Nach „Pater Meinhof – perplex“, kommt schon wieder so eine merkwürdige Schmonzette (ugs. – abwertend für ein wenig geistreiches oder kitschiges Stück) in die Lichtspielräumlichkeiten: „Anonyma – eine Frau in Berlin“
Zu dem Interview auf Inforadio, von heute morgen, lasse ich nichts groß ab, nur zwei kleine Fragen, wurde der Stoff nur verfilmt, weil es sich um ein „Bestsellertagebuch“ handelte, oder ging es um den Inhalt?
Ein Kassenschlager, etwa aus der unsäglichen Liste, dieses Magazins aus dem hohen Norden? Was heißen kann, dass noch mindestens eine Fortsetzung erscheint. Hoffentlich komm niemand auf die Idee, JK Rowlings und Hans W. Geißendörfer mit heranzuziehen, schließlich alles auch noch in Echtzeit drehen…
Oder sollten wirklich die realistischen Erlebnisse einer Leidtragenden, subjektiv dargestellt werden? Von letzteren gehe ich mal aus. Egal, ob auf es US-amerikanischen Art geschah, geknautscht wie ein oller Kaugummi, oder nach den hier üblichen Gepflogenheiten, letztendlich doch Micky Mausähnlich. In solchen Situationen vernehme ich aus der Ferne immer das Scharren von Guido Knopp, in seinen verbalen Startlöchern…
Schon merkwürdig, dass man sich erst jetzt mit diesem Thema befasst, 50 Jahre zu spät. Jetzt soll mir niemand verklickern wollen, zu Zonenzeiten war es nicht möglich gewesen. Leute, in den Trizonen gab es zwar nicht das Phänomen der Massenvergewaltigungen, sie waren aber auch jahrelang an der Tagesordnung, wurden nur besser gedeckelt.
Mir fallen einige Gründe ein, warum gerade jetzt, dabei ist der geschäftliche Hintergrund absolut sekundär.
Die meisten geschändeten Frauen konnten nie so etwas wie Genugtuung erfahren, bezieht man die biologische Komponente mit ein, haben sehr viele Betroffenen ihre Traumatisierungen schon längst mit ins Grab genommen…
Da ich aus einem anderen Stall stamme, wage ich mich auch etwas weiter vor, komme außerdem als Pseudohedonist mit anarchistischer Grundeinstellung, folglich zu etwas anderen Schlussfolgerungen.
Über 60 Jahre wurden, was eine bedeutungsvolle Aufarbeitung der 1000 Jahre anging, in Deutschland nur mit faulen Früchten, eingewickelt in Feigenblättern, gehandelt, da wird sich auch nie mehr etwas ändern – ganz im Gegenteil!
Hier passt ein Satz hin, der vom damaligen Befehlshaber der „Roten Armee“ stammen soll, allerdings etwas abgewandelt: „Das Schicksal eines einzelnen ist eine Tragödie, das von Millionen Statistik“
„Experten“ sprechen, von mehreren hunderttausend Vergewaltigungsopfern, andere sogar von Millionen… (Wo nehmen solche „Experten“ überhaupt ihre Zahlen her?) Das war die andere Seite, des zu Ende gegangenen Krieges, allerdings finde ich, dass nur umgedreht ein Schuh draus wird.
Jener Angriffskrieg, der die ganze Welt in einen, immer noch saugenden Strudel zog, ging von deutschem Boden aus und war von Beginn an, zumindest was den Osten anging, als Vernichtungskrieg konzipiert. Was die Vorbereitung, die jahrelange Unterstützung und die anschließende weit verbreitete Mentalität dieser drei chinesischen Äffchen anging, konnte sich Adolf der Gütige auf die Unterstützung fast aller seiner Untertanen verlassen.
Als jemand, der ehrlicher weise, wenn schon christliche Prägung angesagt ist, mehr dem Alten Testament zugeneigt ist, kann ich sogar nachvollziehen, dass den Kriegern nach diesen Jahren nichts mehr heilig schien. Besonders Angehöriger jener Völker, die unsägliches Leid sahen und persönlich erfuhren.
Zumal an vorderster Front die rassistischen Führungskräfte der Alliierten, einfache Leute verheizten, in der Roten Armee waren sie schlitzäugig, gelb und braun, bei den anderen braun und schwarz…
Hinzu kommen die gewollt, „unmenschlichen“ Umgangsformen auf Befehl von Stalin, was seine Leute betrafen.
Da ausnahmslos die Systeme nur durch Angst korrekt funktionieren, ist alles verbunden mit permanenter Gewaltausübung, da sind nur die Ebenen verschoben. Millionen von Muschkoten blieb im Großen Vaterländischen Krieg nur die Wahl zwischen Pest und Colera, bei diesem ewigen, abscheulichen Druck von innen und außen, konnte wirklich nichts Menschliches mehr übrig bleiben.
Ist doch heute nicht anders (Auch in unserer Demokratur, es finden sich immer willfährige, die den Rest des Karrens noch weiter in den Dreck schieben.) ad hoc müssen halt immer die Schwächeren für den Unbill der vermeintlich Stärkeren bezahlen, irgendwann wird dann auch latent erfahrene Gewalt, gegen einander Aufgerechnet…
Zur Erinnerung an jene Massen, die immer so putzig aussehen, wenn sie mit einer Kerze in der Hand, irgendwo rumlungern und so ihren demokratischen Protest feien Lauf lassen.
Bevor sie ihre Betroffenheitslarven hervorkramen, sich ins Kino begeben und auf dem Weg dorthin, ihr Tränendrüsen erregen: Täglich geschehen tausende Vergewaltigungen, irgendwo auf diesem Planeten, nicht nur bei Kriegshandlungen.
Kinderbesitzer könnte ja ihre Pisagestressten Ableger mal ausrechnen lassen, wie oft es seit dem 8.Mai 1945 bis heute geschah, anfangs von 1000 Fällen ausgehen…
P.S. Filmstatrs.de – Historische Stoffe gehen gut im deutschen Big-Budget-Kino…
Nina Hoss – bis vor wenigen Tagen hatte ich diese Tante nie wahrgenommen.
Dann kam mir heute im Radio, mit halbem Ohr: …“Das Mädchen Rosemarie”, … da wurde mir alles klar. Eitelkeit hat bekanntlich auch was mit Dummheit zutun, da wollte sie doch vor einigen Jahren in einem grottenschlechten TV- Remake mithelfen, gegen die damalige Starbesetzung anzustinken…