Der MOHR hat seine Schuldigkeit getan

Am letzten Januartag gab ich meine Kaffeetasse am Verkaufstresen, im gleichen Augenblick enterte durch die zweite Tür eine Frau um die vierzig die Bäckerei und legte gleich los: „Ich hätte gern zwei Kameruner!“
Daraufhin schaute ich kurz zu ihr herüber und sagte, „meine Dame, ihre Bestellung ist rassistisch!“
Sie glotzte mich ganz erschrocken an, machte einen Ausfallschritt retour, „weshalb rassistisch? Hier steht es doch: Kameruner!“
„Es ist trotzdem kanakenfeindlich, auch wenn es dasteht! Sie scheinen wohl nicht zu wissen, um was es da geht?“
„So richtig nicht, deshalb versehe ich ihren Einwand auch nicht!“ Bezahlte ihre beiden Kameruner und trat kopfschüttelnd ab.
Das junge Lohngesindel, beide Mitte zwanzig, schaute mich sehr erstaunt an, „Klaus, wie hast du das eben gemeint?“
“Ach Leute, dies hat etwas mit Geschichte zu tun. Denn vor fast 150 Jahren war Kamerun ein Weilchen Deutsche Kolonie! Will euch aber nicht dumm sterben lassen, schaut zuhause mal unter www.Kamerun.de, im Netz nach!“
Selbiges tat ich zur Auffrischung daheim ebenfalls und musste feststellen, auf WiKi war die Historie jenes Westafrikanischen Landes recht gut dargestellt. Deren Leid unter der Kolonialvergangenheit kann ohne weiteres auf den ganzen afrikanischen Kontinent übertragen werden! Eigentlich auf sämtliche kolonialisierten Gebiete UNSERER Erdenscheibe. Zu den dort, bis in heutige Tage geschilderten Schweinereien, wenn man sie weltweit betrachten will, fehlen immer wieder Belgien und Holland! Die waren nämlich keinen Deut besser, als alle, in dem Artikel aufgeführten Unterdrücker!
Gestern fuhr ich das HDTV-Verblödungsmöbel hoch, um Rockmucke ohne Werbung einzuziehen, ein kurzer Beitrag auf dem ZDF wurde noch angeschaut. Dachte mir anschließend, es handelte sich scheinbar um die Ausgeburt eines Resultats von gutmenschelnden Therapieklienten aus einer Klapper…
Das sehr gewichtige Gelaber von jener Tante aus dem Frankfurter Verein der LINKEN, durfte abschließend natürlich nicht fehlen. Ganz toll hat sie natürlich politisch korrekt gemauzt, weshalb sämtliche Mohren ganz dringend aus dem deutschen Sprachgebrauch eliminiert werden müssten.
Witzig finde ich immer wieder die Tatsache, wenn man mich immer darauf aufmerksam macht, den rassistischen Begriff Zigeuner nicht mehr zu benutzen, der angeblich von ziehenden Gaunern abgeletet wurde. Was ich nicht einsehe, da es sich lediglich um den etwas verballhornten eingedeutschten Begriff handelt, der in sämtlichen slawischen und anderen Sprachen des südöstlichen Europas Usus ist! Einige Beispiele: Cikán, цыганский, țigan, cigány usw.
Merkwürdig mutet auch selbige Entwicklung eines Begriffes an, der nach dem Mauerfall, von westlichen Gutmenschen forciert, plötzlich zu einem rassistischen Unwort mutierte. Meine damit die Bezeichnung Fitschies, für Vietnamesen.
Von deren respektvollen Art hätte sich so mancher Zoni, in vielen Lebenslagen, oftmals eine mächtige Scheibe abschneiden können!
Erstmals liefen mir diese Jungs und Mädels, Ende der 1960ern, in verschiedenen Betrieben über den Weg. Die ersten, welche auftauchten, studierten noch ein Jahr am Leipziger Herder-Institut die neue Fremdsprache, danach redeten viele von ihnen ein wesentlich besseres Deutsch, als so mancher Mansfeller in meiner kalten Heimat. Muss aber auch noch dazusagen, anfangs lernten diese Leute alle noch drei Jahre irgendwelche Berufe, die ihnen später nicht viel nutzten, da fast alle anschließend sofort an die Front kamen…
Jahre später wurden diese Leute nur noch als angelerntes Lohngesindel zu üblen Arbeiten herangezogen, lebten eingepfercht und zurückgezogen in irgendwelchen Wohnheimen. Anfangs wurden sie noch als Vietnamesen bezeichnet, 1974 wandelte es sich in Vieties, das V, wie bei Vase ausgesprochen. Etwas später hießen sie dann schon Vieties, mit Votzen-V. Ende der 1980er vernahm ich im Tschechland, von Kumpels erstmalig bereits das Fitschie, ohne rassistische Gehässigkeit in dem Wort.
Irgendwelche rassistischen Probleme habe ich nie mit Vietnamesen erlebt, im Gegensatz zu Kubanern (Konnte ich bereits 1965/66 während meiner Lehrzeit in Warnemünde erleben.) und Afrikanern. Da gab es nur einen Grund, FitschieMänner waren einfach keine ernstzunehmende Konkurrenz für einheimische Männchen. Hinzu kam, sie hatten nichts weiter zu bieten, wie viele dunkel pigmentierten Mitbewohner, die als Passbesitzer ewig in den Westen reisen durften. Da bin ich wieder bei der Art freiwilligem Sexismus gelandet, den junge ostdeutsche Konsumnutten ausgiebig ausnutzten, für Kosmetika und Klamotten.
Warum auch nicht, ich hatte damit keine Probleme, allerdings gab es auch für Typen Möglichkeiten, zumindest an Westkohle heranzukommen. Da boten sich die Raststätten Michendorf oder das kleine Hexenhäuschen auf der Raststätte Ziesar an. Allerdings waren dort die anwesenden Kellner schlimmer als die herumlungernden Stasifuzzis in ihrer unauffälligen Dederon-Kluft. Weil solcherart Wilderei natürlich ihren frei konvertierten Umsatz schmälerte.
Ich quatschte ein paar Stunden junge Wessis an, die zur Rast etwas verzehren wollten, lud sie ein, bekam ihre Westknöppe und bezahlte dann mit Aluchips…
Dies war natürlich eine mühevolleres Unterfangen, denn in der Horizontalen Devisen zu erheischen, da meine puren Tauschgeschäfte ohne irgendwelchen körperlichen Lustgewinn abliefen.
Unsereins musste sich außerdem immer wieder verkrümeln, wenn das Geschäft mal etwas besser lief. Dann wurde die Kohle im Wald kurzzeitig, in einem leeren Flachmann deponiert, da der Besitz einer blauen Fliese, bereits unter recht herben Devisenvergehen firmierte. Wurde man bei dem Geschäft auch noch auf frischer Tat ertappt, kam liebend gern jener 219ner Gummiparagraph (“Ungesetzliche Verbindungsaufnahme”) hinzu, der zusätzlich zwei Totensonntage in der Braunkohle einbringen konnte…

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