Mann, kotzt mich dieses stereotype Gesülze überall an, diese genormten Floskeln, diese untertänige Gutmenschelei. Püchologen die so etwas ausknautschen, nennen es auch noch eine politisch korrekte Interaktion. Würg kotz, bei diesen unbedeutenden Menschchen, die ewig nur „NETT“ sein wollen. Solche Arschgeigen können natürlich nicht wissen, wie sehr ich „Nette Leute“ hasse. Bei „Feinkost LIDL“ fällt mir das am meisten auf. Kaum hat das Kassiermensch Restgeld und Kassenbon in der Flosse, ertönt beim Zudrücken der Geldlade als konditionierter Reflex: „Einen schönen Tach noch!“ Nun kann jeder einen Test machen, um festzustellen, dass diese Mädels oder Jungs schon einen antrainierten Webfehler besitzen.
Einfach auf diese hohlen Worte, sofort die Frage stellen: W a r u m ? ? ?
Meistens registrieren sie es gar nicht, oder lassen völlig irritiert, nur konfuses Zeug ab.
Eine andere Geschichte sind diese säuselnden Fragestellungen während der Findungsphase in Geschäften oder einer Kneipe – nicht zu vergessen, fernmündliche Erkundungen am anderen Ende der Leitung bei Ämtern. „Mein Name ist … was kann ich für sie tun?“, im Tonfall dieser Stöhnnummern, nächtens in der Glotze. Jemand der sich pädagogisch für vorbelastet hält, würde doch seinem Gör sofort eine knallen, auf diese respektlose Art der Erwiderung…
Da mir diese heutige Art, der permanenten Gefallsucht mehr als nicht zusagt, ich es auch nicht darauf anlege irgendwelchen Flachzangen zugefallen, mir auch nicht danach gelüstet, wird meinerseits bei gewissen Leuten auf dieses widerliche, verbale Cocksucking eingegangen.
Nun liegt es mir weiß Gott sehr fern, mit solchen despektierlichen Persönchen pädagogische Defizite aufzuarbeiten, aber man sollte sie immer wieder in ihre Schranken weisen – zumindest versuchsweise. Was oft vergebene Müh ist, bei Leuten die ganz simple Programme niemals auf ihrer Festplatte installiert bekommen haben.
Nun bin ich ja lernfähig – mehrfach bat ich die Tresentante in meiner Stampe, mich nicht immer wie eine Tunte mit „Hallöchen“ oder „Hallöle“, so süßsäuerlich flötend zu begrüßen.
„In meinem Wohnzimmer begrüße ich die Gäste wie es mir passt!“
„Gut, du hast gewonnen! Mein Wohnzimmer ist es nicht, mich erinnert diese Hütte beileibe mehr an die Pförtnerloge einer Psychiatrie…“ Hinzukommt, dass man auch höllisch Obacht geben muss, um bei den wenigen Schritte zum Tresen nicht auf ihrer Schleimspur auszuglitschen. Warum bitte schön, sucht wohl ein Alki den Volkdrogendealer in seiner Kneipe auf?
„Hallöle, lieber Klaus, was darf ich Dir heute gutes angedeihen lassen?“ Ob meiner Antwort schauten die Hanseln am Tresen betreten drein.
„Tja, wenn Du mich so direkt fragst, wie sieht es aus, kannst du mir einen blasen?“ Nun endlich Ruhe.
Solch ähnlich geartete Ausfertigung kam mir am Montag im „ ICE-Bordrestaurant“ nach Wob-City unter die Augen. Die Dame fand ich allerdings noch verschärfter. Vielleicht neun Leute saßen solo an den Tischchen. Allesamt wurden mit ihrer hündischen Ergebenheit belästigt, dieser genormten Anfrage – mit gleichförmiger Körperhaltung und Blick – das Gesicht leicht zur Faust geballt. So kämpfte sich diese Angestellte bis zu mir vor. Was ein Weilchen dauerte, da sie nach jeder einzelnen Anfrage am Buffet verschwand, dort geduldig auf die Bestellung wartete. Schließlich auslieferte mit einem Gang, wobei es möglich gewesen wäre, en passant auch ihrer Schuhe zu besohlen. Um es auf den Nenner zu bringen, ihre ganze Art war Lichtjahre vom Auftreten eines schlecht geschulten englischen Butlers entfernt. Nun ist ja der Tätigkeitsbereich eines Obers, oder einer „Oberin“ recht eingeschränkt, wobei natürlich was das Auftreten angeht, die Phantasie grenzenlos sein könnte. Weit gefehlt – „Wie der Herre, so ´s Gescherre!“ Wenn ihr ganz großes Scheffchen auch so rasant arbeiten würde, könnte man sein Gehalt mehr als asozial bezeichnen.
Dann fiel mir etwas ein. Wobei es im Grunde keinesfalls meiner Art entspricht, auf eine Frage mit einer Gegenfrage zu kontern. Die Reaktion darauf entsprach der Geschwindigkeit eines Berner Blitzes
DeutschBahnBordRestaurentnachWob-City