– Willkommen zurück im Jahr 1978
Es ist schade, dass sie ausgerechnet heute bei diesem RADIOFEUILLETON: ELEKTRONISCHE WELTEN – auf den Ton verzichtet haben, da wäre er sehr angebracht gewesen.
– Anders verhielt es sich morgens in der ORTSZEIT: INTERVIEW – Kirchenvertreter müssen sich “einmischen in Dinge, die unrecht sind” – Ehemaliger Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche über zivilen Ungehorsam.
Mann, hat sich dieser Ex-Pope dort gewunden…
…wie zum Beispiel die Neonazis, öffentlich auf die Straße tragen, dann muss Widerstand geleistet werden. Natürlich ohne Gewalt an Menschen und Sachen.
Wo war denn Pfarrer Führer, als in Leipzig die Schafe durch die Straßen torkelten und blökten: „Wir sind ein Volk!“ und dabei auf Straßenbreite ein Transparent mitführten auf dem stand: “Helmut nimm uns an der Hand und führ uns in das Wirtschaftswunderland!“, da hätte doch dieser große demokratische Durchblicker einschreiten müssen!
Was wäre denn daraus geworden, wenn Leute in Gorleben, Wackersdorf, Brockdorf; bei Hausbesetzungen in Hamburg, Berlin oder sonst wo, zu Blockaden u.a. in Mutlangen – sich bei Schweigemärschen, Lichterketten und Ringelpietz mit Anfassen, lediglich sanft demokratisch einen runter geholt hätten?
Das hat mit Parlamentarismus nichts zu tun! Nebenbei, der existiert sowieso nur als Verordnung für die Plebse.
Auswüchse der vorherrschenden Demokratieverständnisse sind Landauf und -ab überall zu beobachten. Wenn ich mich an die lustvollen Prügelorgien der uniformierten Einsatzkräfte erinnere, nicht nur hier zu Westberliner Zeiten, auch bei den riesigen Anti-Atom-Events, na ja…
Schon richtig, wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt!
Was schon länger, ganz schleichend passiert, jene Vertuschungsgeschichten im Vorfeld, was die Aktionen der NSU betrafen und deren heutiger Umgang damit, dies ist schon lange weichgespülter Neonazismus auf vielen Ebenen.
– Und die Medien haben es auch noch nicht gerafft (Oder ist schon eine Anweisung zum sachten Schwenk erteilt worden?), siehe heutigen TAGESSPITZEL! Selbiger titelte: „Prozessauftakt gegen Dresdener Jugendpfarrer!” Leute! Bei Lothar König handelt es sich nämlich um den Jugendpfarrer der „JG-Stadtmitte“ aus Jena!
In der Schülerzeitung hätte man in der Headline: Pfarrer als Krawalltourist, zumindest die Titulierung in Gänsefüßchen stellen sollen…
Lothar König drücke ich nicht nur die Daumen, sondern die Fäuste!
Nicht nur, weil er weiterhin seinen mächtigen Kanten trägt (Beim Berufspolitiker, dem Genossen Wölfchen Thierse, wurde er ja im Laufe der Zeit immer kürzer…), sondern weil er noch einer der wenigen in diesem unserem Lande ist, der einen Arsch in der Hose hat!
Mir schon klar, an dem Mann soll ein Exempel statuiert werden und es scheint bereits alles in trocknen Tüchern zu sein. Der Gedanke kam mir, als dieser Sprecher der Dresdener Staatsanwaltschaft vor laufenden Kameras im feinsten Hochdeutsch parlierte. (Möchte dem smarten Herrn nichts unterstellen, bei ihm handelt es sich bestimmt um einen Westimport. Bei solchen Leuten fällt mir immer sofort ein, wie viele Bekannte während jener Goldgräberstimmung der ersten Jahre, urplötzlich im Osten landeten, die hier im Westen niemals ihre Hufe auf den Boden bekommen hätten…)
Fußnote: Hier noch der Hinweis auf ein etwas nostalgisches Büchlein! Woraus hervorgeht, dass in Jena und Umgebung schon immer der Bär steppte. Bin an ein Haufen alte Bekannte erinnert worden – viele sind sich bis heute treu geblieben…
– Fand heute noch einen Artikel, diesmal aus dem Hause Springer, er befasst sich auch mit brandneuen “demokratischen” Auswüchsen.
Im Gegensatz zu den eindeutigen Aktionen und Meinungen vom Jenaer Jugendpfarrer, schlagen in den letzten beiden Absätzen des Textes voll und ganz Aussagen von dienenden Berufsdemokraten durch, deren politische Heimat ganz bestimmt im sowohl…als auch der extremen Mitte angesiedelt sind.
…Trotz fragwürdiger Hintergründe: Der Verkauf wird im Bundeswehr-Krankenhaus offensichtlich toleriert. Auf B.Z.-Nachfrage sagte ein Sprecher des Sanitätsdienstes der Bundeswehr: „Das sind keine Sprüche, die wir gern sehen. Aber da sie nicht indiziert sind, haben wir keine rechtliche Handhabe.“
Ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, der alles sofort auf den Index setzen würde und die Verantwortlichen dieser treudeutschen nostalgischen Aktion sofort canceln würde.
Das Verteidigungsministerium zeigte sich von dem Vorgang überrascht. Eine Sprecherin zur B.Z.: „Dass so etwas dort verkauft wird, war uns nicht bekannt. Wir werden dem nachgehen.“
Solche Leute wissen nie etwas im Vorfeld und hinterher schon gar nicht! Haben aber für alle Fälle immer ein Betroffenheitslarve einstecken.
Wenn die Tante aus dem Fastkriegsministerium ihre Wichtigkeit auf eine Stufe mit dem scheinheiligen Vater stellt und für die Antwort den pluralis majestatis benutzt, dann wird die gar nicht wissen, wem und weshalb dem nachgegangen werden muss, schließlich sollte man den Jungs auch nicht jeden Spaß verderben…
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