Eigentlich sollte der ganze Abend vor der Glotze enden, bei ARTE. Vorsichtshalber lief parallel die alte Videomaschine mit.
Bei „Nikita“ ging mir die anfängliche Ballerei, so auf den Senkel, dass ich zum Kanal der Einäugigen umschaltet. Dort gab es – „An einem Tag in Duisburg“ – eine Millionen und ´n paar Zerquetschte erlebten mehr oder weniger live die letzte Loveparade als „Todesfalle“.
Solche nachgestellten, verbal-visuellen Klitterungen interessieren mich ebensowenig, deshalb verzichtete ich auf die „große Doku-Fiktion“ und schaltete erst nach 22 Uhr wieder zu den „Groupies…“
Als Kinder ihrer Zeit waren die Mädels gut drauf. Ihr Verzicht auf vorgegebenen Normen und die damit verbundenen Hudeleien während ihrer Ausbruchsversuche, unterschieden sich nicht viel von denen, wie eine Minderheit sie auch in der Zone erleben durfte – alles eine Nummer kleiner in der kommunistischen Baracke. Kann die breite Masse heute nicht mehr nachvollziehen.
Dieser Kelch, vom ansatzweisen freien Leben, ist auch im Westen an vielen gleichaltrigen Bekannten mit Schallgeschwindigkeit vorbeigegangen. Besonders bei jenen SaisonrevoluzzerInnen, die sich chronisch untervögelt in linken Kleingartenvereinen den Schriften vom Herrn Marx-Engels hingaben.
..zu vögeln war für sie eine Form von Emanzipation. “Ich war eine Frau und habe getan, worauf ich Lust hatte. Für mich ist das Feminismus”, so die Groupielegende Pamela Des Barres.
Klingt fast nach Helga Goetze…
So manche Frau lahmt mit Gehhilfen heute noch ihrem Traum von „Feminismus“ hinterher…
Cynthia Plaster Caster aus Chicago. Sie muss es wissen, denn sie hat Dutzende Rockstars in Gips verewigt – zumindest deren bestes Stück.
– Dazu muss ich noch etwas ablassen, betrifft die Versteinerung des „besten Stückes“.
So simpel, wie Cynthia Albritton es darstellte ist es nicht ganz, vor allen dingen wird die ganze Angelegenheit irgendwann recht unerotisch, aber letztlich mit einem Haufen fun dabei.
Arbeitsvorbereitung ist auch hier alles!
Mit dem Dreiblatt beginnen…
Von der Verhüllung des gesamten Gerätes mit einem Gummihirsch rate ich ab!
Bevor die Mumpaktion beginnt, heißt es den ganzen Yogi mit Vaseline einschmieren, besonders fett die haarigen Teile. (Penatenöl kann ich dafür nicht empfehlen, ist zu dünnflüssig.)
Dafür die Tube oder das Behältnis vorher in recht warmes Wasser legen.
– Beim Gips nicht sparen! Richtigen Modellgips nehmen! Zuerst Wasser in das Behältnis geben, die Gipspampe auf keinen Fall mit dem Mixer anrühren – sie beginnt dann sofort mit der Aushärtung! Es ist sinnvoll, vorher mal in kleinerer Menge die entsprechende Konsistenz zu testen.
Ansonsten läuft die restliche Aktion so ähnlich, wie Cynthia sie erzählte.
Eine wichtige Kleinigkeit hätte ich fast vergessen.
Gips erwärmt sich beim Aushärten!
Die Frage ist, soll aus der Abformung hinterher nur ein Unikat entstehen oder mit der Reproduktion von Serien begonnen werden?
Je größer man den Abguss herstellt und dafür entsprechend mehr Material benötigt, desto länger dauert der Erhärtungsvorgang, um so wärmer wird es.
Keine Angst, die Eier werden dabei nicht gekocht!
Ansonsten kann der Blick auf eine Heimwerkerseite im Netz recht nützlich sein…
– Im Anschluss wollte ich noch irgendwo Kurznachrichten sehen und landete beim Herrn Lanz.
Hing da ein merkwürdiger Haufen herum, als einzige war mir Hütchen-Heide bekannt.
Blieb schließlich runde 10 Minuten dort hängen, wegen meiner Mümmelei nebenher. (Schlimm diese Fresserei vor der Glotze.)
Dann war Heide Simonis nicht in der Lage auf die Frage ob Politik ihr Spaß gemacht hatte, frisch von der Leber zu antworten…
In diesem Moment stellte ich mit vor, wie die Genossin bei Willy, Helmut, Björn förmlich anfragen ließ, ob sie mal Gipsabdrücke herstellen könnte, von „ihren besten Stücken“ – den Köpfen natürlich.
Bin mir sicher, nur Willy alleine hätte das mit dem „besten Stück“ falsch gedeutet…
Und dann fiel mir auch wieder Götz ein!