Hatte jenen Beitrag zufällig mitbekommen, da ich im Keller etwas gesucht hatte. Beim Verschwinden ging das Interview los, da mir Katharina Borchardt nichts sagte, wurde der Versuch gestartet alles noch einzuziehen: Mal sehen, was nun wieder von einer gutmenschelnden Flachzange zum Thema abgelassen wird.
Hinterher war ich platt, hätte solch einen Wortbeitrag im kulturellen DF-Kultur-Dudelfunk nicht mehr für möglich gehalten.
Als im vergangenen Sommer ein gewisser Moses Pölking ins Gespräch kam und seine „Internetpetition“ tagelang in den Medien publik gemacht wurde, dachte ich mir, der junge Knabe läuft nicht ganz rund, lediglich so ein Trittbrettfahrer der sich interessant machen will.
Dieser Meinung hänge ich weiterhin an!
Zumindest hatte er mit seinem Anliegen Covid-19 etwas in den Hintergrund gebracht.
Da will der English-speaking Afrodeutsche die U-Bahn-Station “Onkel Toms Hütte” in Berlin umbenennen…
Dachte mir so, Mos nimmt lediglich einen etwas anderen Weg als viele Bekannte von mir. Die in ihrer Jugend- und Drangzeit sich als linkslastige Saisonrevoluzzer präsentierten und heutzutage manchmal noch damit kokettieren, dass es sich bei ihnen um Alt-68er handelt. Beim Marsch durch die Institutionen schließlich irgendwo hängen blieben, anschließend viele Jahre, statt am Kiff, sich darauf folgend, weltweit an ausgiebigen Konsumräuschen ganz unterschiedlichster Art labten. Ohne Namensnennung erinnere ich an ein ganz bestimmtes Klientel, welches lustvolle Langstreckenflüge mit BB-Airlines tätigten…
Bei manchen Kämpen*INNEN usw. blieb sogar etwas schlechtes Gewissen übrig, dafür haben sie immer noch ein Abo der Schülerzeitung. Nebenher existieren oftmals Daueraufträge für Amnesty, Brot für die Welt oder es gibt den obligatorische Mitgliedsbeitrag bei den Chlorophyllmarxisten...
Meister Pölking wählte dafür einen ganz anderen Weg. Macht sicher auch mehr Spaß, von Anbeginn mit Ballspielen an die große Knete zu gelangen und dabei parallel entsprechend ins Gespräch zukommen.
Sport frei und viel Spaß dabei!
Doch etwas geläutert, nahm ich mir ja vor, Karotten niemals mehr als Mohrrüben oder verballhornt Möhren zu bezeichnen – ja, ja, immer die guten Vorsätze…
…und dann bunste in besagter „Onkel Tom Hütte“ noch etwas ab.
Am Rande bemerkt, bereits zu Harriet Beecher Stowe´s Tagen, gab es die ersten amerikanischen Weißbrote, die sich schon mit der Rassenproblematik beschäftigten und die unmenschlichen Machenschaften von Südstaatlern geißelten. Häufig waren es aber Journalisten die allerdings recht wenig aus eigenen Erfahrungen sprachen, da sie vorwiegend in den Großstädten des Ostens ihre Jobs erledigten.
Zwei Sachen fielen mir gleich in der Wohnung ein.
In der Grundschule war ich hoch erfreut, als statt dieses ewigen poststalinistischen Sowjetscheiß´, „Onkel Toms Hütte“ auf dem Lehrplan stand.
Musste auch sofort nachschauen, um wen es sich bei Katharina Borchardt handelte.
Mein Gefühl sagte, sie schien keine blonde Quotentante zu sein, dem ist auch so…
Lesart – das Literaturmagazin – Re-Reading: Onkel Toms Hütte
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