Das hätte noch gefehlt, wenn die kickenden Millionäre einfach so durchgerutscht wären…
Schaltete gestern Nacht zu den Nachrichten, dort lauerte der Anschiss – nur ein glühendes Stadionrund und mehr als 22 Balltreter auf dem Rasen.
Im Hintergrund plapperte ein Moderator permanent dummes Zeug. Warum macht man es nicht so ähnlich wie beim Telefon und leiert dann lieber endlos irgendeinen bekloppten Hit?
Zwischendurch zappte ich umher und ewig retour, was dort unten abging wurde mir trotzdem nicht ganz klar. Jedenfalls hatten sich die herthanischen Weicheier in die Kellerräume verpisst, tauchten plötzlich kurz auf, hasteten recht unmotiviert über den Rasen, dann war Schicht.
Eine unübersehbare Menge wuselte anschließend auf der Spielfläche, bunsten Bengalos (Ist dieser Begriff im Zusammenhang mit „abbunsen“ nicht ausländerfeindlich? Da könnte man doch meinen, dass damit brennende BengalenInnen gemeint sind.) ab, freute sich und alles gab den Anschein von Ringelpiez mit Anfassen.
Was ich nicht verstehe, ewig hörte ich heute, dieses brennende Zeug würde aus Polen stammen. Seenotfeuer sind wahrscheinlicher schon wegen der riesigen Rauchschwaden soooooooooo gesund. Weshalb wird immer nur „ROT“ benutzt? „GRÜN“ über dem Rasen käme wesentlich gleißender rüber, allerdings nur bei Kunstlicht…
Ernst A. Grandits griff das Thema heute auch auf und stellte einem gewissen Andreas Zick (Seines Zeichens: Konfliktforscher!) recht merkwürdige Fragen, der antwortete noch merkwürdiger. Schon klar, er ist schließlich aus dem gleichen Elfenbeinturm herabgestiegen, wie seiner Zeit immer der Herr Hurrelmann…
Ich kann da nichts dran finden, was soll das denn alles mit „Gewalt“ zu tun haben? Ist doch nie was passiert!
Nicht so wie in Duisburg, wo anderthalb Millionen und ein paar Zerquetschte viel Fun hatten. Den kleinen Kollateralschaden haben doch bis auf die Angehörigen fast alle bereits vergessen. Allerdings wurde die Suche nach den Schuldigen (Im Juli werden es zwei Jahre!) ganz brutal ausgeweitet. Letztens outete sich ein Wünschelrutengänger in der Wüste Gobi, als er dort eine ganz heiße Spur fand…
Nur Mache, die Jungs und Mädels freuen sich doch bloß, endlich für Stunden mal von ihren PCs weg. Anschließend kacken sie ihre ganz wichtigen Erlebnisse weltweit in die „sozialen Netzwerken“, dies hat doch was. Logisch, die Mumien können das natürlich nicht nachvollziehen. Fordern immer nur neuere Sanktionen.
Wie wäre es denn fürs Erste mit elektronischen Fußfesseln nebst Pinnummern, gekoppelt mit GPS?
Der Jugend geht es schlichtweg zu gut, schon Sokrates (um 469 vChr – 399 vChr) moserte seiner Zeit herum.
Da hat sich nichts geändert und deshalb immer druff off die Kleenen! Nichts weiter als Symptombekämpfung…
Wenn die Staatsmacht wirklich zu härteren Mittel greifen sollte, dann würde ich als „Sportfan“ aber auf Gewohnheitsrecht klagen. Was sich als Fez seit Jahrzehnten bewährt hat, muss auch erhalten bleiben!
Vielleicht sollte man für die ganz Hartgesottenen endlich wieder Gladiatorenkämpfe einführen aber nach römischen Spielregeln! Allerdings ohne Doping, Tiere, Werbung und Quotenregelungen!
Der Nebeneffekt solcher Volksbelustigungen sollte nicht unterschätzt werden, schließlich würden bei jedem „Fest“ eine bestimmtes Menge von „Sportlern“, auf ganz natürliche Art nicht überleben.
Allerdings sollte eine moderne Form der Entscheidung eingeführt werden, nix mehr mit dem Daumen, sondern Televoting mit Hilfe von Kommunikationsprothesen, einschließlich aller interessierten Massen…
Nochmaliger Dank an die aktiven Sportfreunde der Hertha!
Kopf hoch oder ich schieße!
Wenn Ihr es gerafft hättet, man hätte es Euch nicht gedankt.
Was soll das hundeverschissene Bundeshauptdorf momentan mit einer richtig geilen Bundesligatruppe?
Wolltet Ihr Euch denn mit dem Makel von Outsidern nur noch in der Kanalisation fortbewegen?
Seht es positiv!
Euer verwonnener Sieg ist ein fettes Präsent für die angedachte Flughafeneröffnung!
Wette!
Im nächsten Jahr seid Ihr bereits – vor Inbetriebnahme des Provinz-Airports – wieder in der ersten Liga!
Fußnote:
Da bengalisches Feuer sehr hygroskopisch ist, egal in welcher Konsistenz, besitzen Seenotfeuer noch andere Vorteile. Die gesamten Innereien befinden sich in spritzwassergeschützten Plastikhülsen und in jeder Lebenslage kann man die Fackel über einen Reißzünder zum Glühen bringen.
Anlässlich eines Drachenfestes (1987, 750-Jahrfeier von Doppelberlin) brachte ich den „Reichstag“ mit Hilfe eines kleinen Seenotfeuers nochmals zum Brennen, allerdings nur 30 Sekunden lang.
Auf den Bildern erweckt es den Anschein vom Feststoffraketenantrieb.
Dem Einspruch von niederländischen Kiteflyers der Jury, verdankte ich damals den dritten Platz jener Gesamtwertung, was mit einem Warengutschein von 750 DM verbunden war – einzulösen im Drachenladen. Detailgetreu berichtete damals die Springerpresse über das Drachenfest am Reichstag – das brennende Volkspalaverhaus wurde nicht erwähnt, trotz lautstarker Freudenbekundungen fast aller Zuschauer…