Archiv der Kategorie: BÜCHER

ÜBER HERRN MARXENGELS zum “FURZ”

Vorgestern tätigte ich einen Büchertausch, gab Band 14 aus dieser unsäglichen blauen Reihe vom „Dietzverlag” zurück. Im Gegenzuge kehrten meine beiden Bände, „Sittengeschichte des Weltkrieges” (1914-18), von Magnus Hirschfeld heim. Originalausgaben von 1930, leider schon recht mitgenommen.

Du brauchst dich nicht zu sputen, auch der Spieß scheiß 20 Minuten! Hier klicken!

 

 

 

 

 

 

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IWANS KRIEG – Catherine Merrydale

Im Gegensatz, zu Willy Peter Reese – “Mir selber seltsam fremd”, schildert C. M. das Kriegsgeschen aus der anderen Perspektive.Wobei ich froh bin, dass es sich bei der Autorin um eine Historikerin aus UK handelt. Leider erschien dieses Werk fast 50 Jahre zu spät. Da in beiden Deutschlands die Traumatisierung im und nach dem II. Weltkrieg nie aufgearbeitet wurde, interessiert dieses Thema doch heute kein Schwein mehr. Die Alten verklärten diese Zeit, aus Opfern wurden Täter, die  Täter mutierten zu Opfern – siehe diese Betroffenheitsschmonzette “ANONYMA” – und die heutigen Kids geilen sich an digitalen Kriegen auf, wo die Helden unsterblich sind.

IwanIwan

An die Tatsache, dass in Afghanistan ab und an mal ein demokratischer Landser über die Klinge hopst, habe ich mich längst gewöhnt. Dazu Worte von Genossen Stalin aus dem Munde von Marilyn Manson:  The death of one is a tragedy – But death of a million is just a statistic. (The Fight Song)

Gibt es wie jeden anderen Scheiß auch als Klingelton für die Kommunikationsprothese: http://www.mufa.de/823480411-klingelton-the-fight-song.html

“Das Lächeln der Henker”, Anton Holzer – ein ultimatives Weihnachtsgeschenk

Parallel zu 100 Jahre Micky Maus – mal etwas anderes, hübsche Bildchen „lächelnder Henker“, schwebenden Protagonisten mit unvorteilhaften Blicken – ein visuelles Erlebnis für die ganze Familie, besonders für die lieben Kleinen

Kulturzeit 10. Dezember

Bei manchen Sendungen weiß ich nicht soll ich laut lachen, oder nur in mich hineingrinsen. Sitzt in solchen Momenten mein Weib neben mir, erspare ich mir jegliche Art von Reaktionen, schaue sie dabei auch nicht an, weil es nur unter größten Anstrengungen gelingt Lacher zu unterdrücken.
Bei ihr registriere ich nun Gott sei Dank auch diese schleichende Form der Gewöhnung. Noch vor wenigen Jahren sprang sie bei bestimmten Bildern auf, quarzte in der Küche einen Glimmer und tauchte erst bei der Melodie für den Wetterbericht wieder auf.
Mir ist diese Sensibilität schon zu Halbstarkenzeiten abhanden gekommen. Noch während meiner Schulzeit, bekam ich keinen Bissen runter, wenn ich vor der Glotze, in s/w-Bildern, Episoden aus Vietnam registrierte.
(Nun gehöre ich zu den glücklichen, die in den darauf folgenden 44 Jahren jede Menge Leute erlebte, auch in unmittelbarer Nähe, wie sie in irgendeiner weise ihren Arsch zukniffen. Da lasse ich Massen außen vor, die Gevatter Hein zu sich rief, weil sie es mit Alk übertrieben, oder jene Bekannten, welche im Westen anfingen zu pumpen.) Weiterlesen

WILLY PETER REESE – Mir selber seltsam fremd

Eine freundliche Empfehlung auch an alle Jungs und Mädels, die meine “Freihight” am Hindukusch verteidigen wollen

W.P.Reese

Die Unmenschlichkeit des Krieges. Russland 1941-44

Claassen Verlag, München 2003Cover: Mir selber seltsam fremd
ISBN-10 3546003454
ISBN-13 9783546003452

Gebunden, 284 Seiten, 21,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Stephan Schmitz. Willy Peter Reese ist erst zwanzig Jahre alt und will Schriftsteller werden, als er zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront geschickt wird. Von 1941 bis 1944 schreibt er auf, was er erlebt – unbarmherzig gegen sich selbst und mit unverstelltem Blick. In den Pausen zwischen den Gefechten und im Schützengraben entstehen so Bekenntnisse und Berichte von bedrückender Intensität. Stefan Schmitz präsentiert diesen ungewöhnlichen Fund und ordnet ihn biografisch und historisch ein: Ein Dokument des Grauens über den Prozess einer ungeheuren Entmenschlichung. Und eine Anklage gegen den Krieg, die weit über den Kontext ihres Entstehens hinausreicht.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.IX.2003

Wolfram Wette legt allen eine widersprüchliche, einzigartige, “faszinierende” und “erschreckende” Lektüre ans Herz: Die Aufzeichnungen des 1944 verschollenen Wehrmachtssoldaten Willy Peter Reese, “halb Kriegstagebuch (…) halb literarische Verarbeitung des Erlebten”. Faszinierend deshalb, weil der Verfasser, ein gebildeter junger Mann, nicht nur das Kriegsgeschehen um ihn herum, sondern auch die seelischen Veränderungen in seinem Innern präzise zu beschreiben vermochte. Und erschreckend, weil Reese die schaurige Selbstentfremdung dokumentierte, die das Leben an der Front in ihm bewirkte, bis er, eigentlich ein Pazifist, irgendwann nicht mehr zurückfand ins zivile Leben und sich immer wieder freiwillig zurück an die Front meldete – nur der Stress des Kampfes versprach Rettung vor der “inneren Leere”. Erschreckend aber auch deshalb, weil “der junge deutsche Bildungsbürger Willy Reese bei allen literarischen Fähigkeiten in politischen Angelegenheiten gänzlich blind war. (…) Das Töten und Sterben um ihn herum deutete er metaphysisch”. Ein Dokument der Schrecken des Krieges, umso eindringlicher auf Grund des Talents des Verfassers; ergänzt durch “kundige zeitgeschichtliche und biografische Kommentare” des Herausgebers.

anonymA – eine fraU in berliN

Nach „Pater Meinhof – perplex“, kommt schon wieder so eine merkwürdige Schmonzette (ugs. – abwertend für ein wenig geistreiches oder kitschiges Stück) in die Lichtspielräumlichkeiten: „Anonyma – eine Frau in Berlin“
Zu dem Interview auf Inforadio, von heute morgen, lasse ich nichts groß ab, nur zwei kleine Fragen, wurde der Stoff nur verfilmt, weil es sich um ein „Bestsellertagebuch“ handelte, oder ging es um den Inhalt?
Ein Kassenschlager, etwa aus der unsäglichen Liste, dieses Magazins aus dem hohen Norden? Was heißen kann, dass noch mindestens eine Fortsetzung erscheint. Hoffentlich komm niemand auf die Idee, JK Rowlings und Hans W. Geißendörfer mit heranzuziehen, schließlich alles auch noch in Echtzeit drehen… Weiterlesen

YAŞAR KEMAL

YAŞAR KEMAL

Eine recht merkwürdige Story, aber lesenswert. Nun muß niemand annehmen, dass es in unserer Gesellschaft anders läuft, lediglich die Ebenen sind verschoben. Hinzu kommt, bei uns liegen diese Extreme etwas weiter zurück. Dafür gibt es andere, aber ähnlich gelagerte, hausgemachte Probleme, nur eben zeitgemäßer.

Max Hölz

Da weckte mich 20 nach 5 so eine Nase, die versuchte ihr Hirschlein zu starten, kurz bevor die Batterie verreckte, sprang die Karre doch noch an. Mein Groll schlug auf die Blase, musste infolgedessen raus aus der Falle und sofort meinen Hamster melken gehen. Augenblicklich hellwach, nahm ich mir den restlichen „Tagesspitzel“ vor, vertiefte mich gleich anschließend abermals in Bettelheims: “Gespräche mit Müttern“, dieses Werk ließ meinen Blutdruck noch mehr ansteigen. Nun soll niemand denken, mich plagt die „senile Bettflucht“, weit gefehlt, denn bei diesen Symptomen währe man saumüde und könnte nicht pennen.
Mir erschloss sich der Sinn dieses Büchleins auch beim Weiterlesen nicht. Klappentext, Vorwort und Einleitung ergaben keinen Sinn zum Inhalt, wütend brach ich auf Seite 119 ab. Alle Gesprächsaufzeichnungen stammen aus den 50er/60er Jahren, bei den Knäcken, mit denen die Mehrzahl dieser Muttis behaftet waren, wird mir einiges klar, was die heutige Zeit betrifft. Viel anders werden die Mädel hier auch nicht drauf gewesen sein, aber eins verbindet alle, ob in den USA, oder in anderen Industrienationen, ausnahmslos haben sie ihre pädagogischen Defizite weitergereicht, das berührt auch jede soziale Schicht…, irgendwann landen schließlich Reste von menschlichen Kreaturen in Blumenkästen… Weiterlesen