Archiv der Kategorie: IN DEN EWIGEN JAGDGRÜNDEN…

Ehemaliger “Monitor”-Moderator Klaus Bednarz geht nicht mehr einkaufen

Nun zog es wiedermal einer der wenigen Journalisten alter Schule vor, ziemlich früh auch die Radieschen von unten zu betrachten.
Bednarz gefiel mir als Auslandskorrespondent in Moskau wesentlich besser, denn bei Monitor.
Eigentlich sehr schade, dass diese Koryphäen vergaßen, vernünftigen Nachwuchs heranzuziehen. Egal wo man heute in den Medien hinschaut, überall lungern dort Leute herum, die sich mehr in der Rolle von brotlosen Selbstdarstellern, Vertuschern, Kaffeesatzlesern und huldvollen Hofberichterstattern gefallen…

Percy Sledge geht nicht mehr einkaufen

Hi, hi, in ihrem Nachruf verpasste ihm die „NZZ“ den Titel eines Sanitäters der Liebe, eigentlich recht merkwürdig. Bei allem Respekt, er schenkte mit seinem «When a Man Loves a Woman», großen Teilen unserer Nachkriegsgeneration den wohl honigsüßesten Dosenöffner aller Zeiten. Auf den Text möchte ich nicht weiter eingehen, denn auf der Schleimspur konnte man beim Clinchen mit einer Käthe sogar auf die Fresse fallen…
Erinnere mich in dem Zusammenhang an eine wichtige Fragestellung in der Bravo. Dort wollte der Legende nach ein Mädchen wissen, ob ihr Freund vielleicht Alkoholiker sei. Immer, wenn beide nach diesem Hit tanzten, fühlte sie, dass sich in der Hosentasche ihres Schmusis ein kleiner Flachmann befand…
Zwei Bemerkungen fallen mir zu jenem Hit noch ein, viel mehr war ja damals nicht, allerdings weist Jürg Zbinden in seinem Artikel auf die 2004er Scheibe hin: «Shining Through the Rain», die war wirklich gut und mit wesentlich längeren Hits versehen.
Im Westen machte ich in vielen Prollkneipen, in denen wir Skat und Doko droschen oder Billard spielten, dass die Kneipiers in ihre Jukeboxen manchmal wirklich den letzten Schrott rein packten (1., 2., 3.Der deutsche Schlager – eine Reise durch den Schmalz)  aber „When a man…“ überstrahlte den ganzen Scheiß.
Mit seiner Jeanswerbung gings es mir ähnlich, wie bei Jackie Wilson und Ben E. King, ich fand diese Untermalung nur zum Kotzen!
Noch schlimmer finde ich es, dass eine der nachmittäglichen Koch-Show-Pausenfüller mit Aretha Franklins Superhit beginnt, wo dann die dumm-schwatzenden Kochlöffelquäler ins Bild tänzeln…
Darf gar nicht daran denken, wer sich demnächst aus der R´n´B-Szene noch alles für immer verabschiedet…

Der vergessliche Literaturnobelpreisträger Günter Grass geht nicht mehr einkaufen

1944 wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen, erst im hohen Alter fiel ihm plötzlich ein, dass er sich vertan hatte und eigentlich Mitglied der Waffen-SS gewesen ist.
Dem Autor wurde vorgeworfen, seine SS-Zugehörigkeit zu lange verschwiegen zu haben, während er andere immer wieder wegen ihrer NS-Vergangenheit öffentlich kritisiert habe. – gelinde gesagt, er drosch mit einer überdimensionierten Moralkeule auf jene Nasen.
Dabei wäre ein Geständnis kurz nach dem letzten Krieg, über die damaligen Umstände seiner SS-Zugehörigkeit, überhaupt kein Drama gewesen…
Den Typen mochte ich nie so richtig, schon wegen seiner selbstdarstellerischen Moralkriecherei, das Outing interessierte mich lediglich nur so weit, dass ich ihn für einen großspurigen feigen Sack hielt.
Zu meinen Zonenzeiten lernte ich ein Haufen Kollegen kennen, eigentlich recht viele (Da war ich dann doch platt, weil sie in der Grundschule immer gesagt hatten, ganz böse Nazis säßen heute alle im Westen.), die auch bei den schwarzen Haufen dienten, merkwürdigerweise war keiner darunter, im Gegensatz von bloßen Wehrmachtangehörigen, die einem ewig auf die Klöten gingen.
Zwei Leute ließen mir gegenüber sogar öfters ab, dass sie deshalb nie genervt wurden, wegen einer Mitgliedschaft in der Dreigrammbewegung und das wiederum fanden sie gut.

Sebastian Radke geht seit einigen Tagen nicht mehr einkaufen

Warum stirbt ein junger Mann an plötzlichem Herztod?
Also, mich sollte das niemand fragen! Dafür taucht doch prompt aus dem Dunkel der erste Eksperte auf…
Der Radiomoderator ist wahrscheinlich an akutem Herzversagen gestorben – mit 40 Jahren. Wie ist das möglich? Der Kardiologe Dietrich Andresen beantwortet die wichtigsten Fragen.
Weshalb beantwortete er gleich viele Fragen, sein Salbadern betrifft aber nicht den Moderator, der Rest scheint Kaffesatzleserei zu sein.
Der Kiss FM-Moderator Sebastian Radke ist am Mittwoch während seiner Sendung tot zusammengebrochen. Seine Kollegen versuchen, ihre Trauer in Worte zu fassen.
Dies glaube ich auf Grund meiner Erfahrungen nun gar nicht! Klar, vordergründig wird die eine oder andere Krokophantenträne gekullert sein, im Hintergrund kam es bestimmt sofort zu einer mächtigen Rangelei, wer seinen Postern demnächst einnehmen darf…
Laut „Bild“-Zeitung ist Radke an einem Herzinfarkt gestorben. Er hatte am Mittwoch um 10 Uhr wie gewohnt mit seiner Sendung begonnen und war dann eine halbe Stunde später plötzlich am Mikrofon zusammengebrochen. „Herzinfarkte sind bei Männern ab 40 Jahren die häufigste Todesursache“, sagt Raimund Erbel, Leiter der Klinik für Kardiologie in Essen. Unerwartete Todesfälle bei jungen Männern gebe es erschreckend häufig…
Dies meinte nun wieder ein anderer Eksperte, meine alte Bekannte, die Pachttoilettenfee (mit Migrationshintergrund) vom Wolfsburger Hbf., hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können!
Das Risiko werde unterschätzt, denn der Körper gibt keine Warnung. Auch Radke war noch vor knapp zwei Wochen erfolgreich beim Halbmarathon durch Berlin gelaufen.
War es für ihn wirklich so erfolgreich? Gut, der Sensenmann gab ihm schließlich noch eine Karenzzeit von runden 14 Tagen, war wohl doch etwas zu kurz gegriffen.
Im Internet trauern Fans und Kollegen aus anderen Radiosendern um den Moderator: „Er gehörte für mich zum Sound der Hauptstadt“, schrieb ein Kollege aus Halle.
Der hängt bestimmt bei „Radio Corax“ herum… Weiterlesen

Борис Ефимович Немцов geht nicht mehr einkaufen, aber…

…als Staureporter und politischer Beobachter mit ganz und gar inkorrekten Schlussbetrachtungen, kommen mir die Umstände, welche zum plötzlich/unerwarteten Ableben des Putin-Kritikers (Auch ein sehr merkwürdiger Beruf) führten, doch recht spanisch vor, obwohl sich alles in unmittelbarer Nähe der Kremlmauer abspielte.
Am Tatort fand man vier Makarow-Patronenhülsen, abgefeuert aus einem fahrenden Automobil, jener Schütze übte bestimmt nicht mit einem Luftgewehr auf dem Rummel…
Weshalb Nemzow noch nicht mal ein Kevlar-Leibchen trug, verstehe wer will.
Sofort nervten die Medien natürlich mit den irrwitzigsten Spekulationen, besonders erwähnenswert waren die Fragen der Fernsehmoderatoren an ihr Korrespondenten vor Ort. Wobei auf dusselige Fragestellungen, deren ganz wichtigen Erwiderungen, vergleichbar unterbelichtet ausfielen. Noch eins drauf gaben zufällig anwesenden Plebse vor den Kameras, fehlte nur, dass einer der Gaffer noch seine бабушка in Wladiwostok grüßte, entsprechend kamen die gesiebten Antworten rüber, logo – das waren natürlich Putin´s Schergen! In der momentanen Situation kann er ja nun wirklich einen toten Gegenspieler gebrauchen.
Auf der anderen Seite kann ich mir schon vorstellen, dass sich in Russland bereits irgendwo ein Staat im Staate etablierte hat und deren Heißsporne am Kreml-Scheffchen vorbei die Sache in ihre Hände nahmen… Weiterlesen

Leonard “Spock” Nimoy geht nicht mehr einkaufen

Serien waren bereits zu meinen Kindheitstagen nicht mein Ding, schon gar nicht „Fury“. In dem Zusammenhang wurde mir natürlich nachgesagt, dies hing lediglich mit meinem roten Elternhaus zusammen. Dem war absolut nicht so! Mich ödeten jene stinklangweiligen Episoden nur an. Rauchende Colts“ und „Am Fuß der blauen Berge“ waren dann etwas anderes, allerdings richtete ich meinen Tagesablauf nicht nach den Streifen. Mit den Vorabendserien: „Abenteuer unter Wasser (Mike Nelson)“ und „Sprung aus den Wolken“ entwickelte sich immer ein Haufen Ärger mit meiner Mutter, sodass darauf auch bald verzichtet wurde, musste ich dazu doch immer über das Feld zu meinem Freund Datsch rüber…

Wesentlich später, in trauter Kifferunde oder dann mit den Gören, fand ich Raumschiff Enterprise“ schon wieder sehenswert komisch. Herausragend natürlich die Auftritte von Mr. Spock. Der Gruß vom Halbvulkanier, allerdings in total abgewandelter Form, hat mir sogar mal das Leben gerettet. Ein einziges mal(!) kam ich angezecht und total übermüdet auf die Idee noch ein Hörnchen einzupicken. Schmiss die Bandmaschine an, dazu ein Plattenspieler mit 16ner Geschwindigkeit, der unter einer größeren „Fünf Finger Palme“ (Monstera) stand und auf dem rotierenden Teller blakten drei hellere Kerzen. Bei den, sich währenddessen entwickelnden Schatten an den Wänden und der Decke kam das Gefühl auf, man lag unter Wasser, weil das zappeln Licht überall, auf mich wie leichte Wellenschläge wirkte.
Dabei empfinde ich, wenn man besoffen ein Dreiblatt einzieht, das ist wie gegen den Wind pissen… Anfangs saß ich noch, dann wurde sich mittig im pseudo-quatrofonischen Sound, zwischen den Boxen, ausgestreckt.
Dem Herr sei Dank, denn es fiel mir ein sehr wichtiger Trick ein!
Auf dem Rücken liegend, die Vorderläufe auf dem Bauch drapiert, wurde zwischen Ring- und Mittelfinger der rechten Hand mein Joint geklemmt.
Von wem jener Tip mal stammte, habe ich vergessen. Allerdings wurde er vorher bereits öfters eingesetzt, wenn mich irgendwo die Müdigkeit im Sitzen übermannte, z. B. während ellenlanger Bahnfahrten, oft natürlich im Zusammenhang mit übermäßigen Alkgenuss…
Zumindest klappte es bei mir immer, falls wider erwartend die Kippe vollständig nach unten abschmörgelte, sie klemmte dabei vollkommen fest zwischen den beiden Fingern.
Der über kurz oder lang eintretende Schmerz sorgt dann plötzlich dafür, dass man augenblicklich hellwach ist und mit sofortiger Wirkung von null auf hundert kommt…
– Ein letztes Live long and prosper dem edlen Vulkanier!

Häuptling Silberlocke geht nicht mehr einkaufen

Eigentlich hat mich jener Typ nie sonderlich interessiert.
Aber durch die anhaltende Klitterung seiner Person konnte ich nicht mehr an mich halten und De mortuis nil nisi bene ging mir immer schon an meinem verlängerten Rücken vorbei!
Man muss Richy zugute halten, dass ihm in seinem gesamten Leben der Opportunismus als einzig wahre Maxime galt und deshalb ohne Blessuren durch alle Systeme schlittern konnte, wobei er sich darüber hinaus permanent in guter Gesellschaft befand.
Aus diesem Grund gibt es momentan auch keine Probleme mit dem Abfackeln von einem Personenkult, der an Zonenzeiten erinnert, was diese nette Persönlichkeit des öffentlichen Lebens betraf.
Zu solchen Anlässen darf Herr Bundesgauck dann immer vorn stehen, in zweiter Reihe folgen scharenweise Medien-Hofberichterstatter die seine Darbietungen anschließend noch zusätzlich hypen und ihnen darüber hinaus einen weiteren Kick verpassen. Daher blieb es natürlich nicht aus, dass sich tagsüber Funk und Fernsehen überschlugen.
Durchgefroren speiste ich nachmittags üblicherweise vor der Glotze und beim Zappen prangte irgendwann Bruder Joaquim auf der Mattscheibe. Um am Ball zubleiben fordern seine unerträglichen Monologe mir ewig ein Haufen Überwindung ab. Eigentlich wird von daher immer sofort weggeschaltet, heute ward kasteien angesagt. Das Scheffchen erinnert mich während seiner Vorträge ewig an den Klassenprimus eines Gymnasiums, wenn solch Knabe total verkrampft mit schlecht gespielten Emotionen wiedermal ein „sehr gut“ erheischen möchte. Ob der Bu-Präsi die Wirkung seiner Reden auch vor dem Spiegel übt und dabei coacht ihn womöglich seine LAG?
Einen Klops im Gauckschen Pressestatement verstand ich nun überhaupt nicht, als da irgendwann abgelassen wurde: Er hatte das Dunkel der Diktatur erlebt.
Wo hat der Blaublüter irgendwann mal im Schatten gestanden, noch dazu, wenn mit der Diktatur das Reich von Adolf dem Gütigen gemeint war? Richies gerader Aufstieg als Fähnleinführer der HJ im Jungbann 37 in Berlin Wilmersdorf-Zehlendorf, dem anschließenden Kurzstudium in Oxford und Grenoble (Solche Privilegien setzten unbedingte Linientreue voraus.) endete zwangsläufig mit 18 Lenzen im Potsdamer Infanterie-Regiment 9.
Nach Kriegsende verteidigte er – damals noch Juristerei-Lehrling – seinen Daddy, der 1949 als Kriegsverbrecher verurteilt (Richard von Weizsäcker bezeichnete das Urteil später immer als „historisch und moralisch ungerecht“.) wurde und schließlich lange vor Uli Hoeneß in Landsberg landete… Weiterlesen

Joe Cocker – diese stimmengewaltige Heulboje aus Sheffield geht nun auch nicht mehr einkaufen

Joe Cocker und Shane MacGowan sind die beiden einzigen Sänger, denen ich sogar mehrfach verzieh, wenn sie mich wegen exzessiven Suffs haben hängen lassen…
Hatte nach 1969 ein Weilchen gedauert, bis ich es verdaut hatte, dass der Kerl mit seiner Reibeisenstimme ausgerechnet ein Liedchen von Ringo Starr in ungeahnte Höhen pushte und damit solchen Erfolg einfuhr. Eigentlich war es mir dann doch bald scheißegal, von wem der gecoverte Song stammte. Möglicherweise hing meine versöhnliche Art mit dem infernalischen Schrei zwischendrin zusammen.
Später fand sich Cockers Variante obligatorisch auf jedem Tonband oder den Audio-Cassetten wieder, die von mir, für irgendwelche Feten in stundenlanger Muddelei entstanden, ob für jüngere Leute oder Mumien…
Jedenfalls kam “With a Little Help from my Friends” immer nach einem längeren Set mit Dosenöffnern, z. B: When a Man Loves a Woman, A Whiter Shade of Pale, Lady in Black usw. Hockte ich dann auch noch an den Reglern, wurden bei jenem diabolischen Schrei alle Register bis zum Anschlag hochgezogen und fast alle plumpsten in dem Moment auf den Boden der Tatsachen zurück…
Zwei Sachen möchte ich im Zusammenhang mit dem gelernten Gas-Wasser-Scheiße-Monteur und späteren Sänger noch ablassen.
Erstens: Außerdem sorgten bei seinen Konzerten attraktiven Background-Sängerinnen immer noch für einen zusätzlichen Augenschmaus.
Zweitens: Joe gehörte mit seinen Auftritten zu der weltweit agierenden Riege von Popmusikern, die viele Jahrzehnte wirklich etwas für die Völkerverständigung taten!
Abgesehen von dem Kollateralschaden, der sich kurz nach Woodstock ereignete, als Rocker einen Schwarzen abstachen – der weiße Täter bekam damals bestimmt nur ein paar Tage Arrest.
Nun traf ja Cocker Udo Jürgens! Man wird es nie erfahren, ob er sich im Nirwana irgendwann mit ihm kurzschließt um wenigstens dort mal ein Lied von ihm zu covern, dann voller Inbrunst natürlich seinen animalischen Schrei mit einbaut!
Bei „Griechischer Wein“ kann ich es mir nicht so richtig vorstellen, „Aber bitte mit Sahne“ schon eher, da bleibt eigentlich nur „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ übrig…