Da war man am Arsch der Welt herangewachsen, fast 200 km südlich von Berlin, empfing über die Berge RIAS II, allerdings aus Bayern und dies sollte es gewesen sein?
Jeden Abend kamen noch die Veranstaltungstipps für irgendwelche Läden in der eingemauerten Insel, oft hätte ich dabei abreihern können.
Ende ´75 war es dann so weit.
Das „GO in“ wurde bald abgehakt, der Laden entpuppte sich als teure Touriefalle und zu oft erklangen dort deutschsprachige Schunkelarien, allerdings gab es ein
Haufen Läden in unmittelbarer Umgebung: Quasimodo, Banana, Steve-Club, Folkpub und die unzähligen Musikhütten in Richtung +berg… Jeder war auf seine spezielle Richtung festgelegt, allerdings im Quasi mehr Blues und Jazz, aber in den anderen Läden brummte die Folkszene.
Jeder war auf seine spezielle Richtung festgelegt, allerdings im Quasi mehr Blues und Jazz, aber in den anderen Läden brummte die Folkszene.
(Heute weiß ich nicht mal mehr, ob der Folkpub in der Krummen Straße war…)
Wenn jemand die EURO-Norm für Luftverschmutzung in Betracht ziehen sollte, gegen Mitternacht herrschte dort mindestens die Smokestufe 82, nach spätestens fünf Minuten kullerten die Tränen während der Eingewöhnungsphase. Den anschließenden Gestank vom Shelly erwähne ich hier gar nicht. Alles quarzte französische oder spanische Kippen, mindestens aber Rote Hand, Softies vergnügten sich mit Reval…
Hörnchen kreisten allerdings relativ selten in den Läden.
Von dieser Zeit an, kreuzten meine Wege oft die der Hagelberger. (Nicht ganz korrekt, da später angepinnt!)
Im Laufe der 80er wurde es ruhiger um sie.
In den 90ern gab es noch den einen oder anderen heftigen Gig auf der Winzbühne im Café ConTakt, mitten im beschaulichen Wilmersdorf , mit Smokestufe 98…
Was gab es dort ewig für Ärger wegen der Lautstärke.
Ein großes Kuckucksei legte mal UNSER abiturierte Taxifahrer, als er besoffen den Tresen machte. Aus dem Nachbareingang tauchte Herr Wichtig auf, seines Zeichens Beamter. Ich glaube der war noch nicht mal ein echter Gendarm, mehr so ein Waschschutzheinz, den ließ diese Tresenschlampe mächtig auflaufen, statt ihm ein Bier nebst Schnaps zu offerieren…
Noch lustiger gebärdete sich eine chronisch untervögelte Tussie von vie sa vie, aus dem oberen Stockwerk einer Sozialbaufickzelle. Kaum erklangen einige Töne, hing die Alte am Rohr und rief die kleinen grünen Männchen. Gut, jeder wusste der Kneipier besaß keine Genehmigung für Livemucken, deshalb liefen die Veranstaltungen auf privater Ebene mit Clubbeitrag.
Im später umbenannten Laden, er hieß dann: Blue Café (Wegen des Copyrights, weil das Lokal von Robby, in der Körnerstraße, Blues Café hieß – eine Institution!), beschränkte sich die Kommunikation mit Francis nur noch auf Gruß, Smalltalk und Tschüss…
Bin mir sicher, Francis wäre mit seinen Freunden, Kollegen und Bekannten zufrieden gewesen, wie sie ihn leise, aber guter Dinge, an seiner Lieblingsweide, am Tegler Flughafensee verabschiedeten.
Etwas fiel mir ein, als ich mich in der goldenen Oktobersonne aalte.
Ende der 70er machte die Polizei immer wieder Hasenjagd auf Leute, die sich nachmittags und abends illegal im dortigen Areal aufhielten. Später gab es sogar Aktionen von einigen Anwohnern der Waldidyll-Siedlung, die es nicht mochten, wenn man auf ihren Straßen am Waldsaum parkte. Da existierten Arschkekse, die führten ihre Teppichratten aus und beobachteten die Ankommenden, ob sie baden gingen. Anschließend konnte es sein, dass man einen Plattfuß hatte, weil in den Ventilen Streichhölzer steckten. Ebenso gingen sie gegen die am Maschendrahtzaun angeschlossenen Fahrräder vor und entfernten auch noch jene kleinen, sehr wichtigen Teilchen aus den Schläuchen…
Noch etwas Anhang: John Vaughan , Joe Kucera, Michael Beetz, Wayne Grajeda, Tagesspitzel, Jan Hirte, Hot Nachos, paleochora-kreta, Ron Randolf, Robert Williams, Tom Cunningham, ZK