Archiv der Kategorie: IN DEN EWIGEN JAGDGRÜNDEN…

“Jon passes from Darkness to Light” –

und geht deshalb seit heute nicht mehr einkaufen…
„Deep Purple“ verzapften bekanntlich ein Haufen geile Hits, der affenschärftster war natürlich ihr „Child In Time“… (*)
Von J. L´s. Soloalben ist für mich sein „Sarabande(Eine elephantöse Mucke zum Relaxen nach einem guten Hörnchen – Wobei Bouree das eigentliche Highlight ist!) das beste Teil gewesen, mit einer grandiosen Besetzung! Man schau sich die Liste der Mitwirkenden nur mal an bis hin zur Philharmonia Hungarica!
71 Lenze war ja nun kein Alter, aber für den Scheff vielleicht die Erlösung…
So verabschiedet sich nun einer nach dem anderen und mir wird auch schon schlecht.
Allerdings mehr bei dem Gedanken, wie ungerecht der sympathische Herr mit der Sense seiner Sammelleidenschaft nachgeht. Wenn ich nur an das widerliche Gewürm denke, mit denen man die Atemluft teilt muss, deren Sinnen und Trachten nur darin liegt, irgendwo mit Lustgewinn Leid und Tod zu säen. Nebenher jede Menge willfährige Leute umherirren, die nur darauf warten, um endlich auch mit einzusteigen…
Mach´s jut old Jon!

Aus der NZZ

*) Muss in dem Zusammenhang 40 Jahre retour gehen. Weiterlesen

Bob Marley der ScheffPräsidentenKaiserOberKiffer, † 11. Mai 1981 in Miami, Florida

Bei den Göttern muss es sich überall um die Reinkarnation der drei berühmten Äffchen in einer Person handeln…
Bereits 31 Jahre geht Bob nicht mehr einkaufen. Was in dieser Zeit zusätzlich für ein Pack herangewachsen ist, man hält es fast nicht aus. Etliche von denen sind halb so alt wie ich, aber schon lange doppelt so tot und von diesen jung-dynamische und erfolglose Grottenolme soll man sich sagen lassen, wo es lang geht…
Es liegt mir fern, diesen Individuen die Alleinschuld anzutackern, nur weil sie zufälligerweise auch auf dieser Erdenscheibe herum krebsen. Schließlich können sie ja nichts dafür und sie erfüllen auch nur ihre Pflicht – wie gehabt!
Denn wie die Alten sungen, zwitschern heut die Jungen.
Zwischenzeitlich tauchen immer mal wieder solche Sternschnuppen von der Beschaffenheit eines Bob Marleys (Die Werbe-Schmierpisse haben möglicherweise auf das Vijo ekelhafte Reklame geschissen) auf, sonst ließe sich die etwas andersgeartete Lebensgestaltung auch nicht aushalten…
Wer etwas zusagen hat, der soll es in Melodien verpacken und singen, der kiffende Rastaman hat versucht diese Vibrationen hinüberzubringen, bei mir sind sie angekommen…
Kevin Macdonald scheint dieses Feeling am Köcheln zuhalten, deshalb der epische Dokfilm über die immer noch schillernden Vita von Bob Marley

Der Journalist und die Legende:
Teja Schwaner traf Bob Marley 1976 im Münchener Schlosshotel Monrepos zum Interview. Seine erste Frage lautete, was er von Deutschland wisse. Marleys Antwort: “Hitler, Müller, Beckenbauer.” – (Bei ersteren handelt es sich um einen Beutegermanen, denn Adolf der Gütige erhielt erst Anfang der 30er die Staatsbürgerschaft durch den Freistaat Braunschweig.) Leider ist nicht bekannt, was er über die drei genannten Flachzangen abließ…

Bilder aus der NZZ

Jerry „Boogie“ McCain – seit gestern geht wiedermal einer der ganz Großen nicht mehr einkaufen

Legendary bluesman Jerry “Boogie” McCain dies
Zwei seiner vielen Scheiben: The Jig’s Up, This Stuff Just Kills Me
In der Tube findet man noch mehr! ‎
Z. B. seinen Hit über jene Droge, die man schnelll schluckken muss, sonst bekommt man einen steifen Hals!

Seit einer Woche geht Johnny Otis nicht mehr einkaufen

Als Wurzel der heutigen Popmusik gelten die Einflüsse der schwarzen Musik aus dem Amiland. 1952, während der Jim-Crow- und McCarthy-Ära begingen mehrere Weißbrote und eine farbige Frau ein Sakrileg, sie schissen auf die vorherrschenden Konventionen.
Die Johnny Otis-Band nahm gemeinsam mit Big Mama Thornton eine „schwarze“ Version von „Hound Dog“ auf, selbiger Titel stammte aus der Feder des Duos Leiber & Stoller. Mit diesem Hit begann deren Karriere als wichtigste US-amerikanische Musikproduzenten und Songwriter (Ihnen folgten später nur noch Jagger/Richards) der 50er und 60er Jahre.
Die rockige Ausführung von Elvis Presley war drei Jahre später allerdings erfolgreicher, was auch der Tatsache zuzuschreiben war, dass quer durch alle Bevölkerungsschichten der Konsums von R´n B jeglicher Art rasant zugenommen hatte. Als Nebeneffekt begannen die Klassenschranken zwischen schwarzer Tanzmusik und weißem Amüsierbetrieb aufzuweichen. Während z.B. Chuck Berry, Bo Diddley und Jimmy Reed ihren Stil fanden und sich treu blieben, näherte sich Little Richard –  der auch viele Stücke von Leiber/Stoller in sein Repertoire aufnahm – dem Geschmack weißer middle-class-kids, Jerry Lee Lewis ging mit zweideutigen Hit den entgegengesetzten Weg…
Nicht zu unterschätzen war der beginnende Einfluss vieler großen Fernsehanstalten mit ihren Shows…
Viele Leute kennen „Willie And The Hand Jive“, wissen aber nicht, dass es sich dabei um den erfolgreichsten Hit seiner Johnny Otis Show handelte.
Zum Nachruf von Johnny O. fiel mir sofort der Blues Doctor Manfred Paul Galden wieder ein. Weiß gar nicht ob er noch unter uns weilt. Anfang des neuen Jahrtausend ereilten ihn etliche Schlaganfälle, nur über mehrere Ecken vernahm ich öfters nichts gutes, was sein Erdendasein betraf. Viele Jahre fast täglich hundert „Rothändle“ hatten ihr Tribut gefordert…
Aber davon soll nicht weiter die Rede sein!
Für MPG war „Willie and…“ ein favored Song. Da er oft das Publikum einbezog, gehörten immer mehrere Bierdosen, gefüllt mit Reiskörnern, zum Equipment…
Ich spiele mal eine sehr eigenwillige Interpretation von ihm an, sie erinnert allerdings mehr an den Keyboarder Alan Price. Weiterlesen

Johan Marius Nicolaas Heesters geht nicht mehr einkaufen

Nach kurzer Krankheit raffte ihn ein schweren Schlag hinweg – natürlich plötzlich und vollkommen unerwartet!
Jahrzehnte sah ich sein Konterfei immer mal wieder in den Medien.
Zu meinen späteren Kindheitstagen liefen Schnulzen mit ihm und Marika Röck (in dem Filmchen wird ihr Auftritt mit Bilder der Bewegung „Mumm durch Fez“ untermalt) ewig im Kino, die wir uns wie die blöden einzogen.
Mit ihm ist nun einer der letzten Überlebenden hingeschieden, der seit frühester Jugend, laufend mit technischen Neuheiten überrollt wurde.
Zu seiner Zeit wurde alles immer bombastischer und schneller, Neuerungen der letzten Jahre dagegen wurden immer kleiner, reagieren dabei aber ungeahnt schneller.
Meine Großeltern (Baujahr 1896 und 00) schwärmten zeitlebens mit großen, glänzenden Augen vom ersten Zeppelin, den Kraftdroschken, den Fliegern, den laufenden Bildern, dem Tonfilm, den ersten Klängen aus dem Detektor, vom Radio und späteren Fernsehen, über E-Loks…
Sie erlebten den Sputnik und Oma auch noch die Mondlandung (Ob es die real überhaupt gab?).
Wenn diese Themen angesagt waren, konnte ich stundenlang mit offener Klappe unter den Erwachsen hocken und wollte nur lauschen…
Anfang des letzten Jahrhunderts gab es noch massenhaft technische Neuschöpfung und immer sollten sie die Menschheit einander näher bringen.
Beim wachsenden Individualverkehr war Opa oft der Miesepeter, er sah ihn kritisch, „Mit deren Hilfe fuhren die Leute voreinander weg und für viele waren Automobile schlichtweg nur Statussymbole“.
In den nächsten Tagen wird meine Glotze gemieden, wegen der vielen geschwätzige Larven die vor den Kameras respektlos übereinander herfallen werden und sich währenddessen aufgelöst, berührt, bestürzt, betreten, entgeistert, entsetzt, ergriffen, fassungslos, gerührt, tief gerührt, konsterniert, verdattert, verwirrt, aufgewühlt, betroffen, bewegt, erschüttert, überwältigt, baff, bestürzt, betroffen,  erschrocken, geschockt, Platt, ratlos, außer Fassung, außer sich, beklommen, verdattert, wie vor den Kopf gestoßen, derangiert, durcheinander, entgeistert und konfus geben dürfen.
UNSER couragierter BuPräsi wird, so Gott will, nach seinem Weihnachtsfrieden (von der Union gefordert) mit sehr viel Glück, medienträchtig in unmittelbarer Nähe der Witwe platziert…

Seit dem 17. August geht Francis nicht mehr einkaufen.

Da war man am Arsch der Welt herangewachsen, fast 200 km südlich von Berlin, empfing über die Berge RIAS II, allerdings aus Bayern und dies sollte es gewesen sein?
Jeden Abend kamen noch die Veranstaltungstipps für irgendwelche Läden in der eingemauerten Insel, oft hätte ich dabei abreihern können.
Ende ´75 war es dann so weit.
Das „GO in“ wurde bald abgehakt, der Laden entpuppte sich als teure Touriefalle und zu oft erklangen dort deutschsprachige Schunkelarien, allerdings gab es ein
Haufen Läden in unmittelbarer Umgebung: Quasimodo, Banana, Steve-Club,  Folkpub und die unzähligen Musikhütten in Richtung +berg… Jeder war auf seine spezielle Richtung festgelegt, allerdings im Quasi mehr Blues und Jazz, aber in den anderen Läden brummte die Folkszene.
Jeder war auf seine spezielle Richtung festgelegt, allerdings im Quasi mehr Blues und Jazz, aber in den anderen Läden brummte die Folkszene.
(Heute weiß ich nicht mal mehr, ob der Folkpub in der Krummen Straße war…)
Wenn jemand die EURO-Norm für Luftverschmutzung in Betracht ziehen sollte, gegen Mitternacht herrschte dort mindestens die Smokestufe 82, nach spätestens fünf Minuten kullerten die Tränen während der Eingewöhnungsphase. Den anschließenden Gestank vom Shelly erwähne ich hier gar nicht. Alles quarzte französische oder spanische Kippen, mindestens aber Rote Hand, Softies vergnügten sich mit Reval
Hörnchen kreisten allerdings relativ selten in den Läden. Weiterlesen

mr. hound dog is dead

Die guten Leute hauchen momentan alle ihr Leben aus.
Deshalb eine ganz kurze Bemerkung zu einem Hit von Jerry Stoller, der seit gestern nicht mehr einkaufen geht – ich meine “Hound Dog”.
Die schwarze Interpretation von Big Mama ist immer noch etwas mehr für die Seele, die von Elvis geht in die Beine, deshalb sollte man nicht den Versuch wagen, sie zu vergleichen!
Was oft vergessen wird,  L&S, diese blutjungen Typen, begannen während der McCarthy-Ära und zu Zeiten in denen der Rassenhass in den USA kulminierte…
Nick Ashford hat sich auch Herrn Stoller angeschlossen…
Herr Pirol
… und mir geht es auch nicht besonders… Weiterlesen

Knut ist aus dem Traum seines Lebens erwacht…

Kurz vor halb acht wurde ich dafür gestraft, dass ich, was das Glotzekieken anging, meinen Plan bereits am Nachmittag übererfüllt hatte – bin dabei noch nicht mal eingepennt. Fernost nervt etwas, deshalb holte ich mir die vergangene Realität auf ARTE retour, „Die Wolke – Tschernobyl und die Folgen“.
Dabei fiel mir mein Umgang mit der damaligen Situation ein.
Einige Woche wurde auf Milch verzichtet, was mir recht schwer fiel.
Kurz darauf sickerte durch, dass über Franken und Bayern mächtig Fallout runter gekommen war, gerade in dieser Gegend wird traditionell Hopfen angebaut. Da mir niemals etwas über Radioaktivitätsbelastung von Bier unterkam, stieg ich auf Wein um. So richtige Freude kam dabei aber nicht auf, gab es doch ein Jahr vorher den Glykol-Skandal, der kurz darauf auch nach Deutschland schwappte.
Also kiffte ich wieder mehr. Billigerer Dope machte uns aber auch misstrauisch, vielleicht tat die vermehrte Strahlung den Pflanzen recht gut… Weiterlesen

Fritz Teufel geht nicht mehr einkaufen…

„Nachdem der Held einmal die Schwelle überquert hat,
bewegt er sich in einem Traumland,
erfüllt von seltsam fließenden, mehrdeutigen Formen,
wo er eine Reihe von Prüfungen zu durchstehen hat.“
Joseph Campbell, Der Heros in tausend Gestalten – Aus dem Vorwort zur neuen Ausgabe 2003,
Wolfgang Schmidbauer, Jürgen von Scheidt, HANDBUCH DER RAUSCHDROGEN,  Fischer Taschenbuch Verlag, Franfurt Main, November 2004

Fritz Teufel geht nicht mehr einkaufen…

„Nachdem der Held einmal die Schwelle überquert hat,

bewegt er sich in einem Traumland,

erfüllt von seltsam fließenden, mehrdeutigen Formen,

wo er eine Reihe von Prüfungen zu durchstehen hat.“

Joseph Campbell, Der Heros in tausend Gestalten

Aus dem Vorwort zur neuen Ausgabe 2003,

Wolfgang Schmidbauer, Jürgen von Scheidt, HANDBUCH DER RAUSCHDROGEN, Fischer Taschenbuch Verlag, Franfurt Main, November 2004