wg. Sangerhausen, zwischen damals und heute…

Hänge seit über einer Woche in meiner kalten Heimat herum, wo scheinbar WLAN noch recht unbekannt ist, gibt es westlich der Elbe auch!!!
Deshalb konnte ich bisher manche Gedankengänge lediglich in den lütten Klappcom­puter wixen, auch keine Bilder ins Netz stellen!

Ausgerechnet heute aber klappte es!?
Da war doch 1968 noch etwas?!
Ich hing an dem Tag, als wehrpflichtiger Bereitschaftsbulle, in Halle/Saale herum…

– Deshalb der erste Nachtrag!
Muss bei Freunden und Bekannten Abbitte leisten, welche trotz widriger Umstände immer hier ausharrten.
Alles geschieht deshalb, weil ich vor rund 50 Jahren eine Charakterisierung ummo­delte und auf dieses Nest münzte.
Es ging um jenen Kommentar, der wie folgt lautete: Sangerhausen sei halb so groß, wie der Zentralfriedhof von Chicago, aber doppelt so tot!
Gab in jenen Tagen noch einen drauf!
Heute betrachtet, traf dies für jenes Dorf mit Stadtrecht, in dem ich zufälligerweise geboren wurde und den größten Teil meiner Jugend verbrachte, weiß Gott nicht zu. Denn nur doppelt so tot, hätte die Situation, wie ich sie damals erlebte nur beschö­nigt. Besser gesagt, ich empfand es sogar als eine Aufwertung für diesen Markt­flecken…
Meyers Taschenlexikon von 1964, war Sangerhausen auf Seite 872 eine Notiz wert, dort konnte man nachlesen: Sangerhausen: Krst. am Fuße des Unterharzes, Bez. Hal­le, 1963 26080 EW, Heimatmuseum, Rosarium, Rosenzucht, Obstbau, Kupferschiefer, Maschinen, Fahrräder, Holz, Nahrungsmittel, Lederwaren

Wenn ich momentan rekapituliere, entsprach meine Einschätzung wirklich nicht ganz den Tatsachen!
Denn im Gegensatz zur heutigen Zeit, präsentierte sich jenes Kreisstädtchen umso eher als blühendes und lebenslustiges Anwesen.
Denke dabei gerade an die vielen Saalschlachten zwischen trunkenen Schewweroch­sen* und anderem Lumpenproletariat, die ich als Kind registrierte und später erleben durfte… *ugs. Mansfelder Dialekt: Schieferbergleute
Muss nun meine sonntäglichen nostalgischen Erinnerungen, nach einer viertelstündli­chen Busfahrt, vollkommen revidieren!
Ließ beim Aussteigen den jungen Fahrer an meiner Ansicht vor 50 Jahren teilhaben, dem Vergleich vom Gottesacker in Chicago zu Sangerhausen.
Bedankte mich abschließend noch bei ihm!
Da mir während der Tour plötzlich das Gefühl aufkam, ich befand mich eben auf der Sightseeingtour durch eine Ortschaft, in der man das Ergebnis eines Neutronenbom­benabwurfs bestaunen konnte… 

4 Gedanken zu „wg. Sangerhausen, zwischen damals und heute…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert