Haben Bushido und Herr Thamsanqa Jantjie etwas gemeinsam?

Nach dem Durchblättern von „BZ“ und „TAGESPITZEL“ kam mir beiläufig, eigentlich sind Klienten in einer Klappsmühle doch zu beneiden. Die haben für ihr Leben eine dauerhafte Richtschnur und davon entfernt sich keine Seite auch nur ein Deut.
Was nun das normalen Dasein betrifft, bin ich mir schon länger nicht mehr sicher, denn die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie in der Vergangenheit mal war, von der Gegenwart ganz zu schweigen.
Heraklits Formel „panta rhei“ (griechisch πάντα ῥεῖ, „Alles fließt“) ist scheinbar in der Form nicht mehr allgemeingültig, lediglich der Stillstand wird verschoben – mal nach der Seite, urplötzlich und ohne tieferen Grund plötzlich nach der anderen Seite. Dadurch ist es fast nicht mehr möglich, sich längerfristig an irgendwelchen althergebrachten Werten zu orientieren, ich meine damit historisch verbürgte Richtschnüren der humanistischen Art, die letztlich bis zu Urne eine gewisse Allgemeingültigkeit besaßen und mit denen sich das gesellschaftliche Zusammenleben erst einigermaßen erträglich gestalten ließ. Gut, durch die mühelose Formbarkeit der drögen Masse lief  vieles trotzdem aus dem Ruder, wobei es hinterher immer wieder möglich schien, sich damit herauszureden, man war vollkommen unbedarft und daher auch unwissend. Zumindest wird es später nicht mehr so einfach gehen, sich auf jene Mentalität zu berufen, da WIR rund um die Uhr und von allen Seiten mit Informationen zugeschissen werden. Bei meinen positiven Betrachtungsweisen bleibt folglich nur das Abgleiten in den Sarkas- bzw. Zynismus übrig.
Wollte ja eigentlich etwas ganz anderes verzapfen! Es sollte um heutige Machenschaften in der Ukraine gehen, die vor Jahrhunderten aus dem „Kiewer Rus“ entstand, jenem mittelalterlichen Großreich mit Zentrum in Kiew, dem Vorläuferstaat des heutigen Russlands, der Ukraine und Weißrussland …
Nun mansche ich mal mehrere ganz wichtige Infos aus den Printmedien und der Glotze zusammen…
Beginne mit dem Skandalrapper Bushido. Was seine Vermarktung angeht ist dieses Muttersöhnchen wirklich pfiffig drauf. Deshalb traue ich ihm fast zu, dass der Brand in seiner Kleinmachnower Jugendstilhütte, bestimmt wieder als ausgebuffter Werbegag daher kommt.
Auf der anderen Seite, kann es sich vielleicht doch um einen warmen Abriss handeln, weil er dort oben ein Flachdach mit Swimmingpool und Plastikpalmen kreieren will.
Nun der Sprung zum Gebärdendolmetschers Thamsanqa Jantjie in Südafrika.
Was haben Bushido und er gemeinsam?
Vermutlich werden beide von Profilneurosen gequält.
Wobei der Rapper vom schwarzen Sprachmittler noch sehr viel lernen kann. Denn er hatte es drauf, innerhalb weniger Stunden einen weltweiten Bekanntheitsgrad zu erreichen, dies ist dem Ex-Tunesier bisher noch nicht gelungen…
Selbige Vision des Dolmetschers kann ich sogar nachvollziehen, besaß er doch als einziger Trauergast übersinnliche Wahrnehmungen, denn das Engelsgeschwader passte nun wirklich zum Verblichenen.
Nicht auszudenken, vor den Füßen von Herr Thamsanqa Jantjie wären weiße Mäuse umher gerannt und er hätte laufend versucht, den imaginären Nager hüpfend das Lebenslicht auszutreten.
Diese Geste hätte man hinterher, sicherlich als rituellen Totentanz seines Stammes abgetan…
Was des Meisters Übersetzungskünste betrafen, da hat er doch alles korrekt gehändelt. Wie sollte man denn alle hohlen Sprechblasen anders in Gebärdensprache übersetzen?
Die Gehörlosen werden ihn verstanden haben…

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