Bewundernswert, wo der Genosse überall seine Claqueure sitzen hat, wenn es sein muss – sogar im Springerverlag. Schon klar, auch meine Zeilen tragen zur Aufwertung bei.
Man kann ihn lieben oder hassen, an ihm vorbei kommt man nicht: Gregor Gysi (66)…
Mich trifft es so jedenfalls nicht, werde ich seiner ansichtig, fehlt mir oft ein Papst in unmittelbarer Nähe.
Machen Sie den Haushalt alleine?
Ich kaufe alles selbst ein. Nur beim Saubermachen lasse ich mir helfen, das schaffe ich nicht…
Ist doch eine erwähnenswerte Leistung, wenn man selber einkaufen geht – dies muss doch mal gesagt werden!
…beim Saubermachen lasse ich mir helfen…, hat sich der Genosse da eventuell zu weit vorgewagt? Kann es sein, dass er möglicherweise pani Justyna Polanska im Schatten werkeln lässt und sie auch noch mit Zinsen eines dunklen Kontos entlohnt? Ist doch heute fast alles möglich – gerade bei Berufsmoralisten bin ich immer sehr skeptisch!
– Bekanntlich stirbt die Hoffnung ganz zum Schluss!
Vielleicht entdeckt jener Knabe, der den kriminellen Deal in Sachen Steuersünder-Daten-CD mit hiesigen Regierungsstellen einfädelte, irgendwann noch seine Faible für weitere Veröffentlichungen und möchte sich auch noch als Whistleblower versuchen. Viele meiner Bekannten (Darunter sogar noch praktizierende Demokraten) hätten absolut nichts gegen einen digitalen Pranger und finden es ungerecht, weil nur tröpfchenweise mal ein Name durchsickert – bin auch für “Ente oder Trente”!
So wie es jetzt läuft, kommt freiliche die allseitige Häme wesentlich besser hoch.
Schön umschrieben: …das schaffe ich nicht…
Wenn ich daran denke, wie viele Weltverbesserer mir schon unter die Augen kamen, besonders bei verbalen Luftkämpfen am Tresen. Nasen, die immer nur ganz großen Sachen in Angriff nehmen wollten, aber an den kleinen ordinären Widrigkeit des Alltages permanent scheiterten. Richtig kranke Individuen darunter, die jeden neuen Tag in den ausgelatschten Startlöchern scharrten um endlich mal eine Weltrevolution anzuzetteln, aber heute noch genauso versagen, auch wenn es lediglich darum geht, nur eine Glühbirne auszuwechseln…*
Schätze mal, Gregor macht da keine Ausnahme.
Tu Gutes und rede darüber!
Soll die Diätenerhöhung bloß einmalig gespendet werden?
Warum tun Sie sich trotz Krankheiten die Politik eigentlich noch an?
Ob seine angegebenen Prozent den Tatsachen entsprechen, bezweifle ich. Jedenfalls könnte man sein jetziges Dasein also mit einer lokalen Reha-Phase der physisch-politischen Art gleichsetzen, wenn es hier überhaupt nicht mehr gehen sollte, dann kreischen garantiert seine Enkel: „Opa, Opa! Nun jehst´e nach Europa!“
*Nach den ganzen Jahren, in denen mir dieser Betroffenheits-Lyriker immer mal wieder unterkam, glaube ich mittlerweile, dass dieses Liedchen bestimmt sein ehrlichstes Werk war…