Da man munkelte, heute wäre der letzte Tag an dem man das Schloss Friedrichsfelde besuchen könne, machte ich mich dorthin auf. Sämtliche Einrichtungsgegenstände aus dem Gebäude sollen wieder in diversen Kellern verschwindenden. Bei über 3 Mio. Quadratmetern leer stehendem Büroraum, soll in dem Gebäude die Verwaltung beider Zoos unterkommen. Letztens vernahm ich mal, damit würde man auch endlich ein ewiges Streitthema aus der Welt schaffen, was dieses königliche Häuschen auf dem Gelände vom Tierpark betrifft. Warum benutzte man vor Jahren nicht Mauerteile, um das Schlossgelände großräumig einzufassen?
Für die Schlossbesichtigung müssen 11 Euerchen Tierparkeintritt gelöhnt werden, 2 Eu extra für das Palais, die sind dann in Haus zu entrichten. Für den Preis lohnt sich ein Besuch im Grunde nicht. Dort ist es ähnlich wie in KW. Nichts Gewachsenes befindet sich in beiden Schlössern. Das von den Kommunisten, nach dem letzten Krieg, veranstaltete Halali auf die Besitzungen der preußischen Könige gelang optimal. Es empfangen ein viele Auslassungen, man bemerkt, dass fast alles Mobiliar aus Depots stammt, scheinbar Ladenhüter, die Genosse Schalk-Goldkowski mit Hilfe seines Imperiums damals nicht mehr verklickern konnte. Eigentlich nur Gegenstände aus dem großbürgerlichen Umfeld, allerdings handwerklich sehr gelungene Stücke darunter.
Ist es nicht so, dass man für dieses Gebäude kein Geld mehr ausgeben möchte. Wird sicher einiges kosten, bei der großen Anzahl von Senkungsrissen, um den Bau herum. Die Besonderheit der Fundamente verbunden mit Grundwasserabsenkungen sind die Ursachen dafür.
Was mich nervte, war folgende Tatsache. Da kommen Alte, kurz vor der Führung schnaufend an, beschweren sich, dass sie anschließend noch warten müssen, drängeln aber später wie Rocker. Nun war ich der neunte oder zehnte, als eine Tante die Tür öffnete, nach mehreren witzlosen Worten, holte sie noch Leute vom Parkeingang und wollte sie an uns vorbeischleusen. Nun gab es Gerangel, mich wollte jemand, der besaß so eine richtige Altlastfunktionärsfresse, gemeinsam mit seiner Alten (Sicher eine Pionierleiterin a.D.) wegdrängeln. Dabei beobachtete ich die beide Vögel, wie sie ankamen und verächtlich in meine Richtung schauten. Jeder besitzt ja für sich Reizworte, mir geht es bei „ANSTÄNDIG“ so. Sie könnten sich nicht erinnern, mich vorher registriert zu haben, denn ich hätte auf keinen Fall „anständig“ in der Reihe gestanden. Ich wusste, wie tief ich gehen sollte. Ihre Verblüffung auf meinen Spruch hin, benutzte anschließend ein anderes Pärchen um an ihnen vorbei zu huschen. „Icke bin mir sicher Vadder, du hast zu Zonenzeiten bessere Stunden erlebt. Das nächste mal, wenn du dich anstellst machste deine Glubschen etwas weiter auf, das ist ein Museum, und nicht die Rampe von Auschwitz. Da standen sie doch immer a n s t ä n d i g, oder wat?“