Zwei interessante Bücher in denen ihre Adoptivkindheit, beginnend mit den letzten Jahren des II. Weltkrieges, und die anschließende Entwicklung in der Zone geschildert wird. Anfangs muss man sich an das Telegrammstil-Stakkato gewöhnen, mit der sie schließlich durchgehend Fakten auf den Punkt bringt.
Schon witzig, eigentlich auch meine Entwicklung als Kind, aber ganz ins Gegenteil verkehrt. Ich begann genau in die andere Richtung auszuflippen, allerdings gingen meine permanenten Verfehlungen nie mit solcher physischen Brutalität einher. Dessen ungeachtet, löste eine gerade abgegoltene Strafe die nächste ab, sei es in der Schule oder zuhause und dies passierte auch viele Jahre lang.
Sehr genau beschreibt Novak auch die primitiven und hirnrissigen Vorgehensweisen der Funktionäre und Organe, was ich nur bestätigen kann. Im Gegensatz zu ihr, perlten Drohungen und gutgemeinte Ratschläge an mir ewig ab.
Es dauerte über anderthalb Jahrzehnte, bis die lieben Genossen einsehen musste, dass ich ein hoffnungsloser Fall war. Galt da schon lange als verstockter, uneinsichtiger, kritikresistenter Artgenosse, dessen Lebensweg, zu seinem eigenen Schutz, sehr genau beobachtet werden musste.
Zu Besserungsmeineiden ließ ich mich dann auch nur noch hinreißen, wenn meine Felle längst am Horizont herumschwammen…
Helga M. Novak – „Die Eisheiligen“ & „Vogel federlos“
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