, bei ihren Brötchengebern anbiedern dürfen. Wobei sie für ihre tiefgründigen Erkenntnisse lediglich einen mitteleuropäischen Elfenbeiturm benötigten, den scharfen Blick durch ein umgekehrt eingesetztes Fernrohr und vielleicht eine Linie Koks…
Aus gut unterrichteten Kreisen erhielt ich gerade jene Sprechblase, dazu entsprechende Hinweise:
– Offen wie selten: Tunesien wählt neuen Präsidenten
– Konfrontation an der Wiege des Arabischen Frühlings
– Tunesien wählt ein neues Staatsoberhaupt
и т.д
„Das Streiflicht“, ausgerechnet an einem 13ner Freitag!
(SZ)Trübsal trat früh ins Leben der Autorin Alice Munro, und wer möchte, kann davon aus sicherer Entfernung in ihren Kurzgeschichten lesen. Die dort auftretenden Figuren tragen oft schwer an Wunden, wie sie das Leben in Haidhausen oder auf dem Killesberg selten sch1ägt,ja nicht einmal in
Heslach. Eine dieser Figuren jedenfalls, ein Mann mit Gartenschere, bekennt im Band ,,Liebes Leben“, er fühle sich eigentlich immer nur dann wohl, ,,wenn ich etwas tue, was erledigt werden muss“. Als Bürger dieses unseres Landes wird man da seinerseits kurz die Gartenschere zur Seite legen oder in Gang 13 des Baumarkts bei den Holzdübeln innehalten und sekundieren: Ja, genauso ist es, denn wäre es nicht so, ich nähme mir die Zeit, ein wenig darüber nachzudenken. Aber diese Zeit ist eben nicht, weil ständig etwas gedübelt und gekehrt oder Verpackt und verschenkt oder eingesammelt und hingefahren werden Will. Die Wenigen Pausen, die bislang zwischen dem vielen Müssen geblieben waren, hat nun das Smartphone verstopft mit seinen leuchtenden Abhängigkeitsangeboten. Im Ergebnis der ständigen Beschäftigung mit allem müssen Wir nun bei der dpa lesen: ,,Freizeitstudie: Menschen in Deutschland verlernen das Genießen“.
Da geht es ja schon weiter: Wenn ein Deutscher merkt, puh, bisschen viel los gerade, dann legt er nicht etwa die Füße hoch oder genießt den Sonnenuntergang, nein, dann wird erst einmal eine Freizeitstudie erstellt, wo kamen wir denn sonst hin, am Ende vielleicht ja wirklich noch zum Entspannen. Früher machte man das ja an der See, wer aber heute an die See fahrt, auf den wartet dann meistens schon eine Kursleiterin, die einem freundlich lächelnd erklärt, dass man selbst zum Atmen zu doof ist. Wenn solche Urlaube teuer genug sind, dann gelten sie als Achtsamkeitstraining, und ein solches zu besuchen, ist natürlich immer noch besser, als jeden Abend aus dem Weinkeller die Treppe hochzuschaukeln und den zweiten Syrah mit dem Hinweis zu entkorken, man sei nun mal ein Genusstrinker. Woran es aber offenbar dazwischen fehlt, das ist jenes Faulenzen, das man Oblomowisierung nannte, als auch schon keiner Zeit hatte, in Iwan Gontscharows ,,Oblomow“ vom titelgebenden Helden zu lesen und dessen Forderung nach einem ,,Recht auf Faulheit“.
Genuss ohne Optimierung, vielleicht ist es das, was Oblomow meinte. Genuss mit Optimierung unterscheidet sich davon erheblich und liegt zum Beispiel dann vor, wenn Menschen einen Freizeitpark bauen. In einem solchen wurde übrigens Angela Merkel mal von der Drittklässlerin Luca interviewt, und diese fragte, Was sie, die Kanzlerin, in ihrer Freizeit denn so mache.
Merkel sagte, ,,Manchmal sitze ich ein bisschen und spreche mit meinem Mann“, und wenn das Wort Genuss an der Stelle auch nicht explizit fiel, so schwang es doch heimelig mit, zwischen den Zeilen.
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