wg. Weh Mmm – Text: F.A.Z. – 15. Juni 2010

Während auf der ganzen Welt Millionen Menschen die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika verfolgen (…und sich freiwillig von Vuvuzelagetröte nerven lassen), können Fans im ostafrikanischen Somalia das Großereignis wenn überhaupt, dann nur klammheimlich sehen – unter Lebensgefahr. Denn große Teile des Landes haben radikale islamische Milizen unter Kontrolle…
„Ich warne alle somalischen Jugendlichen, die Spiele nicht anzusehen. Das ist nur Geld- und Zeitverschwendung“, sagte Sheik Mohammed Abdi Aros, Sprecher der Miliz „Hezb al Islamiya“, am Montag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu. „Es ist Zeitverschwendung, verrückten Männern beim Auf- und Abspringen zuzusehen.“
Da muss ich dem Typen sogar Recht geben! Deshalb verzichte ich öfters auf diese Art von Übertragungen. Allerdings finde ich es nicht ganz korrekt, jene Leute abzuknipsen, die sich vor der Glotze einen Abgang holen, weil sie auf diese „Sportlichen Ereignisse“ der Heiden stehen…
– Leider kann man sich dieser Werbescheisse mit „Balleinlagen“ nicht vollständig entziehen.
Schlimmer nerven in den Nachrichten die eckigen Sprechblasen der ganz wichtigen Außenstehenden, von Proletenablegern, kickenden Muttersöhnchen, die von den Medien zu Staren, Königen und Kaisern gekrönt wurden. Nicht zu vergessen die Funktionärsriege. Ihr deutsches Scheffchen erinnert mich immer an eine Chimäre, besser gesagt an einen Verschnitt mit Anteilen von Breschnjew und Onkel WU…
Hier ein Sprung zu einem anderen Thema mit Kommentar von Yogi:

“Ich würde die Vuvuzelas abschaffen, wenn es irgendwie möglich wäre. Wir sind aus den Stadien ja Fangesänge gewöhnt, aber das ist eine andere Atmosphäre, als wenn die Zuschauer ununterbrochen in diese Tröten blasen”, sagte Löw in der Zeitung “Die Welt”.
Dies lässt ausgerechnet jemand ab, der aus einem Ländchen stammt, in dem man nicht nur kleine „Hörnchen“ legal rauchen darf, sondern auch riesigen Hörner aus Holz kreiert und dies schon seit vielen hundert Jahren.
Ist der Junge etwa sauer, weil die Buschmänner ihn nur mit so billigen Tröten aus Rotchina quälen. Die Nase, hat er kein bisschen Phantasie? Welche Ausmaße hätten denn die Stadien haben müssen, wenn jeder zweite mit einem Alphorn auf dem Ast, seinen Sitzplatz geentert hätte.

Manchmal erinnert mich das latente Geräusch, wenn es nur reduziert aus den Fenstern quillt, an Bienenschwärme im Frühjahr, wenn ich als Kind unter Obstbäumen lag und heimlich „Micky Maus-Hefte“ las.
Allerdings kann ich auch noch mit einer anderen Geschichte aufwarten, die Schwarmgeräusche betrifft – in den End-80-ern.
Nach dem Verlegen von neuer Auslegeware, sollte die alte billig entsorgt werden. Mein Kumpel meint, dazu sollte ich den großen Abfallcontainer von der Kneipe aus dem Vorderhaus benutzen. Er hatte bereits getestet, dass die Verschlusskette nur reine Makulatur darstellte.
Um in dieser Affenhitze nicht allzu oft vom 4.OG nach unten zu latschen, packte ich mir die Hälfte auf den Ast und torkelte durch das Treppenhaus in den Hof.
Krachend entledigte ich mich meiner Last, die an die Tonne rollte und merkwürdige Geräusche entstanden in den Behältnis.
Nach einer Kippenpause ging es wieder nach oben, anschließend begann begann ich mit der kleineren Rolle auf der Schulter, den Deckel auf zu fummeln, schwitzte dabei wie ein Schwein.
Endlich rasselte die Kette auf den Boden, der Deckel knallte lautstark gegen die Wand hinten, gleichzeitig flog die Auslegeware ins Behältnis.
In diesem Augenblick war alles zu spät.
Ein plötzlich noch heftigeres Brummen entstand. Hunderten von fetten Fliegen stand ich im Weg, bei ihrem Flug in die Freiheit, sie klatschten mir an den nackten Oberkörper und ins Gesicht, um augenblicklich wieder zu verschwinden. Dem aufkommenden Ekel wurde noch ein I-Punkt gesetzt, die plumsende Rolle bespritzte mich auch noch mit einer ekelhaft stinkenden Flüssigkeit.
Der instinktiver Sprung rückwärts nützte nichts mehr.
Nach wenigen Sekunden hatten sich alle Insassen verpißt.
Denkste!
Nun schaute ich mir vorsichtig die Bescherung im Inneren an.
Nur das fliegende Personal war entfleucht.
Die vielleicht 10 cm starke, flüssige Masse auf dem Grund schien zu kochen und Massen von fetten Maden versuchten ringsherum hinaufzuklettern.
Ganz vorsichtig wurde das zweite Teil drinnen versenkt, oben auf dem Treppenpodest entledigte ich mich meiner Klamotten, die später auch in der Tonne landeten.
Abends gab Nobbe die entsprechende Erklärung ab.
In den Sommerferien machte die Kneipe immer vier Wochen dicht und diese Zeit war fast rum…

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