Heute feiern wir den „Weltstottertag“

In den 60-er Jahren, auf der hüberen Seite vom Zaun, kam mir manchmal das Gefühl, die senilen Stare in Ostberlin wollten klammheimlich auch den Gregorianische Kalender abschaffen.
Weil nach und nach die Tage mit irgendwelchen Ereignissen belegt wurden, angefangen mit stalinistischen „Feiertagen“. An Geburtstage von irgendwelchen halbtoten oder verblichen Flachzangen erinnerten die Medien ewig. Beginnend an Kindergartentagen, über die Schulzeit, während der Lehrzeit oder bei der Asche standen solche „bedeutsamen“ Ereignisse ewig auf dem Plan. Man entwickelte schließlich seine Strategien, um sich solchem Schmus zu entziehen, was nicht immer klappte und öfters mit einer Bestrafung endete.
Was früher nur den unbedeutenden Erdenzipfel östlich der Elbe betraf, hat sich in den letzten Jahren wie eine Seuche weltweit ausgebreitet.
Fast täglich wird irgend ein Scheiß begangen. Ich finde diese gutmenschelnden „Alibitage“ nur noch zum Kotzen.
Heute konnten wir den „STUTTERING AWARENESS DAY” begehen. 13 mal wurde er von mir schlicht verpennt, es zog aber keine Bestrafung nach sich.
Hier und jetzt möchte ich auf meine Art daran erinnern.
– 1968 bei der Arbeiterknüppelgarde
Eine Woche nach Pfingsten hieß es gemeinsam mit einem Kumpel, für fünf Tage bei Vater Philipp einzusitzen. Die ersten beiden Tage verbrachte ich mit sportlichen Betätigungen und baute Kreuzworträtsel zusammen.
Irgendwann begann Peti, ein Hardcorestotterer, zu nerven. Er hatte nämlich begonnen, parallel zum Heizungsrohr, ein armdickes Loch herauszupolken und wollte ewig quatschen per „Telefon“ . Aus langer Weile ließ ich mich auf das Spiel ein. Mit verstellten Stimmen imitierten wir pausenlos Leute mit unterschiedlichen Dienstgraden und erzählten uns gegenseitig Witze.
Seit einem halben Jahr hing mir der Spitzname “Mädschör” an. Mein Spezi taufte sich für die paar Tage – “Sergeant Pepper” – mich nannte er “Major Sir Sambridge”!
Hinzu kam noch etwas anderes, mehrmals am Tag musste ich in der Nachbarzelle Mädels in irgendwelchen Posen auf den Ölsockel malen, mal mit riesigen Titten, dann wieder mir Ärschen, die denen von Belgischen Kaltblütern in nichts nachstanden, oder übergroße Details bestimmter Körperteile, mal solo, mal mit den entsprechenden Gegenstücken. Weiß gar nicht, ob ich so etwas heute noch hinbekommen würde.
(Im Cottbuser Knast befand sich auch so ein Knabe, der wollte von mir immer nur Schwänze gezeichnet haben. Wenn sie diese “Werke” bei Filzungen gefunden hätten – dafür hätte es “drei mal sieben” gegeben – 21 Tage Bunker.)
Lange Rede, kurzes Dingsda, als wir beide entlassen wurden, stotterte ich ebenso…
Innerhalb weniger Tage verschwand dieser Tick wieder.
Allerdings nicht an jenem Abend, als sie uns nach Dienstschluss raus lassen mussten – abends landeten wir wieder in unseren angestammten Zellen, allerdings nur über Nacht – zur Ausnüchterung…

Peti amüsierte sich immer, wenn ich Witze aus der Schublade von Stotterern zog, die immer sehr beliebt waren.
„Da-dada zu br-brraucht es jahrelange Ü-Übung!“
Ein Witz karikiert ganz bestimmte Situationen und überspitzt sie bewusst. Da ist auch nichts bei gewonnen, wenn sie krampfhaft aus dem Sprachgebrauch verdammt werden, genauso wie „Schimpfwörter“. Die teilweise vollkommen idiotisch verwendet werden. Ich gehöre ja zu den Verfechtern, die der Meinung sind, wenn sie wieder im ganz normalen Sprachgebrauch auftauchen würden, alle friedfertiger damit umgehen könnten.
Denn jede „Beleidigung“ beinhaltet immer auch ein Quäntchen Wahrheit und gibt lediglich das Kontra auf eine bestimmte Situation, wo es oft angesagt wäre, mal kurz darüber nachzudenken, warum der andere gerade so reagierte.
Mein Beispiel bezieht sich auf das neudeutsche Wort: „Asshole“.
Jemand der fälschlich so betitelt wird und dabei eingeschnappt reagiert, verkennt doch mehrere Dinge in diesem Zusammenhang.
Weiß gar nicht warum der Begriff so oft verwendet wird, denn er bezeichnete doch eine äußert wichtiges Körperteil, der außerdem als Beleg herhält, dass ein Mensch noch voll funktionsfähig ist.
Das würde anders aussehen, wenn es jemand folgendermaßen ausdrücken würde: „Du totes, doppeltes Hundearschloch!“
Drastischer kann man nicht artikulieren, das jemand für einen gestorben ist.
Z. B., wenn man Gaddafi jetzt noch als Arschloch bezeichnen würde, wäre es schlicht falsch.
Denn siehe, der Mann wurde perforiert und als seine Seele entfleuchte, kniff er sein Arschloch letztmalig zusammen.
In diesem Zusammenhang fällt mir eine Begebenheit aus den letzten Wochen ein.
Jemand äußerte Bedenken, ob der Bundesfinanzminister mit seinem Handicap der heutigen Situation überhaupt gewachsen sei. Der Herr antwortete trotzig – er sei 100% fit…
Seinen Ausspruch empfand ich als Witz.
Vielleicht ist dem einen oder anderen bekannt, was es bedeutet, wenn man den ganzen Tag im AOK-Chopper sitzen muss, weil nach einen Unfall oder Ähnlichem, sämtliche Organe untenherum   ihren Dienst versagten…
Was es täglich für Aktionen bedarf, bis so jemand erst mal aufrecht im Rolli sitzen kann und dieser Zustand ist über den ganzen Tag hinaus, auch nicht ohne weiteres zu erhalten…

-Tatsächlich wollte ich zum heutigen A-Alibitag nur diesen W-Witz niederschreiben.

Ein Buckliger und ein Stotterer wohnen Tür an Tür in einem Doppelhaus. Manchmal sind sich beide aber nicht grün.
So geschehen an jenem Tag.
Der Verwachsen hackt fluchend Unkraut im Vorgarten, als sein Nachbar vorbei geht.
„I-I-Icke ha-hab een unverwüstliches Mi-Mittel da jejen! Kostet a-aber een Eu-Euro, wenn i-icke es dir verraten soll!“
Die Auskunft ist dem anderen ein EURO wert und er reicht das Geldstück über den Zaun.
„Un wat is et?“
„D-Du m-musst allet betonieren..!“
Stinksauer sinnt er auf Rache.
Mittags eilt der Stotterer am Grundstück vorbei.
„Sach mal Nachbar, kannste nich grüßen?“
„H-habe k-keene Zeit, muss in die S-Stotterschule…“
„Warum denn det? Du stotterst doch schon sehr gut.“
Nun ist der andere sauer.
Nachmittags hastet der Bucklige vorbei, sein Nachbar ruft ihm aus dem Fenster zu:
„W-Wieso h-hast du es d-denn so eilig?“
„Keene Zeit, hab een Date beim Photographen!“
„A-Alter, da m-musste aber O-Obacht geben, dass dein B-Buckle nich mit offs B-Bild Kommt!
S-Sonst kannste d-det A-Album hinterher nicht z-zuklappen…“

Heute feiern wir den „Weltstottertag“
In den 60-er Jahren, auf der hüberen Seite vom Zaun, beschlich einem manchmal das Gefühl, die senilen Stare in Ostberlin wollten klammheimlich auch den Gregorianische Kalender abschaffen.
Weil nach und nach die Tage mit irgendwelchen Ereignissen belegt wurden, angefangen mit stalinistischen „Feiertagen“. An Geburtstage von irgendwelchen halbtoten oder verblichen Flachzangen erinnerten die Medien ewig. Beginnend an Kindergartentagen, über die Schulzeit, während der Lehrzeit oder bei der Asche standen solche „bedeutsamen“ Ereignisse ewig auf dem Plan. Man entwickelte so seine Strategien, um sich solchem Schmus zu entziehen, was nicht immer klappte und öfters mit einer Bestrafung endete.
Was früher nur den unbedeutenden Erdenzipfel östlich der Elbe betraf, hat sich in den letzten Jahren wie eine Seuche weltweit ausgebreitet.
Fast täglich wird irgend ein Scheiß begangen. Ich finde diese gutmenschelnden „Alibitage“ nur noch zum Kotzen.
Heute konnten wir den „STUTTERING AWARENESS DAY” begehen. 13 mal wurde er von mir schlicht verpennt, es zog aber keine Bestrafung nach sich.
Hier und jetzt möchte ich auf meine Art daran erinnern.
1968 bei der Arbeiterknüppelgarde.
Eine Woche nach Pfingsten hieß es gemeinsam mit einem Kumpel, für fünf Tage bei Vater Philipp einzusitzen. Die ersten beiden Tage verbrachte ich mit sportlichen Betätigungen und baute Kreuzworträtsel zusammen.
Irgendwann begann Peti, ein Hardcorestotterer, zu nerven. Er hatte nämlich begonnen parallel zum Heizungsrohr ein armdickes Loch herauszupolken und wollte ewig quatschen per „Telefon“ . Aus langer Weile ließ ich mich auf das Spiel ein. Mit verstellten Stimmen imitierten wir pausenlos Leute mit unterschiedlichen Dienstgraden und erzählten uns gegenseitig Witze.
Seit einem halben Jahr hing mir der Spitzname “Mädschör” an. Mein Spezi taufte sich für die paar Tage – “Sergeant Pepper” – mich nannte er “Major Sir Sambridge”!
Hinzu kam noch etwas anderes, mehrmals am Tag musste ich in der Nachbarzelle Mädels in irgendwelchen Posen auf den Ölsockel malen, mal mit riesigen Titten, dann wieder mir Ärschen, die denen von Belgischen Kaltblütern in nichts nachstanden, oder übergroße Details bestimmter Körperteile, mal solo, mal mit den entsprechenden Gegenstücken. Weiß gar nicht, ob ich so etwas heute noch hinbekommen würde.
(Im Cottbuser Knast befand sich auch so ein Knabe, der wollte von mir immer nur Schwänze gezeichnet haben. Wenn sie diese “Werke” bei Filzungen gefunden hätten – dafür hätte es “drei mal sieben” gegeben – 21 Tage Bunker.)
Lange Rede, kurzes Dingsda, als wir beide entlassen wurden, stotterte ich ebenso…
Innerhalb weniger Tage verschwand dieser Tick wieder.
Allerdings nicht an jenem Abend, als sie uns nach Dienstschluss raus lassen mussten – abends landeten wir wieder in unseren angestammten Zellen, allerdings nur über Nacht – zur Ausnüchterung…

Peti amüsierte sich immer, wenn ich Witze aus der Schublade von Stotterern zog, die immer sehr beliebt waren.
„Da-dada zu br-brraucht es jahrelange Ü-Übung!“
Ein Witz karikiert ganz bestimmte Situationen und überspitzt sie bewusst. Da ist auch nichts bei gewonnen, wenn sie krampfhaft aus dem Sprachgebrauch verdammt werden, genauso wie „Schimpfwörter“. Die teilweise vollkommen idiotisch verwendet werden. Ich gehöre ja zu den Verfechtern, die der Meinung sind, wenn sie wieder im ganz normalen Sprachgebrauch auftauchen würden, alle friedfertiger damit umgehen könnten.
Denn jede „Beleidigung“ beinhaltet immer auch ein Quäntchen Wahrheit und gibt lediglich das Kontra auf eine bestimmte Situation, wo es oft angesagt wäre, mal kurz darüber nachzudenken, warum der andere gerade so reagierte.
Mein Beispiel bezieht sich auf das neudeutsche Wort: „Asshole“.
Jemand der fälschlich so betitelt wird und dabei eingeschnappt reagiert, verkennt doch mehrere Dinge in diesem Zusammenhang.
Weiß gar nicht warum der Begriff so oft verwendet wird, denn er bezeichnete doch eine äußert wichtiges Körperteil, der außerdem als Beleg herhält, dass ein Mensch noch voll funktionsfähig ist.
Das würde anders aussehen, wenn es jemand folgendermaßen ausdrücken würde: „Du totes, doppeltes Hundearschloch!“
Drastischer kann man nicht artikulieren, das jemand für einen gestorben ist.
Z. B., wenn man Gaddafi jetzt noch als Arschloch bezeichnen würde, wäre es schlicht falsch.
Denn siehe, der Mann wurde perforiert und als seine Seele entfleuchte, kniff er sein Arschloch letztmalig zusammen.
In diesem Zusammenhang fällt mir eine Begebenheit aus den letzten Wochen ein.
Jemand äußerte Bedenken, ob der Bundesfinanzminister mit seinem Handicap der heutigen Situation überhaupt gewachsen sei. Der Herr antwortete trotzig – er sei 100% fit…
Seinen Ausspruch empfand ich als Witz.
Vielleicht ist dem einen oder anderen bekannt, was es bedeutet, wenn man den ganzen Tag im AOK-Chopper sitzen muss, weil nach einen Unfall oder Ähnlichem, sämtliche Organe untenherum   ihren Dienst versagten…
Was es täglich für Aktionen bedarf, bis so jemand erst mal aufrecht im Rolli sitzen kann und dieser Zustand ist über den ganzen Tag hinaus, auch nicht ohne weiteres zu erhalten…

Tatsächlich wollte ich zum heutigen A-Alibitag nur diesen W-Witz niederschreiben.

Ein Buckliger und ein Stotterer wohnen Tür an Tür in einem Doppelhaus. Manchmal sind sich beide aber nicht grün.
So geschehen an jenem Tag.
Der Verwachsen hackt fluchend Unkraut im Vorgarten, als sein Nachbar vorbei geht.
„I-I-Icke ha-hab een unverwüstliches Mi-Mittel da jejen! Kostet a-aber een Eu-Euro, wenn i-icke es dir verraten soll!“
Die Auskunft ist dem anderen ein EURO wert und er reicht das Geldstück über den Zaun.
„Un wat is et?“
„D-Du m-musst allet betonieren..!“
Stinksauer sinnt er auf Rache.
Mittags eilt der Stotterer am Grundstück vorbei.
„Sach mal Nachbar, kannste nich grüßen?“
„H-habe k-keene Zeit, muss in die S-Stotterschule…“
„Warum denn det? Du stotterst doch schon sehr gut.“
Nun ist der andere sauer.
Nachmittags hastet der Bucklige vorbei, sein Nachbar ruft ihm aus dem Fenster zu:
„W-Wieso h-hast du es d-denn so eilig?“
„Keene Zeit, hab een Date beim Photographen!“
„A-Alter, da m-musste aber O-Obacht geben, dass dein B-Buckle nich mit offs B-Bild Kommt!
S-Sonst kannste d-det A-Album hinterher nicht z-zuklappen…“

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