vier soldaten stolpern auf dem feld der ehre, fallen und sterben dabei

Vier Panzersoldaten und kein Hund

In diesem merkwürdigen Artikel gaben sich ein Haufen Leute „tief bestürzt“, erklärten und äußerten sich „erschüttert“, weil wieder einige Soldaten am Hindukusch stolperten und (auf dem Feld der Ehre) fielen.
Diese Bestätigung kam aus dem fernen Amiland, Frau Kanzler betätigte sich als Hellseher, schaute in ihre GPS-Kristallkugel und meinte daraufhin: “Die Soldaten sind in einem schwierigen Einsatz gefallen.”
Nebenbei sprach Bundes-Änschie den Angehörigen noch ihr Beileid, außerdem gebe es „aber keine Alternative zu der Mission.“ (Wird sicher noch etwas holprig geklungen haben, ist reine Gewöhnung. Da soll sie sich ein Beispiel nehmen an den Kassenfeen bei „Feinkost-LIDL“, die leiern ihren „´n Schönen Tach noch!“ – irgendwann auch wie im Schlaf herunter, reagieren aber immer irritiert auf mein: “warum?“)
Ein weiterer Blick in ihre Glaskugel bestätigte, dass alle Bundesparteien bestürzt reagierten.
Wenn es im Rahmen eines sechsstündigen Gefechtes zu den der schwerste Verlusten seit Sommer 2003, mit vier Toten kam, dann kann es nicht so wild gewesen sein, zumal es sich bei diesen Geplänkeln mit Todesfolgen, noch nicht mal um einen astreinen Krieg handelt…
Irgendwann geht es im Artikel zur Statistik
Karfreitag dreimal Totalausfall und achtmaliger Kollateralschaden unter den Kameraden.
Das EFK (Einsatzführungskommando – an diese neue Bezeichnung muss man sich erst mal gewöhnen, früher hieß es: „das OKW gibt bekannt!“) in Potsdam (nicht weit weg von Wünsdorf, wo sich die obere Wehrmachtdienststelle damals befand) munkelte nur etwas wage, von einer überraschten Patrouille. Wer hat denn diese Jungs gedrillt? Liegt sicher daran, dass ihnen noch niemand vermittelte, das es sich bei solch bleihaltiger Luft nicht nur um “kriegsähnliche Zustände“ handelt. Deshalb pilgern die Leute scheinbar wie Frisöre durch die Botanik.
Heute schien es sich nicht nur um 7,62er Brösel gehandelt zuhaben – EFK der BW: Raketenangriff – Zweifel bei allen, auch den nicht beteiligten – afghanische Polizei meinte: Sprengsatz!
Wat denn nu? Können die sich nicht mal für etwas entscheiden? Ah, scheinbar war es nur Friendly Fire…
Mein Freund Guida Westerwave (???) ertappte ich wieder bei einem „Notirrtum“ als er bestürzt äußerte und erklärte, der Angriff treffe “alle Deutschen”.
Hab ich einen Schrecken bekommen, nix da, keine Perforierung im meinem Fell zu finden.

Auch von den früheren Mehrheitsbeschaffer kamen Laute: Grünen- Fraktionschefs Renate Künast und Jürgen Trittin forderten von der Bundesregierung, rasch alle Informationen offenzulegen, “wie es zu dieser neuerlichen Tragödie innerhalb kürzester Zeit kommen konnte”.
Kann ich denen verraten, alle hingen zur richtigen Zeit am ganz falschem Ort, schließlich wird niemand gezwungen am Hindukusch die Bundesgermanische Freiheit zu verteidigen…
– Mir fällt gerade ein, auch ich lernte vor langer Zeit, wie man theoretisch optimal killt. Hätte ich gar nicht über mich ergehen lassen brauchen, aber die Langeweile nagte an mir. Jedoch verspürte ich niemals richtigen Trieb, alles mal in der Praxis auszuprobieren. Der Kelch ging schlicht an mir vorüber. Außerdem brauchte ich bei Treibjagden auf Russen und einem NVA-Uffz. niemals einen Schuss abzugeben…

Ich frage mich, wie es hochgerüstete Salonsoldaten raffen wollen, in Afghanistan  einen Partisanenkrieg zugewinnen. Da kann der Bundeswehrverband sonst was verlangen: die Soldaten schnell mit den nötigen Waffen auszurüsten. “Es macht uns alle sehr betroffen, dass es erst des Todes und schwerer Verwundungen weiterer Kameraden bedurfte, um diesen überfälligen Schritt zu gehen”, erklärte der stellvertretende Bundesvorsitzende Wolfgang Schmelzer.

Auch der designierte Wehrbeauftragte mit seinem Leo2-Spleen wird den Afghanen noch viel Grund zur Heiterkeit geben. Wie äußerte er sich letztens: Sein Einsatz hätte auch eine abschreckende Wirkung auf die Taliban. Wer in das Kanonenrohr eines Leopard 2 schaut, überlegt sich zwei Mal, ob er einen deutsche Patrouille angreift.
Warum eigentlich?
Viele Jahre haben dortige Eingeborene beim Anblick von Panzern sowjetischer Bauweise auch keine nennenswerten Schweißausbrüche bekommen. Gut, der Leo ist schwerer, besser, schneller,  schöner, windschnittiger, lauter, eherner und kann auch fliegen, allerdings muss er dann optimal eine entsprechende Mine touchieren.

Abschließend noch etwas nostalgisches. Jener Hit wurde schon unter unserem seeligen Kaiser geflötet. Ich finde er passt zum nächtlichen Biwack unter dem gigantischen Sternenzelt in der steinigen Hochebene von Kundus. Wenn der Feldgraue Wandervogel sich an seinen noch warmen Leo kuschelt, an die Lieben fern der Heimat denkt und sich manchmal fragt, was er hier eigentlich verloren hat

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