Thomas Brasch-Hommage im Kino: Wo ich nie gewesen bin

„Lieber Thomas“
Wollte mir eigentlich den Nostalgiestreifen gar nicht so unerwartet schnell ansehen, weil ich zum entsprechenden The­ma wieder eine unsägliche Klitterung vermutete.
Wurde aber als Kartenersatz angesprochen und sagte zu, den Film im Delphi einzuziehen. Darüber hinaus handelte es sich bei der Einlade*rin, um eine junge Frau, welche für mein daher halten, mit ihrer Zonen*sozialisation vernünftig umgeht.
*(Ostler und Westler finden jenen benutzten Begriff von mir, immer wieder recht abgedreht. Muss dazu sagen, ihn ge­brauchte ich schon zu meinen letzten Jahren im ersten Arbeiter und Bauernschlaraffenland. Ging mir doch das Demo­kratieverständnis dortiger Poststalinisten und deren seltsame Handhabung sie auch im Namen ihres Landstriches ma­nifestierten, ewig an meinem verlängerten Rücken vorbei. Da kam mir meine Weisungsresistenz, mit deren Kultivierung ich mich bereits in der Grundschule ausgiebig befasste, allzeit sehr hilfreich zupass. Allerdings hat sich da nichts geän­dert, als ich den Zaun, mit dem entzückenden Makramee aus Stacheldraht und die Mauer, endlich als antifaschistischen Schutzwall nachhaltig verinnerlichen konnte, im Gegenteil! Auch hier änderte sich nichts an meinem Verständnis wei­terhin als Pickel, am Arsch der hiesigen Gesellschaftsordnung, zu gelten...)

Allein hätte ich bestimmt sofort eine Kehrtwende getätigt, beim Anblick des Corona-Brimboriums am Ein­gang. Im Osten zierten meine Arme öfters mal eherne Achten (Verwende in dem Zusammenhang natürlich nicht die beiden entsprechenden Ziffern!), heutzutage benutzen entsprechende Organe ja Einwegfesseln aus Kabelbindern. Hier gab es etwas ähnliches, allerdings nur für einen Unterarm. Die anwesenden zufriedenen und gefügigen Sklaven mussten sich halt mit einem halben Gadget zufrieden geben, um sie an entsprechende Maßgaben zu erinnern, sei es nur, dass WIR uns so langsam daran gewöhnen sollen, den weiteren Lebensweg kniend zu bewältigen! Auf den anderen Seite, hindert so ein Bänd­chen auch nicht daran, auf Anweisung zu applaudieren. So gleich geschehen, vor Beginn des Licht­spiels, als die plappernde Blondine (?) dazu aufrief, den Regiemann entsprechend zu begrüßen. Da ich keine Katze in einem Sack kaufen würde, regten sich meine Vorderläufe natürlich nicht. Eigentlich diente die Klatscherei bestimmt mehr der optimalen Verteilung von Covid-19-Flippies, weil alle dicht gedrängt in den Sesseln kauerten…
War trotzdem gespannt, was mich nun erwarten würde.
Bin mir sicher, viele der anwesenden Flimmerkonsumenten werden es nicht gerafft haben, dass man ihnen kein Leben von einem Regime-Opfer präsentierte. Mir ging es ja ähnlich, denn zwangs­läufig musste ich auch ewig anecken, weil es mein Leben war, was ich auf meine Art bewerkstel­ligen wollte! Hinzu kamen im Film ewig Parallelen hinzu, bei Brasch war es der dummrote Erzeu­ger, der seinen Ablegern massenhaft ureigene unerfüllte Träume oktroyierte, die sie blindlings aus­führen sollten.
In meinem Leben übernahm die Mutter meiner Schwester jenen Part, als chronisch untervögeltes Flintenweib, in trauter Einigkeit mit ihren neobolschewistischen Genossen und dem entsprechenden Behördenpack. 

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