Tina Turner geht nicht mehr einkaufen

Verachte ja Typen, die ihre Mädels verprügeln, allerdings auch all diejenigen Frauen, welche sich solche Torturen gefallen lassen!
Auf der anderen Seite bestätigen Ausnahmen bekanntlich die Regeln, deshalb erlebte ich sie auf mehreren Konzerten. Die geilste Mucke von ihr fand Anfang der 1980er im Metropol statt, obwohl keine 200 Leute in dem Schuppen waren. Anfangs hockte Madame noch am Bühnenrand, fragte ins Rund, was wir hören wollten und die ganze Schose kostete keine 10 M-chen…
Ähnlich verhielt es sich in etwa der selben Zeit, bei B. B. King. Der nervte vielleicht die Roadies, wegen des ellenlangen Kabels, weil er fast eine halbe Stunde kreuz und quer zwischen den paar anwesenden Hanseln herumlief, spielte und sich dabei mit uns unterhielt…
Im Spätsommer 1990 war Tina für mich allerdings gestorben, glaube sogar, die Zone existierte noch, da wurde der Eintrittspreis für die Wandbühne erstmalig so exorbitant nach oben gedreht, dass wir gar nicht hingingen.
Natürlich zogen alle anderen Band´s anschließend sofort nach.
Was gingen bei Liveact´s für Kohle drauf, denn viele Band wurden immer noch mehrfach eingezogen im Wessiland. Dazu kamen die Reisekosten, die Knete für Kiff und Suff…
In den End70ern und noch in den 80ern war es in Coca-Cola-Sektoren von Berlin noch möglich, jeden Abend mindestens in 10 Läden, irgendwo Musik einzuziehen, heutzutage ist fast Toten­tanz angesagt und dies gilt mittlerweile für das gesamte hundeverschissenen Bundeshauptdorf!
Gott nochmal,was hat man sich nebenbei, als zufriedener Konsument, noch zusätzlich an Konser­ven zugelegt. Habe vor einigen Jahren angefangen, über 1600 Vinylplatten abzustoßen. Für meine Stones-Sammlung zahlte anfangs noch ein Verrückter aus Frankfurt Oder 10 Euronen. Letzte Wo­che gingen die letzten 500 über die Wupper, für noch nicht mal 100 Cent die Scheibe…
Über 100 Schellack müssen noch weg, weiterhin die fast 2000 CD´s.
Will gar nicht die rund 200 GB in Mp3-Files erwähnen, die haben allerdings einen Vorteil, jene geordneten Dateien nehmen keinen Platz mehr ein. Zu den bespielten Schätzen gehören auch noch rund 200 Kassetten, mehrere Videobänder und über 150 MD´s, mit vielen Bootlegs drauf.
An die tausenden von Druckwerken will ich nicht denken, die nicht in die Urne passen.
Dazu gehören noch 16 Bananenkartons mir Büchern, Journalen, historischen Landkarten, darunter auch Teile vom letzten Westfeldzug, mit den vor- und rückwärtigen destruktiven Wanderungen der Wehrmacht usw. Wobei ich auf Anhieb nicht weiß, wo sich der ganze Scheiß eigentlich befindet.
Massenhaft Posters aus den chaotischen Zeiten der Hausbesetzungen und der unsäglichen Einge­meindungsära der ehemals sowjetrussischen Einfußsphäre.
Das Ende meines Schriebes naht endlich.
Tina hat es ja geschafft, mir wird es aber auch zunehmend seltsamer. Muss und will allerdings noch ein Weilchen einkaufen gehen und weiterhin nun, den für mich wertlos gewordenen Mist abstoßen…

N A C H T R A G   von  C H E R

 

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