Alle Opfer der Loveparade zu Tode gequetscht

Auf der einen Seite schon faszinierend, wer als Trittbrettfahrer so alles auf diesen Leichenzug aufspringt, auf der anderen, finde ich es reichlich ungehörig, wenn Politiker, „Experten“, Pücholochen, Journalisten und andere Schnacker das Leid der Betroffenen rücksichtslos zum Würzen ihrer Süppchen benutzen.
Warum lud ausgerechnet Frau Kraft zu einem Pressehappening? Weil es in ihrem kleinen Reich passierte? Glück ward ihr auch noch hold, einige Knechte hatten bereits Vorarbeit geleistet. Desgleichen musste sie auch nicht mit dem leeren Versprechen der: „Brutalstmöglichen Aufklärung“, hausieren gehen.  Allerdings gab es auch ein Dementie, jemand war vorgeprescht und alle möglichen Todesursachen unters Volk gestreut.
Also, es ist raus: Alle sterbselten an Brustquetschungen. Das teilte Ministerpräsidentin Kraft mit und widersprach damit vorherigen Angaben der Behörden. (Focus)
Damit sei geklärt, dass die Menschen nicht etwa durch einen Sturz von der Treppe gestorben seien, sagte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Düsseldorf. Die Obduktion der Leichen ist ihren Angaben zufolge abgeschlossen. (Ad-Hoc-News – Pressemitteilung) – Die Pathologen dürfen fürs Erste nach Hause gehen!

Jetzt möchte ich mal was ablassen. Vorhin hörte ich mit einem halben Ohr, dass ein „Experte“ sich überhaupt nicht erklären kann, warum es zu dieser Panik kam.
Da „WIR“ uns schon lange zu einer Fun-Gesellschaft entwickelt haben, in unserem Lande auf Deubel komm raus gefêtet wird – immer besser, schöner, bunter, größer, greller und billiger für die Plebse (Geiz ist bekanntlich geil!), verbunden mit exorbitanten Gewinnen für die Veranstalter, kann es schon vorkommen, dass Späne fallen, wenn sich allenthalben unüberschaubare Massen zusammenrotten. Irgendwann schlägt halt Murphy´s Law zu, wobei jeder hofft, dass es ihn nicht erwischt.

Ist es unseriös, wenn ich behaupte, dass dieser Fun-Kollateralschaden, sowieso von der Versicherung gedeckt wird. Mein Freund Norbert ließ bei dem entsprechenden Stichwort immer ab: „In der heutigen Zeit, kannst du jeden Fehler mit Geld wettmachen!“, er war Banker.
– Am Samstag wird es ja zu einem Massenauflauf der anderen Art kommen.
Änschie will für einen Tag sogar ihren Urlaub unterbrechen, der neue BuPräsi hat sein Kommen auch angedroht.
Ob unser größter Fun-Politiker, nebst Gattin, auch mit dem „Guidomobil“ einfliegen werden? Eine große Trauerschleife um die gelbe Karre würde bestimmt gut rüber kommen…
Nach Duisburg werde ich am Sonnabend nicht düsen, denn dieses Nest liegt mir überhaupt nicht. Dort möchte ich noch nicht mal tot an einer Laterne hängen(!)
Nun Spaß beiseite und noch etwas Nostalgie
Damit jetzt niemand auf die Idee kommt und noch äußert, in der Dä Dä äR hätte es so etwas nie gegeben, möchte ich im vorauseilendem Gehorsam etwas ablassen.
Wir konnten auch feiern, natürlich lief es anders ab.
Zur Erinnerung – im Osten gab es lange vor den westliche „Loveparaden“, kommunistische Vermehrungstreffen und dort kam die horizontale Komponente nie zu kurz.
Schon auf dem VI. Parteitag der SED (Anfang der ´60er Jahre) sah sich der Ersten Sekretär des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, der Genossen Walter Ulbricht genötigt, deshalb ein ernstes Wort an die jungen Bürger der DDR zu richten:
„Ihr sollt nicht nur bumsen und picheln! Ihr sollt hammern und sicheln!“

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