Andere Länder, andere Sitten?

Der Innenminister Uma Shankar Gupta machte also die beiden Schweizer für ihre Tat  mitverantwortlich…
Klar wie Kloßbrühe! Wären sie in ihrem hübschen Land geblieben, hätte es nicht im Bundesstaates Madhya Pradesh zu dieser Vergewaltigung kommen können, kann auch jeder nachvollziehen…
Es kommt ja noch besser!
Scheinbar hielt Herbergsvater und Guru der nordindischen Stadt Ahmedabad, Asaram Bapu, 70, Zwiesprache mit seinen hinduistischen Göttern und die straften jene beiden Touries, da in ihrer fernen Heimat die heiligen Kühe lila angestrichen werden…

Recht merkwürdig finde ich den Umgang der Medien mit den zwei Vergewaltigungen, die eigentlich nur eine Kontinuität von täglicher Gewalt gegen Frauen bestätigen. Nun sollte aber niemand auf die Idee kommen, dass diese Art von Kriminalität lediglich auf dem Subkontinent zur Tagesordnung gehören und wenn sie dort nicht gerade zum Tode führen, aus langer Tradition heraus, lediglich als Kavaliersdelikte abgebucht werden.
Bringe in dem Zusammenhang mal die abgewandelte Form eines Spruches von Stalin an, der dann wie folgt lautet: Der einzelne Fall ist eine Tragödie, aber der von vielen Tausenden nur Statistik!
Von Fall zu Fall ändert sich dann die entsprechende Betrachtungsweise und deren Umgang damit. Wobei gerade in unseren Gefilden mal die Tragödie, mal die Statistik angesagt ist. Je nach dem, was sich besser für die Quoten zur Umsatzsteigerungen verbraten lässt…
Da passen momentan zwei Eidgenössische Opfer wie die Faust aufs Auge, sämtliche Medien können auf kurze Sicht gesehen, trefflich auf der Pisse dieser beiden Opfer Kahn fahren.
Langfristig wird sich weder hier noch dort etwas ändern, schon gar nicht mit Schweigemärschen und hübschen Lichterketten-Events…
Im TAGESSPITZEL ist bereits ein kurzer Schwenk passiert, „Der große David Hasselhoff“  rettet
jetzt gerade Berlin!
…und was gibt es noch?
Ellenlange Fotoserien über diese teilweise potthässlich gepinselte Mauerteile – weg mit dem Scheiß…
Ach so, der Papst boxt wieder!
Hat überhaupt jemand mitbekommen, dass der alte Mann sogar gütig lächeln kann?
Aber das interessiert ja niemand.
Womit hatte ich diesen Schrieb überhaupt begonnen?

Fußnote:

Vor langer Zeit besuchte ich einen ehemaligen Arbeitskollegen in Istanbul, kurz nach dem letzten Militärputsch – (Stimmt – lange keiner mehr gewesen in der Ecke!)
Irgendwann unterhielten wir uns über deren Folgen, wobei die Erkenntnisse sehr weit auseinanderlagen.
Der Scheff meinte sofort, „jetzt in Teehaus höllisch Obacht geben, muss kommt! Wenn viel Geld gezockt wird…“
Seine Frau (Die wesentlich besser Deutsch sprach als ihr Mann) sagte dazu, „ich kann jetzt sogar im überfüllten Sammeltaxi fahren und kein Mann betatscht mich!“

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