Bilanz (?) der Klimakonferenz in Doha (II)

Was sollte man überhaupt bilanzieren können, wenn lediglich der abgedroschen Spruch: „Außer Spesen nichts gewesen“, über allem als Leitspruch des Abgesangs, wie ein angekettetes Damoklesschwert aus Styropor baumelt?
WIR können stolz sein, besitzen WIR doch einen vollkommen harmlosen Umweltminister, an den man sich auch später noch erinnern wird, nicht wegen seiner Körperfülle, sondern wegen seines frisch, frei und fröhlichen Hanges zur urkomischen Transformationen von vorausschaubaren Pleiten  in verwonnene Siege.
Kann mir mal jemand verraten, ob in der heutigen Zeit überhaupt noch eine Möglichkeit des Schutzes vor solchen Starministern möglich erscheint? Hinzu kommt, der Mann steht noch nicht mal einzigartig irgendwo herum, er befindet sich in guter Gesellschaft, hat sogar weltweit Sympathisanten der äußerst wendigen, extremen Mitte an seiner Seite.
Fast 200 Teilnehmerstaaten des Welt-Klimagipfels verständigten sich abschließend auf einen nichtssagenden Kompromiss, es ist verwerflich diese Aussage überhaupt zu benutzen, da von allen Seiten der politische Wille zum tragbaren Konsens fehlte, der war noch nicht mal ansatzweise erkennbar. Hinterher trat sogar NABU-Präsident Olaf Tschimpke als Komiker auf, da meinte er doch allen Ernstes, „in Doha wurde viel heiße Luft produziert”. Wenn es wenigsten an dem gewesen wäre, denn da entfleuchte sogar bei einem aus Altersschwäche dahingerafften Kamels in der Wüste von Qatar, mit seinem letzten Furz wesentlich wärmere Luft…

– Nun scheint ja der oberste Wüstensohn in Qatar über ein helles Köpfchen zu verfügen, vielleicht saß er zu Grundschulzeiten und bei seinen späteren Ausbildungen immer am Fenster. Hat der alte Fuchs es doch fertig bekommen für 2022 die Kicker-WM einzukaufen, allerdings klappte es nicht mit den Olympischen Winterspielen im gleichen Jahr.
Also musste kurzfristig etwas anderes her, zwar nicht so spektakulär, aber besser als gar nichts. Deshalb ließ der Emir eine „Klimakonferenz“ ausrichten, dachte vielleicht, da kannst nebenher noch etwas auf den Putz hauen und wirst später sogar als Fußnote in den Fibeln von ABC-Schützen  nördlich des Polarkreises Erwähnung finden, gebärdensprachlich dargestellt von japanischen Mangazeichnern, denn je weniger irgendwer zu sagen hat, desto exklusiver muss es dargebracht werden.
Im d-radio tat es der Moderator ebenso, kündigte deshalb Lili Fuhr als Expertin für Klima- und Ressourcenfragen an. Jene fragende Floskel kann ich aber weder unter Fleisch noch unter Fisch einordnen! Sie tendiert für mich unverhüllt in Richtung eines großen unbekannten Alles oder Nichts, mehr in jene schwammige Unendlichkeit einer nicht definierbaren Leere über die sich immer trefflich parlieren lässt. Was jeden Abend bei zig dieser unsäglichen „Expertenrunden“ auf vielen Fernsehkanälen praktiziert wird.
Schon faszinierend, wenn jemand auf eine konkrete Frage, die jeder „Nichtexperte“ sofort mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet hätte – in diesem Fall natürlich ohne Wenn und Aber mit „NEIN“ – dann aber ohne Punkt und Komma wohlfeil langatmige Selbstdarstellungen ablässt und dabei mit keinem Wort auf die eigentliche Fragestellung eingeht.
Hellhörig werde ich immer bei bestimmten Reizworten, dazu gehören: „wichtig“, „sukzessive“ und „konkret“, die kommen bei mir permanent wie Placebos von Kotztabletten an.
Nun ist Madame ein Prozess nicht nur „wichtig“, sondern sehr, sehr wichtig – Auweia!
UNSER Umweltkugelblitz hatte auch eine Erleuchtung und schlug vor, einen „Club der Erneuerbare-Energien-Staaten“ zu gründen. (Möglicherweise dachte er dabei an Eddie Stoiber als Ehrenpräsident…)
Dann kam Lili wieder: …Also erst noch mal: Ich glaube schon, dass es hier noch ein Ergebnis geben wird.
Richtig, sie wird die Länge der letzten Prachtausgabe vom „Brockhaus“ noch weit übertreffen und nur aus unbedrucktem Recyclingpapier bestehen.
Als Epilog erscheint lediglich jene, vor über 150 Jahren getroffenen Weissagung der Cree, in sämtlichen Sprachen, denen man auf diesem Planeten habhaft werden kann

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