Humor als Waffe gegen die Dummheit*
Kann man heute gar nicht mehr uneingeschränkt so sehen, da mit Hilfe der unsäglichen Verbalhurerei der politischen Korrektheit, jegliche entsprechend natürlichen Nuancen wollüstig kastriert werden, zurück bleibt anschließend nur gähnende Leere für krankhaft gutmenschelnde Traumtänzer.
Die verantwortlichen Redakteure der NZZ sind vielleicht Komiker!
Da titeln sie „HaWgdD“* und vergessen darin Formans witzigsten Streifen: Der Feuerwehrball!
(Leider findet man den Film nur noch zerhackt in der TUBE)
Möglicherweise hat es einen ganz banalen Grund und die eidgenössischen Zensoren haben den Film bereits auf den Index gesetzt…
Da in dem Lichtspiel Unmengen an Kleinigkeiten aneinandergereiht wurden, welche heutzutage noch genauso aktuell sind, auch im demokraturisch geprägten Westen! Als gelernter Zoni fand ich den Film bereits unter normalen Umständen zum Quieken. Hatte ihn mal im Rudel, nach einem genaschten Hörnchen angeschaut, hinterher quälte mich tagelang ein gewaltiger Muskelkater in der Bauchgegend…
Archiv der Kategorie: IN DEN EWIGEN JAGDGRÜNDEN…
Rudi Dutschke, „1968“ – lebendige Erinnerung oder tote Geschichte?
Mythos – Trauma – Wirklichkeit
So wurde auf einem Flyer der Berliner Geschichtswerkstadt getitelt.
Dachte mir so, rollste doch auch mal dort vorbei und lauscht den altgedienten Troubadixen*INNEN & usw., wie sie sich an diesem schönen Nachmittag beweihräuchern. War gar nicht so schlimm, allerdings tat die äußerst provisorische Beschallung das Ihrige dazu, sie entsprach jener damaligen Norm. Denn mit der Technik, nebst Verwirklichung handwerklicher Gegebenheiten, hatten es die linken Maulhelden nie am Hut. Der Lautsprecher schien vom Schnäppchentisch aus dem geizgeilen Laden, strahlte seinen unsäglichen Ton gerade so in Kopfhöhe ab und konnte deshalb auch kein bisschen gegen der Hurfürstendamm anstinken. Als Podium hätten mindestens drei Paletten herhalten müssen…
Woran die Veranstalter, bei der zu erwartenden Masse von Mumien, schon wegen ihres Alters hätten daran denken sollen. Fast alles Grauchen und viele Typen der Nickelbrillenfraktion mit fleischfarbenen Badekappen, was hieß, trotz der topaktuellen Problematik, die der vor 50 Jahren glich – heutzutage lediglich auf anderen Ebenen nachhaltig anstehen – harrten keine etwas älteren Teens und Twens im Rudel aus.
Von den Bruchstücken aller Vortragenden*INNEN & usw., fand ich die von Michael Schneider, seinem früheren Studienkollegen, sehr angenehm: “Er war arglos, hatte kindliches Vertrauen zu den Menschen. Ich weiss nicht, ob es mangelnde Menschenkenntnis oder Humanismus war. Aber die Menschen öffneten sich ihm und er verstand es, ihre besseren Seiten hervorzubringen.” Weiß nicht so recht, ob dies Genossen Rudi wirklich immer gelang, da er sich, wenn es mit ihm durchging, er permanent in sein Soziologen-Chinesisch verfiel.
Für mich entsprachen jene Formulierungen schlicht einem geistigen Anspruch, um sich im Rudel mit klassenkämpferisch anmutendem Charme von der drögen Masse abzuheben. Zum Beispiel wurde deshalb über schlichte Beobachtungen nicht so einfach geredet – denn visuelle Informationen verbalisierte man mit Hilfe profunder Definitionen…
Mir bereiteten solche Ausdrucksformen keine Probleme, wurde aber, ab 1969, von so manchem Gastgeber in Ostberlin, oftmals heftig gerügt. Weil mir dieses pseudo-intellktuelle Gehabe solcher Nasen mächtig auf den Zünder ging. Will keine Namen nennen, muss aber in dem Moment zu einer zonenspezifische Eigenart, mancher meiner Bekannten, etwas ablassen. Weil sie solch respektloses Auftreten, dieser studentischen Saison-Revoluzzer, immer wieder als deren Weltmännischkeit vollkommen unkritisch anhimmelten. Zumal es gerade im ökonomischen und philosophischen Sprachgebrauch, oftmals merkliche Unterschiede zwischen Ost- und Westinterpretationen gab, weshalb ich ewig korrigierend eingriff. Was die entsprechend Runde nie groß interessierte, denn gewissen gelernten Ossis ging der marxistische Dünnschiss sowieso am Arsch vorbei und dem Bundi sagte die Rückseite des Mondes auch mehr, als die Lebensweise östlich der Elbe. Außer der Tatsache, dabei so manche emanzipierte Ostkirschen bei Laune zuhalten, wegen eines vielleicht anstehenden Ausflugs in ihren Körper…
Hinzu kam eine ganz erbärmliche Eigenart, die pauschal übertragbar war, diese monologisierenden Leutchen besaßen durch die Bank weg auch keine Streitkultur!
Sie konnten zwischendurch nämlich nicht zuhören! Weiterlesen
Seit nunmehr 50 Jahren geht Dr. Martin Luther King nicht mehr einkaufen
Und sein noch etwas älterer Traum flattert bis zum heutigen Tag in der Gegend umher.
Wird aber nach dem entsprechenden Stichwort von Mal zu Mal aufs Neue eingefangen.Wobei in dem Zusammenhang die Medien dann ruckartig, wie seit Jahrzehnten bereits, Betroffenheitssüßholz mit Kettensägen raspeln, um anschließend den Plebsen weltweit ihre politisch korrekt geschnitzten Feigenblätter präsentieren zu können. Frappierend, wer da alles zum runden Jahrestag im Schatten des großen Visionärs herumlungerte, sich dabei sonnen wollte und ganz stolz mit brandneuen Alibischnitzereien herumfuchtelte. In der Meute befand sich sogar Amerikas größte Lusche, Karo 2, das widerliche Twitter-Schefffchen…
Hier einige Fragmente aus UNSEREN Medien, wie sie sich verklärt der Problematik näherten und dann titelten:
– Die (DIE?) USA gedachte des legendären schwarzen Bürgerrechtlers.
– Landesweit wurde an den charismatisch und rhetorisch brillanten Pastor erinnert…
– Dieser Schuss veränderte Amerika…
– USA ehren den “Apostel der Gewaltlosigkeit”…
– Es wurde an den charismatischen und rhetorisch brillanten Pastor erinnert...
– Sie nannten ihn auch irgendwo den Schwarzen Moses
Mitnichten wurde darauf eingegangen, dass es wirklich nachhaltige Veränderungen, auch 50 Jahre nach jenem sinnlosen Mord, in “God’s Own Country“, nirgendwo gab.
Wenn nun Zeitgenossen*INNEN&usw. meinen, als positiven Beleg unbedingt anführen zu müssen, dass es zwei Amtsperioden mit einer pigmentierte Nummer 1 gab, darüber kann ich nur müde lächeln. Jene humanistisch weichgespülten Traumtänzer*INNEN&usw. irren doch lediglich als Verkörperung der berühmten drei chinesischen Äffchen in einer Person*IN usw. durch die Weltgeschichte…
Beiden öffentlich/rechtlichen Fernsehstationen waren dieser 50ste Jahrestag auch eine aussagekräftige Meldung wert. Weiterlesen
Der Britische Astrophysiker Stephen Hawking geht nicht mehr einkaufen
Hawkins hat sich mit seiner ekelhaften Krankheit sehr tapfer geschlagen und erreichte für seine Verhältnisse doch ein biblisches Alter.
– Kaum in Cambridge, wurde Hawking von einem schweren Schicksalsschlag getroffen, der sein Leben nachhaltig prägen sollte. Im Alter von 21 Jahren wurde ihm mitgeteilt, dass er an amyotropher Lateralsklerose (ALS) leide. Diese unheilbare Muskel- und Nervenkrankheit führt zu Sprachstörungen und Lähmungserscheinungen und oft in wenigen Jahren zum Tod. Tatsächlich zeigten sich bei Hawking bald die ersten Symptome, die im Laufe seines (unerwartet langen) Lebens immer gravierender wurden. Nicht nur war Hawking schon seit 1968 auf einen Rollstuhl angewiesen. Auch das Sprechen bereitete ihm immer mehr Mühe. Zuletzt konnte er nur noch über einen mit den Augen gesteuerten Sprachcomputer kommunizieren…
Genie und Popstar
Wer sich irgendwann mal überwinden sollte und Stephen H.´s „Eine kurze Geschichte der Zeit“, nebst Isaak Asimov´s: „Von Zeit und Raum – Menschliches Maß und kosmische Ordnung“, zu lesen, ist anschließend für den Rest seines Lebens mit Allgemeinwissen abgefüllt, was UNSEREN Kosmos angeht.
Kann aber auch ganz anders kommen, wie es mir passierte. Je mehr populärwissenschaftliches Zeug ich mir anschließend einzog, desto mehr Fragen tauchten hinterher auf…
„Hüthchen“ – Am 26. Februar, vor hundert Jahren, schnupperte ein gewisser Oskar Huth erstmalig die berühmte Berliner Luft
Nach wenigen Monaten in Westberlin wurde der Kiez um den Savignyplatz meine bevorzugte Gegend zum allabendlichen Abhängen in verschiedensten Erscheinungsformen.
Zu meiner Zeit, Mitte der 1970er, galten zumindest meine vielen bevorzugten Kneipen dort, bis auf das Go in, noch als No-go-Area für Myriaden von Touries.
So wurden Schwaben, Bayern, Ruhrpöttler und andere Wessis lediglich geduldet, wenn es sich bei ihnen um Kunstschaffende irgendwelchiger Art, durchgeknallte Lebenskünstler und Zeitgenossen handelte, die keinen Trieb verspürten sich für Y-Tours schanghaien zulassen.
Mir fallen auf die Schnelle mehrere Kneipen ein, wo man zwingend unter sich bleiben wollte, darunter fielen Musikpinten, wie Banana, Steveclub und Folk-Pub. Nur zum Saufen und den obligatorischen Luftschlachten am Tresen, da trafen wir uns z. B. im Café Bleibtreu, dem Zilllemarkt (Der war jahrelang meine Stammkneipe, zudem ein alter Bekannter aus Potsdam dort die Tresenschlampe mimte. Nach altem Brauch wurde kurz nach der Geisterstunde alle unverkauften Fressalien auf den Tresen gestellt, wir schlugen uns dann immer noch die Plautze voll und anschließend erfolgte der Stellungswechsel in den Z-fisch.), der Dicken Wirtin und natürlich dem Zwiebelfisch. Wobei letztgenannte Hütte, die elitärste sämtlicher aufgezählter Stampen war, allerdings auch der originellste Laden, schon wegen der dort anzutreffenden Zecher. Einem repräsentativen Querschnitt, hauptsächlich der Berliner Szene, Boheme ebenso wie gepflegte und ungepflegte Zeitgenossen, Nachtschwärme, die anschließen nachhause wankten, Wichtigtuer ebenso Blindfische, reale Künstler und solche die es irgendwann mal sein wollten…
In jenen Tagen lernte ich dort auch Hüthchen kennen. Faszinieren fand ich später die Tatsache, dass er mir in den unterschiedlichsten Kneipen immer wieder über den Weg stolperte. Allerdings in solchen Läden, wo man nicht permanent auf Stinos traf.
Einige hartgesottene Hüthchen-Enthusiasten*INNEN usw. trafen sich trotz Windchill-Effekt und gefühlten 8 Grad unter der Réaumur-Nullmarke am Grab vom Schefff.
Musste wiedermal feststellen, Allohol wärmt nicht! Dabei hatte ich mir einen hochprozentigen Verschnitt hergestellt – fifty/fifty – dafür Omas Apfelkuchen-Likör mit 95er polnischen Sprit verdünnt, ihn aber anschließend nicht getestet! Dieses Zeug konnte ich keinen anbieten, es schmeckte wie ein geschlafene Füße, auf die Schnelle wurde ich den Geschmack auch nicht mit einem Kaugummi wieder los…
Gott sei Dank hatte man in der Runde vorgesorgt mit Nordhäuser Doppelkorn aus meiner kalten Heimat, zwischendurch gab es noch einen feinen Anisbrand aus Kolumbien.
Will es kurz nun gestalten. Weiterlesen
Manne Chicago, das Berliner Boogie-Blues-Piano-Harp-Fossil, geht seit dem vergangenen 6. Februar nicht mehr einkaufen!
Gestern erreichte mich die traurige Kunde…
Der Schefff war ja auch von der Sorte, der einen unwahrscheinlichen Blick für Details besaß. Fand es immer wieder gigantisch, wenn er von den alten Zeiten in den Coca-Cola-Sektoren berichtete, den vielen Klubs, Kneipen und Schuppen, in denen amerikanische Musik lief. Er hatte bereits während seiner jungen Jahre, in verschiedensten Westberliner Tanzmusikkapellen das Mississippi-Saxophon populär gemacht. Was zehn Jahre nach Beendigung des letzten Weltkrieges oftmals mit mächtig vielen Ärgernissen einher ging, da der Rock´n Roll ja aus der schwarzen Richtung kam. Für Leute seines Schlages, wo natürlich auch sein Geburtsjahr eine wichtige Rolle spielte, entpuppten sich die drei Westsektoren zu einer Spielwiese, von ungeahnter Kreativität in allen Lebenslagen. Für ihn betraf es die Musik, besonders den Boogie Woogie. Also brachte er sich das Pianospiel selbst bei.
Wer von Rang und Namen mit ihm alles muckte, da konnte man nur staunen! Und in was für siffigen Hütten er auftrat und welche Probleme es für unsereins manchmal gab, wieder ins Zentrum zurückzukommen, aus Gatow, Kladow, den hintersten Winkeln von Spandau oder Rudow. Ecken in denen sich Hase und Fuchs, nicht nur Gute Nacht* sagten, wo an den Wochenenden nächtens kein Bus fuhr, sich keine Droschke hin verirrte… *Auf, auf, sprach der Fuchs zum Hasen, kannst du mir nicht mal einen Blasen? Weiterlesen
Dennis Edwards geht nicht mehr einkaufen
Einen Tag vor seinem 76sten Geburtstag machte sich der langjährige Leadsänger der Gruppe The Temptations vom Acker…
Die bekannteste Mucke mit ihm war wohl Papa was a rolling Stone, allerdings die 12 Minutenfassung!
Muss aber noch ablassen, mir gefiel das originale Stück von den The Undisputed Truth wesentlich besser. Dies kam aber besonders zur Geltung, wenn man es voll Power abspielte, noch besser ward es in Pseudoquadrofonie! Mit Hilfe jener kleinen technischen Spielerei, wobei die beiden Stereo-Kanäle zusammengelegt, separat verstärkt, mittig monophon liefen.
Irgendwann spielte zu gewissen Anlässen ewig eine 90er Kassette mit psychedelischen Hit der Temptations, mit Hilfe des Autoreverse-Systems konnte deshalb alles fast unendlich laufen. Nervte anwesende Hashdeppen immer mal wieder bei Friendship Train, wenn sie sich gerade relaxend ihren Gedanken hingaben, drehte ich dann zu Beginn des letzten Drittels das Poti plötzlich bis zum Anschlag auf, in dem Moment, wenn der Zug heran rauschte…
– Wobei der Ofen bei mir langsam ausgeht, was die Qualität vom Hörgenuss angeht. Hatte ich mir doch bereits in den 1980ern, während eines Konzertes von Carlos Santana, die Trommelfelle beider Lauscher zerschießen lassen. Da kam anschließend doch mächtig Bammel auf, wegen eines länger anhaltenden Gequietsches im Kopf. Was allerdings bald wieder verschwand.
Ging aber trotzdem irgendwann zum Ohrenklempner, tat dabei natürlich etwas für den Erhalt des Arbeitsplatzes vom aufgesuchten Facharzt. Die Frau stellte natürlich ein Haufen Tests auf Kosten der Solidargemeinschaft an, diese kamen wiederum der Amortisierung ihrer gigantischen Technik zugute! Nach ihrer statistischen Auswertung eines fast meterlangen, farbigen Papierstreifens, kam sie zu der Erkenntnis, dass es sich bei mir um einen Rockmusiker handeln müsse, vom Outfit her und wegen der vernarbten Trommelfelle.
Da lag sie allerdings falsch!
Was die Umsetzung von verbalen und audiophonen Informationen angeht, habe ich seit meinen sehr jungen Jahren, permanent Schwierigkeiten gehabt, dies hatte aber nie etwas mit dem physischen Zustand beider Horchgerätschaften zu tun…
Unser Hauseigentümer brachte es letztes Jahr auf den Punkt, als ich nach der neuerlichen Verputzung der Fassade wieder eine Rankhilfe für unsere gigantisch duftende Kletterrose anbrachte. Nach den Maurerarbeiten aber einer Wertverbesserung gleichkam: “Herr S. ist halt ein Weisungsresistenter!“ Weiterlesen
Coco Schumann geht nicht mehr einkaufen
Coco gehörte bekanntlich zum musikalischen Inventar vom „Badenschen Hof“.
Habe mir dort öfters seine Mucken eingezogen, allerdings in den letzten Jahren nicht mehr. Da ich den Laden ignoriere wegen des deutschmichelmäßigen Tresenheinzes.
Zu vorherigen Zeiten wurde so manches kurzes Gespräch mit dem Swing-Scheff geführt, der vor seinen Konzerten oft früher erschien und wenn es die klimatischen Gegebenheiten erlaubten, vor dem Laden hockte, sich dabei an irgendwelchem trinkbaren Zeug festhielt. Nun soll aber niemand annehmen, dass ich mich nur zu ihm setzte, obwohl noch genügend andere frei Plätze vorhanden waren, weil ich an unstillbarer Prominentengeilheit litt.
Muss dazu sagen, jene Tugend verblasst bei mir immer mehr, mich in Kneipen lieber zu Unbekannten an den Tisch zusetzen, weil mir vielfach die Leute zu viel Stuss ablassen. Hinzu kommt, viele manifestieren ihre latente Dussligkeit auch mit einer Kleinigkeit, die haben ihre Kommunikationsprothesen vor sich liegen und solche Leute verachte ich abgrundtief!
Bis auf eine kurze Gelegenheit sprachen wir nie über seine Internierungszeit.
Nur einmal fragte er so fast nebenbei, ob ich Theresienstadt und Auschwitz kennen würde.
Natürlich, ließ darüber hinaus als Beleg noch einige zusätzliche Bemerkungen ab. Beendete dann meine Ausführungen mit der Erkenntnis, dass mir in meinem bisherigen Dasein, gerade mal soviel Leute der vorherigen Generation über den Weg gelaufen sind, die den sehr blutig herbeigeführten Untergang des III. Reiches als Befreiung verstanden, welche ich an zwei Händen ohne Daumen zusammenzählen konnte. Wozu auch meine Großeltern und ihre Tochter gehörten…
Kurzes Schweigen folgte daraufhin und beim gleich anschließenden Verlassen des Tisches, kam die freundliche Entschuldigung, dass er nun reingehen müsste.
Wochen später knüpfte Coco nochmals an das abgebrochen Gespräch an und wollte von mir Beweggründe wissen, weshalb ich solche Orte aufgesucht hätte…
Jene Frage war ein Klops.
Wie sollte man auf derart komplizierte Problematik eingehen, wenn man den Lebensweg von diesem Menschen kannte, ohne irgendwelchen platten Scheiß abzulassen und zu etwas tiefgründigeren Erläuterungen gar keine Zeit vorhanden war?
Hatte es gerafft, aber dies ist bereits eine andere Geschichte…
Könnte aber im Moment bereits kotzen bei dem Gedanken, welche widerlichen Flachzangen sich in den nächsten Tagen bemühen werden, auf ihre primitive Art von Selbstdarstellungen, noch schnell die Chance beim Schopfe packen und auf der versiegenden Pisse dieses feinen Menschens noch Kahn fahren wollen.
Das hat Coco absolut nicht verdient, zumal er nichts mehr dagegen unternehmen kann!
Dolores O’Riordan geht nicht mehr einkaufen
In ZEIT ONLINE wird sie als Königin von Limerick bezeichnet, der Titel wuchs aber bekanntlich auf ihrem Mist…
Wiedermal hat es jemand vorgezogen, sich sehr früh vom Acker zumachen.
In solchen Momenten lasse ich immer Revue passieren, was mir in jenem Alter widerfuhr.
Zu meinem 46er Lenz kam 1994 das Albums No Need to Argue der Cranberries heraus.
Dessen irlandspezifischer Polithit, Zombie, wurde auch als Single ausgekoppelt.
– Als ich 1977 meinen ersten großen Urlaub im Westen nahm, ging es damals nach Irland.
Meine Tour rund um die gesamte Insel führte mich auch über Limerick, geile Gegend am Shannon entlang…
In jenen Tagen galt Dolores aber noch nicht als die dortige Königin!
Gitarrist “Fast” Eddie Clarke geht nicht mehr einkaufen
“Fast Eddie, keep roaring, rockin’ and rollin’ up there!”
Lieber hörte ich Eddies´s alte Kumpels von Motörhead, seine neugegründete Band war mir etwas zu soft.
Kann mich noch erinnern, mitte der 1990er Jahre renovierte ich im Musterländle mehre Monate ein schnuckeliges Häusle. Was dessen Elektrik betraf, hatte ich für zwei Wochen einen alten Spezi aus meinem Geburtsdorf engagiert. Während kniffliger Arbeiten hörte ich allein dann immer Metal, Punk und Hiphop. Musste in der Zeit einige Tage auf solche Mucken fast gänzlich verzichten, da der Scheff bei jener Musik immer gleich richtig unwirsch wurde…
Menschenskinder, was ist bloß los? Immer mehr Leute, die unsereins das bisherige Leben begleitet haben, machen den Abflug. Bereits im letzten Jahr waren es übermäßig viele. Hinzu kommen die ewig näheren Einschläge aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, alles ist damit verbunden, ab und zu mal an die eigenen Beschaffenheit zudenken, brrr.
Vor mehreren Wochen hielt ich mich mal wieder auf solcher Fete auf, deren Grund man eigentlich besser verdrängt.
Mit Abstand der Jüngste von insgesamt acht Geschwistern hatte da urplötzlich sein Leben zurückgegeben. Bei 54 Lenzen auf dem Buckel, konnte man auch bei seinem friedlichen Hinwegscheiden, nichts positives in Erwägung ziehen.
Es wäre etwas anderes gewesen, 400 Monate drauf, geistig und körperlich fit, dann zur ersten sonntäglichen Zigarette nebst Kaffee auf dem Balkon, ganz friedlich den Löffel abzugeben, da gäbe es nichts zu meckern…
Wobei Eddie´s 67 Jahre, waren eigentlich auch noch kein prickelndes Alter für den Weg in die ewigen Jagdgründe.
Fußnote: Black Sabbath: The End of the End