Beeskow

Wegen des frühlingshaften Wetters wurde der kleine Stinker angeworfen und ab ging es durch die Botanik in südöstliche Richtung.
Ansonsten sollte man nach B. lieber mit der Bahn samt den Räder fahren. Wenige Kilometer weiter, ist das „Schlaubetal“ gut erschlossen.
Aber 8-ung!
In der Saison kann es zur Rückfahrt passieren, dass in den Ferkelbahnen kein Platz mehr für Drahtesel zu ergattern ist! Oft konnte ich aber auch schon erleben, das eine bestimmte Klientel äußerst unsoziales Gehabe an den Tag legt.
Vor Jahren erlebte ich in Kremmen eine sehr merkwürdige Situation in jene Richtung. Wir waren zu dritt und die beiden Mädels verzichteten schon im Vorfeld auf einen Zug in Richtung Berlin. Ich kam zwei Minuten später dazu und musste feststellen, dass mit etwas gutem Willen, noch mindestens fünf Räder samt deren Besitzer, hätten mitfahren können. Aber der Zugführer wollte sich da nicht einmischen. Nach einer Stunde das gleiche Spielchen, ein gestyltes Pärchen versuchte von innen die Türe zuzuhalten, was ihnen aber nicht gelang. Drinnen stellte ich fest, alles war chaotisch geordnet und sämtliche Anwesenden wollten nach Berlin. Das etwas ältliche Duo fing plötzlich an zu zetern, wegen ihrer neuen Karbonteile, denn ein Typ und meine Wenigkeit hatten begonnen, die kleineren Karren auf andere draufzulegen. Als der Knabe mich dann auch noch antatschte, war alles zu spät. Mein darauffolgender Spruch ging in jene Richtung: „Wisst ihr was, wenn ihr mit euren teuren Mühlen lediglich renommieren wollt, dann kutschiert demnächst im Tiergarten oder Treptower Park herum, da sehen auch wenigstens die Leute! Und jetzt haltet die Klappe!“
Man muss in diesen Tagen so reagieren, sonst arten ebendiese Situationen in ellenlangen Grundsatzdiskussionen aus. Das Gute dabei ist, viele ehemalige Genossen können damit überhaupt nicht umgehen, jene Erkenntnis trifft besonders auf die Nickelbrillenfraktion zu, beginnend bei den heutigen Endsechzigern…
Meiner Scheffin war natürlich alles wieder äußerst peinlich. Dies änderte sich aber, weil fast alle Mitfahrer auch begannen, die beiden Leutchen zu belegen, teilweise sogar recht unflätig, was mir natürlich sehr gefiel.
Irgendwann musste deshalb noch abschließend etwas kommen, ließ nebenbei ganz ruhig einfließen, „kann es sein, dass ihr beide etablierte Linxwixer seid? Ich wette um eine Flasche Gehacktes, ihr seid Pädagochen… – und solche Gestalten werden auf unsere Kids losgelassen!“

Beeskow, obwohl die sowjetische Luftwaffe in den letzten Kriegstagen noch ganze Arbeit leistete und sich anschließend die Artillerie auf den Kirchturm einschoss, sind auch die Sünden der Zonenkommunisten, mittlerweile fast vollständig beseitigt.
Momentan biete die Burg, neben dem dauerhaft angesiedelten „Tabakmuseum“, etliche kleine Ausstellungen an. Malerei aus der Vor- und Nachmauerzeit, recht große Schinken dabei und phantastische Illustrationen zu Märchen der Gebrüder Grimm.
Nicht zu vergessen die Winzsammlung von Utensilien für hochnotpeinliche Kommunikationen, die bestimmt etwas für die lieben Kleinen sind.
Ich erinnere mich noch, als Kind gab es im „Feudalmuseum“, in Wernigerode, noch wesentlich mehr Anschauungsmaterial. Dazu gehörten Daumen- und verschiedenartigste Würgeschrauben, ebenso diverse Zangen und andersartiges Spielzeug, was dann glühend zum Einsatz kam…

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