DER TAGESSPITZEL, 19. 6. 2016

Heute nahm ich mir mal wieder etwas mehr Zeit und bis auf die Sportseiten wurde der gesamte Rest etwas tiefgründiger überflogen, dabei animierten mich einige Artikeln zum Senf verspritzen.
Beginne mit: Martenstein, der ließ sich originell über das Chaos in der Berliner Politik aus und stellte dazu die folgende Frag: Wer braucht schon Wahlen? Dies würde ich auch gern wissen, allerdings gab er keine befriedigende Antwort.
Sein Resümee lautete – Es wirkt wie eine Art Einheitspartei. Braucht man da überhaupt Wahlen?
Als gelernter Wessi spannte er leider keinen Bogen bis hin zur Parteienlandschaft der untergegangenen mitteldeutschen Republik. Denn heutige Sachverhalte ähneln schon lange den vergangenen Geflechten der Zone aber sie präsentieren sich heutzutage noch viel arger, bravourös weichgespült auf einem scheinbar höheren demokratischen Niveau, aber bis zur Unkenntlichkeit politisch korrekt verkleistert. Jene nicht berlinspezifischen Machtspielchen sind genauso auf Bundes- und Landesebenen anzutreffen.
Wobei mal die Schwarzen dann wieder die Roten den Part der SED verkörpern dürfen. Die sich notgedrungen zum anstehenden Machterhalt eine der Blockparteien als Mehrheitsbeschaffer krallen müssen, wer anschließend in die Rolle des attraktiven Freiers schlüpfen darf, wird aber stets im Vorfeld ausbaldowert.
Die Gesamtheit des vorgeblichen Politaktionismus, sämtlicher demokratisch gewählter Kleingärtnervereine, vermittelt in den Parlamenten sodann jene trügerische Illusion, dass WIR UNS an einem bunten Erscheinungsbild von Parteienpluralismus ergötzen können. Deshalb gleicht selbiger parlamentarischer Abklatsch der Ostdeutschen Nationalen Front.

Wandere weiter zu Bonusmeilen-Chem, die vorangehende Ablichtung präsentiert seine widerliche Körpersprache. Unter dem Bildchen wird der gesamte Satz aus der geprinteten Ausgabe nicht vollständig wiedergegeben. Er lautet wie folgt: Der Mahner: Grünen-Chef Cem Özdemir wirbt beim Gerechtigkeitskongress seiner Partei dafür, den Menschen wieder ein soziales Aufstiegsversprechen zu geben.
Was soll man überhaupt unter den hohlen Begriffen Gerechtigkeitskongress und Aufstiegsversprechen verstehen? Letzterer Begriff erinnert entfernt an Barschel. Ob der große Chlorophyllmarxist für gewisse Eventualitäten bereits eine Suite im Genfer Hotel Beau-Rivage gebucht hat?
Die restlichen Zeilen des Artikels geben auch nur warme Luft von deformierten Sprechbläschen wieder…

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