3 SAT, 8. September, 20:15 / ANKLAGE – MISSBRAUCH*

Scheinbar wird dieses Thema immer mal wieder als Lückenfüller benutzt und ist deshalb absolut quotentauglich für Sensationshungrige, Gaffer, nicht Betroffene sowie Tele-Junkies.
Den meisten Opfern ist es langsam sowieso egal, da sich immer noch nichts tut.
Stimmt nicht ganz, es existieren kostenfreie Hotline-Nummern, Kontaktnummern, Nationale Infolines, Netzwerke und Anlaufstellen für alles mögliche und für alle…
Scheinbar aber nur für Statistiker und sehr merkwürdig Leute, die oft als Experten verkauft werden, bisweilen mal hier, mal dort auftauchen. Sich dann irgendwo zu illustren Runden zusammenfinden, plappern was das Zeug hergibt, dabei dem lieben Gott die Zeit stehlen, aber letztendlich mit großer Betroffenheit, kontinuierlich den nächsten Date verabreden – wie es schon seit Jahrzehnten der Fall ist.
Leute, diese Sex- und Gewaltaffären sind doch nicht erst mit den Vorkommnissen in der Odenwaldschule hochgekocht!
Lustig finde ich die Tatsache, dass es in der Dunkel Deutschen Republik nie solche Vorfälle gab.
War bestimmt auch nur eine Strategie zur Deckelung, als vor Jahren eine MBA der BR mit jener promovierten Seniorin aus diesem Schlaraffenland besetzt wurde. Ob diese Frau überhaupt in der Lage wäre zu beurteilen, ob jemand Kois artgerecht hält?
Bei meiner artgerechten Haltung im Sozialismus ziehen sich Beobachtungen und Schilderungen von Betroffenen durchs ganze Leben – Schulen, Ferienlager, Pionierlager, Erholungsheime, Kinderheime, Lehrzeit, Otto-Nuschke-Strasse 6, Armee, Knast…
War ewig nicht nur der Registrator, ebenso Leidtragender, allerdings bei so manchem Rachefeldzug auch aktiv mit dabei…
Bringt sowieso nichts, wenn man den ganzen Mist in sich hineinfrisst, ewig auf Vergeltung hofft und noch annimmt, dass die Zeit alle Wunden heilt…
Entweder sofort reagieren oder nie!
Genauso denkt aber auch die Gegenseite und sie weiß, dass die breite Masse feige und vollkommen harmlos ist!
Denn, wer sich nicht wehrt – der lebt verkehrt!
Beizeiten brachten mir die Großeltern bei, Bedürfnisse anzumelden und mich zu wehren. Vom Opa kam noch, wenn es sein musste auch etwas andersartig zu reagieren, mit dem Kopf, den Knien und mit den Hufen. Viele können mit solchen Reaktionen nicht viel anfangen und dies ist in solchen Momenten aber sehr vorteilhaft, wenn man die eine oder andrere Flachzange wirklich alle machen will…
Da es immer wieder Leute gibt, denen nicht anders beizukommen ist, weil sie auf Grund ihrer langjährigen Erfahrungen im Elternhaus, nur auf physische Abreibungen reagieren, ist folglich Schmackes angesagt. Ohne sie dabei zu unterschätzen, sollte es dann aber auch auf solch eine Art geschehen, dass sie eventuell Lehren daraus ziehen und es wegen ihrer erziehungsbedingten Defizite bei anderen nicht wieder probieren. Allerdings trotzdem daran denken, ihnen zum Schluss noch soviel Würde zu lassen, dass sie anschließend in der Lage sind, sich selbstständig zu erheben…
Eigentlich sah man in mir immer einen friedvollen Zeitgenossen, der Gewalt eigentlich verachtete aber in gewissen Situationen als sehr Jähzornig galt. Bis es letztlich dahin kam, dauerte es allerdings seine Zeit. (Konnte sogar meine Kenntnisse noch komplettieren. Um Freizeit totzuschlagen, schloss ich mich bei der der Truppe wochenlang einer Nahkampf-AG an, Da ging es natürlich noch anders her. Man weiß ja nie!)
Würde auch heute noch, so mancher Arschgeige liebend gern in die Fresse treten.
Habe mich aber schon lange auf die verbale Variante besonnen. Latsche seit vielen Jahren, sommers wie winters barfuß in Schlappen herum und hake Flachzangen nur noch ab.

Dazu müssen auch schon lange meine Visitenkarten herhalten!

Wie drückte es Francoise Villon mal aus?
Irgendwie so: „…man schlage ihre sieben Rippen, mit schweren Eisenhämmern ein.
Im Übrigen möcht´ ich vergessen und bitte sie, mir zu verzeih´n!
Vor 14 Tagen, während des Klassentreffens ließ mein Spezi aus alten Heimtagen ab, ganz so schlimm war es dann doch nicht, außerdem ist soviel Zeit vergangen. Er schien es vergessen zuhaben, wie sie ihn zwischenzeitlich malträtierten – unter Aufsicht der Erzieher und es dann immer Kollektiverziehung nannten…
Obwohl ich damals immer gleich diese Aktionen weiter erzählte, konnte sich nach fast 50 Jahren niemand mehr an solche Geschichten erinnern. Noch nicht mal an meine Begrüßung eines recht sadistischen Lehrers, der fies, ganz unterschwellig Heimkids anmachte, um sie anschließend vor und mit der Klasse zu erniedrigen.
Wir wurden sehr schnell ein Paar, denn es gefiel ihm nicht, dass ein gebildeter Rotzlöffel aus dem Heim, ihm Kontra gab. Sehr schnell ließ er mich aber auch in Ruhe, was ich ihm mit gleicher Münze heimzahlte.
In meiner ersten Schulstunde nahmen wir Indien durch, er führte gerade Thea vor, ein dickbrüstiges Dummchen. Sie sollte auf der Karte dieses Subkontinentes den Kilimandscharo suchen, fast alle begannen dabei zu kichern…
Gleich anschließend zwei Fragen an mich, Was hast du für eine Note in Erdkunde und was für eine in Mathe?
Gelangweilt vom Stuhl hochgehangelt, kam nur, in beiden Fächern eine VIER!
Dies wird zum Jahresende anders aussehen, dann wirst du in beiden Fächern eine FÜNF haben!
Dies ging im wiehernden Gelächter unter.
Dann sollte ich auf der Karte den Berg Koh-i-Noor zeigen.
Wenn sie jemanden zum Verscheißern wollen, dann müssen sie sich jemand anders suchen!
Trabte zum Platz retour und ließ nebenher noch zwei Erklärungen zu diesem Begriff ab.
Diese Deppen, klar hatte ich einen Zensureindurchschnitt der fast vollends gegen Ungenügend tendierte, aber kein Pädagoche in der alten Schule schnallte, dass ich den Stoff kontinuierlich weiter lernte.
Vor 20 Jahren gedachte mir mein ehemaliger Pauker wohl die Rolle eines Sahnehäubchen zu, der große Leerer übersah mich geflissentlich, endlich ziemlich großkotzig vor mir stand und sehr dynamisch seine Pranke zückte.
Ich erhob mich, überlegte es mir aber plötzlich anders, zog meine Hand retour.
Seine Griffel immer noch vor mir, irgendwie ließ ich dann etwas in der Richtung ab: Also Herr Pietsch, bevor ich ihre feuchtes Händchen ergreife und sie begrüße, müssen sie mir aber eine Frage beantworten! Warum waren sie eigentlich so ein abgrundtiefes Arschloch gegenüber den Heimkindern?
Damit hatte er natürlich nicht gerechnet, was zu einem Eklat führte…
Was kam von Mitschülerseite?
So etwas darfst nicht machen. Du bist heute als Gast hier und morgen wieder weg, aber wir leben hier!
Letztens konnte sich niemand mehr daran erinnern

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