ARTE – Schwerpunkt: Best of Coen Brothers

Kam aus der Pinte, hatte dort eine unbefriedigte Runde geflippert, setzte mich an die Bit-Möhre und wollte etwas über einen neuerlichen Auswuchs der politischen Korrektheit ablassen, da jene  gutmenschelnde Verbalseuche immer mehr pathologische Züge annimmt.
Während einer Rauchpause ließ die Scheffin ab, dass sie heute keine Lust auf die Glotze hätte und auf ARTE gerade „O Brother, Where Art Thou?“ begann.
Als Fan von Movies der Coen-Brüder tauschten wir die Plätze, außerdem hatte ich diesen Film schon länger nicht mehr gesehen. Jemand gab damals den Tip vorher ein Hörnchen zu naschen, zwei Tage später taten mir dann noch die entsprechenden körperlichen Regionen weh, wegen der ewigen Lacherei. Als Kitt für all die surrealen Handlungsstränge liefen geile Mucken, genau jene Musik, die mich als frühreifes Bürschchen begleitete, nachdem ich vom Detektor auf den ersten selbstgebauten Audion umgestiegen war. Nichts hat mich anfangs mehr interessiert als Bluegrass, Country und die vielfältige schwarze Musik von AFN-Frankfurt. Trotz parallel laufender Rock ´n Roll-Schaffen und anschließender Beatrevolution aus UK, hielt ich den Klängen immer die Treue. Was hagelte das in der Zone für Bestrafungen, wenn mich immer wieder jemand beim Lauschen dieser dekadenten Hits hochzog. Auch im Westen rügten öfters Linxwixer mein Faible für jene reaktionäre Ami-Musik, wie sie hernach von Bekannten bezeichnet wurde…

Habe wiedermal etwas in irgendeinem Bermudadreieck dieser Bit-Möhre versenkt, es ging um „Sankt Martin“ und das bedauerte Eigentor der Linken.
Meine Zeilen betrafen den Ersten Sekretär der Partei Die Linke, Rüdiger Sagel. Ehemalig verdiente er sich die ersten Politsporen bei den Chlorophyllmarxisten, als Renegat fand für ihn später bei den Neobolschewisten eine weiche Landung statt. Sein Gedankenblitz war schon sehr witzig, den Sankt Martin Umzug in ein „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ umzumodeln. Sollte nebenbei, etwa der Heilige Martin von „Тимур и его команда“ ersetzt werden? Ob der gelernte Wessi überhaupt den berühmten Osternhelden aus der Feder vom sowjetischen-russischen Schreiberling Arkadi Gaidar kennt? Wie sagte bereits der известный товарищ Ленин? Wissen ist Macht – Nichtwissen macht auch nix. Aber die Idee ist schon merkwürdig, statt der Sankt Martins-Fete ein „Sonne-Mond-und-Sowjet-Sterne-Fest“! Und da sollten sich dann auch mehr Kinder angesprochen fühlen?
Icke weeß ja nich!
Wenn schon, denn schon! Dann muss aber für alle etwas rüber kommen, die Erwachsenen eingeschlossen! WIR würden nämlich gern mit sämtlichen hier lebenden Angehörigen jedweder Religion deren Feiertage begehen wollen und die müssten selbstverständlich auch bezahlt werden!
Da muss ich Genossen Sagel schon Recht geben, denn bei „Timur und sein Trupp“ ließe sich wesentlich mehr herausholen, denn die Reduzierung auf Martin´s Mantel ist doch sehr primitiv. Ehm Welk hat diese Problematik in seinen „Heiden von Kummerow“ nett dargestellt.
Eine noch dämlichere Variante findet man beim Hamburger Cigatetten-Bilderdienst über Adolfitler (R. D. Precht), dort ist unter: „Der Führer und das deutsche Volk“, verzapft von Dr(?!) Otto Dietrich, folgendes zu lesen

Fußnote und 8ung! Seit Tagen wird man bei jedem  TAGESSPITZEL-Artikel von der Larve dieser pottunhübschen Vitaminbombe aus “Mahrzahn” angegrinst und das geht mir mächtig auf die Nüsse

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