Eigentlich hatte ich ja etwas ganz anderes begonnen, auch eine Übersetzung vom Deutschen ins Deutsche, kommt nachher dran…
– Es existieren ein Haufen Dinge in meinem Leben, zu denen fand ich niemals Zugang, jene merkwürdigen Erinnerungsalben eingeschlossen, dabei schwirren etliche in unserer Hütte herum. Alle erstand ich in den 80-ger Jahren auf dem Wochenend-Dreckmarkt am Potsdamer Platz.
Schon in Kindertagen wurden Einträge von mir verweigert, dann zwang mich die Mutter meiner Schwester dazu, um anfallenden Bestrafungen aus dem Weg zugehen, tat ich ihr den Gefallen.
Die entsprechenden Sprüche suchte allerdings das stalinistische Hardcore-Rotkäppchen heraus. Man musste es ihr lassen, da war niemals Bolschwikenschund dabei, sondern immer humanistisch- intellektuelles Zeug. Später gab es gleich in der Schule widerwillig kurze Einträge: „Edel sei der Mensch…“
Mehrere Jahre war dann Ruhe eingekehrt. Bis zu dem Zeitpunkt als mir so ein dämliches Mädel total auf den Sack ging, dies war am Ende der 8-en Klasse. Abgenervt wurde nach vielen Wochen etwas hinein gekritzelt, es fand allerdings in meiner Umgebung recht wenig Wohlgefallen. Der Spruch traf irgendwie nicht den vorherrschenden Lifestyle im Osten – „Weißer Wein und Russenweiber, sind die besten Zeitvertreiber, zur freundlichen Erinnerung an Deinen Klassenkameraden…, bla, bla bla.“
Über zwanzig Jahre später wollte dann ab und an mal der Bonsai eines Bekannten etwas in solch ein neuzeitliches „Erinnerungsbüchlein“ geschrieben haben.
Endlich etwas gesetzter, kamen nur noch zwei Standartsprüche aufs Trapez. Bei Mädels wurde sich mit folgendem Spruch verewigt, „Wenn Dich die bösen Buben locken, dann bleib zu Haus´und lerne zocken…“, der andere Salm lautete – „Immer, wenn ich etwas schreiben soll, dann fällt mir nüscht ein…“
– Nun sollt Omas altes Teil so schnell wie möglich lesbar ins Netz gelangen.
Zu dem Poesie ist noch folgendes zu bemerken.
Es fiel der Scheffin nach dem Tod von Muttern in ihre Hände und es wurde von mir registriert, dass sie jenes Dokument in einen Müllsack feuerte, aber ich rettete es, genauso wie etliche Photos vom Opa, aus seiner Zeit bei der kaiserlichen Kriegsmarine. Kurz vorher segelte er noch unter Graf Luckner, nebenbei, er war auch „Kap Horner!“
– Oma (Bj. 1898) kam aus Milow, einem kleinen Nest an der Stremme, ihre Vorfahren waren Havelfischer und seit Generationen Küster der Dorfkirche. Aus dem Ort stammte auch der berühmte Herr Bolle, einige Verwandte von ihm tauchen ebenso in dem Büchlein auf.
Später landete sie in der Nähe von Linum und heiratete einen Sägewerksbesitzer. Mit Opa hatte sie es auch nicht leicht, von den Nazis nicht wohl gelitten ging es nachher bei den Stalinisten ebenso weiter. Aus jenen Tagen der Zwangskollektivierung habe ich einige Zeitungsartikel, die den Alten Herren betreffen, der den Roten mächtig kontra gab.
Der eigentliche Grund für die rasche Darstellung jenes Büchleins ist folgender.
Weil, nicht nur nach meinem Gefühl, alle roten Minister zusätzlich der Frau Kanzler zu Kreuze krochen, als sie mit der religiösen Beteuerung gabelten. Auf alle Fälle haben sie mit diesem Akt etliche Passgermanen verprellt, die zwar einen anderen Gott bevorzugen, aber mit ihnen sympathisierten.
Damit wurde UNSERE Uhr sachte etwas zurückgedreht und wiedermal ein Schrittchen zur weiteren christlichen Ausrichtung dieses Staates getätigt. Was alle Medien natürlich dankbar zur Kenntnis nahmen.
Ein Beleg der Indoktrination vor über hundert Jahren, lässt sich durch die Sprüche der Kids aus Milow belegen und dort sollen wir abermals landen..
Omas Poesie von 1906
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