Ich möchte noch etwas zum 7.9. ablassen, verbunden mit digitalem Zeugs, visueller und phonetischer Art vom Funkerberg. Ganz kurz hielt ich mich im Museum auf, schnankerte anschließend draußen rum, wegen einiger Fotos.
Bei dem tittenähnlichen Teil rechts und dem linken Schniepel, handelt es sich um Isolatoren, aus ihnen führten Kabel zu den Sendemasten.
An der Rückseite des Hauses fand ich “Kunst am Bau”, aber vom Feinsten. Was die Ornamente an den Halterungen bedeuten sollten, konnte mir niemand sagen.
Rechte Halterung
Linke Halterung
Auf dem Weg zum Turmcafe sprangen mir mehrer martialische Verbotsschilder ins Auge.
Solche Teile wachsen auf dem Mist von Kleingeistern, die allerorten jene Kühe schlachten, die eigentlich zum Melken vorgesehen waren. Ich hoffe nur, dass sich wenige um diese Sprüche gekümmert haben. Da pumpt die Unterhaltungsindustrie Unsummen in witzlose Dünnschisswerbung, die unsereins mitblechen muss, wenn man sich bisweilen doch mal entschließt, ein entsprechendes Medium zu erstehen, statt es bei einem Bekannten brennen zulassen. Jeder verwackelte, oder schlecht gemachte Ton- oder Bildmitschnitt auf der Kommunikationsprothese, besitzt doch nur einen kurzen ideellen Wert, wäre aber ein billiger Werbegag als Multiplikator.
Die zweite Schildervariante kam etwas herber daher. „Das Mitführen…“, wie soll ich das verstehen, wenn jemand eine Handgranate an ´n Hundeleine hinter sich herzottelt?
Auch mit „etc.“ konnte ich nicht so richtig etwas anfangen, meinten die Veranstalter damit Semtex-Brösel, Tütchen mit Schwarzpulver, Karbid oder Apex in Pfandflaschen?
Im Eingangsbereich vom “Turmcafe´” gab es den Hinweis betreffs eines Gitarrenkonzerts – Eberhard Klunker.
Viele Jahre waren vergangen, seit ich ihn das letzte Mal an seinem Instrument erlebte. In meiner Erinnerung waren er und sein Kumpel Olaf als große Virtuosen eingebrannt, natürlich verzerrt THC die Wahrnehmung, trotzdem. Die halbe Stunde kam gut rüber, obwohl anfangs an meinem Tisch, drei ältliche Mädchen (Wolfgang-Petry-Fan-Verschnitt) angeregt eine gemeinsame Bekannte durchhechelten, dann bei den Sonderangeboten von Feinkost-ALDI hängen blieben. Kompromisse sind immer Scheiße, besonders beim nachmittäglichen Frühschoppen, da half es nur den Platz zu wechseln, trotzdem gefiel uns beiden Klunkis Musikalischer Vortrag.
Schließlich machte die Scheffin den Vorschlag zu einer abschließenden Radtour nach Wildau, auf einem nagelneuen Radweg.
Ungefähr drei Meter breit, Billardtischniveau, der auch zum Skaten einlud. Schon merkwürdig, da entspannt man sich am Busen der Natur und bekommt fast nie mit, dass mittlerweile in der Republik mehr Bodenflächen durch Radwege versiegelt werden, als durch den Neubau von Autobahnen.
Bei dieser grenzenlosen Schizophrenie der heutigen Zeiten fange ich an, immer mehr zu übersehen. In diese widersinnige Auseinadersetzung mit meiner Umgebung, reiht sich schließlich auch die Tatsache lückenlos ein, dass der Körnerfresserbäcker seinen Bio-Honig aus Chile bezieht…
Wir radelten durch Zeuthen, dort musste ich ein Photo vom S-Bahnhof schießen. In der finstersten Provinz kann jeder, aus größerer Entfernung, auf ein riesiges Zeiteisen schauen.
(Am Bahnhof „Südkreuz“ ist dies nicht möglich, auch nicht so einfach auf den Bahnsteigen.)
Jener Ort fasziniert mich schon seit Jahren, nirgends in der Umgebung von Berlin, kann jeder so geballt den Stil der neuen Zeit begutachten – die Stillosigkeit. Sie kommt voll zur Geltung, wenn Architekten beweisen dürfen, dass sich mit sehr viel Knete, potthässliche, eckige Höhlen kreieren lassen.
Nicht wie im restlichen Speckgürtel, wo tausendfach skandinavische Holzzelte für Bausparfüchse entstanden.
Es ist wirklich möglich, Unmengen edler Materialien so schräg zu verbraten, damit aber auch jeder sehen kann, hier hat sich Kapital ausgeschissen. Es existieren Häuschen, da wird als I-Punkt immer Bauhausschick verwendet, z. B. schlecht verzinkte Sonderangebote an Zaunfelder und es anschließend noch nicht mal zu vernünftiger Farbe reichte.
Wie mögen solche Hütten innen aussehen, ganz zu schweigen vom Inhalt dieser Flachköpfe, die sich damit ihre Träume verwirklicht sehen. Ein Scheißhaufen, bleibt ein Scheißhaufen, auch mit Diamanten verziert. Wer früher Kitt aus den Fenstern gefressen hat, sieht nur das Glitzern und bemerkt den Gestank dabei nicht.
Es gibt ja noch eine Steigerung, wo innerhalb dreier Generationen der Aufstieg kometenhaft erfolgte. Opa in der Nachrevolutionszeit, noch mit zwei Knüppeln zum Kacken in die Taiga ging. Sein Sohn nach dem Großen Vaterländischen Krieg, als Stachanow-Arbeiter und Parteimitglied sich schon eine Holzkate mit Plumpsklo leisten konnte. Dessen Ableger wiederum, wegen seines Reichtums die Grenzen jeglichen Seins nicht mehr spürt und deshalb mit seiner Sippe durchdreht…
In Grünau stiegen wir in die S-Bahn
PS. Gegen Klunkis und Olafs Trip über die Ostsee, war ja mein illegaler Wandertag von Zakopane, durch die Slowakei bis an den Draht nach Jugoslawien (südlich des Plattensees), der sonntägliche Kirchgang einer 70-jährigen Oma