In der heutigen Abendschau wurde an den gestrigen Tod von Hertha Fiedler erinnert.
Mit Thomas tauchte ich ab den Endsiebzigern öfters in ihrer „Weltlaterne“ auf. Mein Arbeitskollege hatte gerade begonnen spielerische Kenntnisse zu vertiefen, was die Quetschkommode betraf. Sein damaliger Lehrer, auch bekannt als „Spitzen-Karl“, schaffte sich in diesem Laden öfters am Piano.
Natürlich spielte er manchmal dort – der Pianist musste für Tom eigentlich nur als Alibi herhalten, denn nach der kurzen Begrüßung gaben wir uns in diesen illustren Runden immer die Kante, bis alle schielten.
War schon lustig, wen man dort alles kennenlernte konnte, wer manchmal neben einem unter den Tisch rutschte und Hertha hatte auch im größten Chaos alles im Griff. Ihr Wort galt, ohne zu murren. Wer dies nicht augenblicklich raffte, den expedierte sie auf ihre ureigenste Art an die frische Luft. Irgendjemand musste in solchen Momenten die Klamotten des Delinquenten schnappen und sie schubste ihn mit ihrer gewaltigen Oberweite vor sich her. Widerspruch ließ sie noch nicht mal silbenweise gelten…
Wir zogen es aber immer vor, beizeiten abzuhauen. Wenn Thommys seitliche Amplituden auf dem Weg zum Lokus dazu führten, dass er die umliegenden Zecher touchierte, wurde anschließend sofort beduddelt.
Manchmal war mein Kumpan nicht in der Lage sich auf dem Weg zum Benz eine Kippe anzustecken. Dies geschah erst im Auto, dann fuhr er mich die paar hundert Meter nach Hause und weiter ging es bis in das südliche St. Eglitz…
– Nebenbei ließ Cathrin Böhme bei ihrer Abmoderation zu Hertha Fiedler verlauten: „… man nannte sie auch die „Künstlermutter“.
Für uns war sie einfach nur „Titten-Hertha“.
Das Unikum Titten-Hertha traf gestern Harald Juhnke
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