Mit der zu erwartenden Doitschmark, erstanden viele Jahre die gemeinen Ossi nichts mehr aus seiner Produktion. Bei Fressereien aßen plötzlich auch noch die Augen mit, wejen der scheenen Verbaggung von allem Zeich aus dem Wesden…
Zum Piepen, dass nun ausgerechnet die poststalinistischen Neobolschewisten einen Untersuchungsausschuss fordern, um die Machenschaften der Treuhand aufzuklären und dies nach mehreren Jahrzehnten.
Warum eigentlich?
Politik ist der Spielraum, den dass Kapital lässt – die hässliche Treuhänderin hat mit ihrem Verein lediglich die vorgefundenen Gegebenheiten entsprechend abgehakt.
Die Leute in meiner kalten Heimat glotzten mich damals mit großen Augen an, wenn ich ihnen vorwarf, damit schmissen sie auch ihre eigene Identität für immer auf den nostalgischen Müllhaufen der Geschichte. An meine damaligen Worte wird sich heute keiner mehr erinnern wollen.
Doch, ein alter Spezi von mir, macht da eine große Ausnahme! Als er mir Anfang der 1990er freudig mitteilte, dass Sangerhausen endlich einen Autobahnanschluss bekommt, kam von ihm: „Jetzt wird alles besser, wir werden wieder Industrieansiedlungen bekommen!“
„Du wirst dich noch wundern, in jene Richtung wird sich nichts zum Guten ändern. Im Gegenteil, viele Leute werden abhauen, besonders eure Kinder, weil sie nun schneller von hier wegkommen! Das Mansfeller Land mutiert dann wieder zum Armenhaus Deutschlands, wie zu Luthers Zeiten!“
Zumindest konnte Sangerhausen damit kokettieren, dass es im provinziellen Weltmaßstab nachhaltig immer die höchste Arbeitslosigkeit besaß und nach Wahlen jedes Mal die meisten AfD-Stimmen einfuhr…
Eins kommt noch hinzu, dieses Nest ist noch spießiger geworden, als es bereits unter den Kommunisten war.
Allerdings bin ich sehr froh darüber, dass es noch die „Klemme“ gibt, mit seinem witzig/nostalgischen Interieur und der gutbürgerlichen Hausmannskost!
– Im Sommer 1990 wurden gemeinsam mit einem Kumpel Industriebauten im Mansfelder Land, Schächte, Hütten usw. fotografiert. Irgendwann entdeckte ich in Sangerhausen einen Laden, der sich endlich von verbliebenen Resten ehemaliger DDR-Produktion befreite. Als Beute kam ein Umzugskarton mit unterschiedlichsten Gesellschafts-, Kartenspielen, Puzzles aus Pappe, Plaste und Holz zusammen. Kleine Modellbaukästen mit sowjetischen Militärflugzeugen, Helikoptern, Panzern und vielen anderen Fahrzeugen. Massenhaft Bunt- und andere Bleistifte, Tuschkästen, Ausmalheftchen mit den unterschiedlichsten Motiven, wie Märchen, Natur, Tiere, Landwirtschaft und der alltäglichen sozialistischen Lebensfreude. Alles kostete mich 20 DM!
Jener MINI-Markt ist das letzte Teil aus der damaligen Sammlung! Dabei handelt es sich sogar um Zonennostalgie höchster Güte, denn alles ist in einer „Behelfsverpackung“ einsortiert!
30 Jahre lang habe ich mit den erbeuteten Utensilien irgendwelchen Kids immer mal wieder eine Freude bereiten können. Mein Weib, welches mir eine gewisse Messimentalität unterstellt – nicht ganz unbegründet – wunderte sich die ganzen Jahre, wo dieses hübsche Zeug ewig herkam…
Nun hat die liebe Seele ihre Ruh!
PS. Was wohl aus dem kleinem Model geworden ist? Heutzutage kämen laute Aufschreie von genderfaschistoiden politischen Korrektoren*INNEN usw., weil das Frolleinchen so völlig unbedarft lieber Kaufmann spielen würde…