….es betraf den vergangenen Donnerstag, da war mir leicht nach Glotze
Zum Mümmeln hing ich vor der 20-Uhr-Tagesschau, da fiel mir wieder etwas auf. Warum leistet sich Europa überhaupt diesen teuren Appendix in Brüssel, wenn Frau Kanzler und der französische Selbstdarsteller seit Wochen Nebenpolitik für Resteuropa betreiben?
Ich kann mir nicht helfen, wenn Monsieur le Président schnackt, erinnert er mich mit seiner süffisanten Art immer an einen Luden aus einem amerikanischen B-Pictures der 40er Jahre, der neben James Cagney bestehen musste…
Hinzu kommt die wirre Körpersprache von Änschie, die ewig mit ihren krallenförmigen Händen vor dem Micro herumfuchtelt, als ob sie dabei kontinuierlich ihre Sprechblasen ausschüttelt…
Pofalla ließ grüßen!
Jene „großen Regenten“ sollte man endlich daran erinnern, dass sie auch etwas von Griechenland lernen könnten. In der Antike ließen sich Politiker rhetorisch schulen, bevor sie in die Öffentlichkeit gingen. Hinzu kommt, damals hatten solche Leute noch Visionen und etwas mitzuteilen. Für die meisten Senatoren war es eine Selbstverständlichkeit, dass sie als geradlinige Respektsperson agierten, somit für das Volk auch berechenbar waren.
Wo findet man heute so etwas noch?
Die Mentalität neuzeitlicher Volksvertreter ist nicht nur ein physikalisches Phänomen, es ist schon bemerkenswert mit welcher Geschwindigkeit sie mal links- mal rechtsherum trudeln, wenn sie sich in Problembewältigungen versuchen…
Nach jedem Beitrag erfolgt die Mitteilung, dass abschließende Informationen auf den entsprechenden Heimatseiten der Sender zu entnehmen sind. Was bedeutetet, dass die Masse der Rezipienten von den eigentlichen Nachrichten ausgeschlossen werden.
Abschließen noch wässrige Panikmeldungen aus Sizilien, bei jedem Kameraschwenk wurden zuerst schwimmende Autos gezoomt…
Als ich mit Nachschlag aus der Küche erschien, brrrrr
Was war das denn?
„Die beliebtesten Showmaster der Deutschen!“ – Wieso der Deutschen?
Kim Fischer und Guido Cantz stellen in ihrer Show unvergessene und aktuelle Showmaster vor.
– Dreifacher Pofalla!
Wo war die Fernbedienung und was lief sonst noch?
Plötzlich das Konterfei von Ha-Jo Kulenkampff, den mochte ich wegen seiner politischen Anschauungen, habe aber niemals eine Show von ihm eingezogen.
Dann endlich auf ARTE geschalten: „This is England – Ende einer Kindheit“
Kein besonders großer Film, fand außerdem viele Dialoge schlecht synchronisiert. Dies lag bestimmt daran, dass man irgendwo auf die Schnelle einen Streifen zur Neonazithematik ausgebuddelt hatte.
Mir ging bei dem Film einher, dass ich auf einer ganz anderen Art, im ähnlichen Alter auch meine aufkeimenden Illusionen verlor.
Vielleicht begann Shaun danach auch mit der Sauferei…
Abschließend fiel mir KULI mit seinen „Nachtgedanken“ wieder ein, genial der Knabe, wenn er sich abschließend schaffte.
Wegen dieses Faibles sagten mir Kumpels nach, in Wirklichkeit hätte ich es doch nur auf das „Deutschlandlied“ abgesehen, was zum Sendeschluss georgelt wurde…
Weiß noch, einmal war die Bude mit Haschdeppen voll als ich auf Kuli bestand, hinterher waren alle baff, er zitierte in jener Nacht aus Schweitzers „Ehrfurcht vor dem Leben“
Fußnote:
Mir fällt noch etwas ein, es gibt zum vergangenen Donnerstagprogramm heute eine Steigerung!
Ende der Fußnote!