Es handelt sich dabei um ein sehr kurzweiliges Büchlein, angefangen mit den Betrachtungen von A. Austilat. Allerdings flunkert Martenstein in seinem Vorwort genauso, wie der Autor.
Wenn M. Behauptet, dass Twain Deutsch lernte und deshalb den Struwwelpeter ins Englische übersetzen konnte, so stimmt dies nicht ganz. Schließlich schlamperte der Ami bereits vorher mehrfach durch die alte Welt, sein „Bummel durch Europa“ erschien bereits 1880, ebenso „Die schreckliche deutsche Sprache“. Selbiges Teil hätte er ohne Kenntnis des hiesigen Idioms bestimmt nicht so gigantisch verzapfen können.
– In den 1990ern tätigte der Geschäftsführer vom „Krüppelkranzler“ (Blisse 14 Café) mit Stefan Wigger einen kleinen Deal, zu jener Zeit spielten wir in dem vornehmen Laden DOKO.
Peter, so ein Netter, allerdings mit einer totalen Glatze was Literatur und andere künstlerische Gewerke betrafen, außer Jazz, hing in den Seilen.
Eines Abends wurde ich nach Geschäftsschluss kurzfristig zu mehreren Drinks eingeladen. Bis er endlich mit seinem Problem herausrückte, war ich dann schon fast besoffen.
Wigger wollte seinen Teil des Geschäftes einlösen und eine kurze Lesung veranstalten, hatte aber dem Budiker hängen lassen, denn er sollte sich etwas aussuchen. Scheinbar mit dem Hintergedanken, dass Pedder damit überfordert war und alles im Nichts endete.
Kurz vorher hatte ich mal wieder „Bummel durch Europa“ verschenkt, weiß gar nicht, ob in der Originalausgabe eigentlich „Die Schrecken der deutschen Sprache“ veröffentlicht wurden. (Nebenbei, „Bummel durch Europa“, „Ali und Nino“ sowie „Sternstunde der Mörder“ sind die drei Bücher, die ich ganz oft verschenkte. Zum Kohout muss noch gesagt werden, wegen meines ungeheuren Nachholbedarf an Literatur, habe ich im Westen nie wieder Science–Fictions noch Krimis angerührt, die „Sternstunde…“ machte da eine Ausnahme, eigentlich nur wegen des Autors.)
Deshalb fiel mir ganz spontan besagte Abhandlung von Twain ein, allerdings war der Scheff ob meines Vorschlags doch etwas irritiert. Misstrauischerweise zog er deshalb sogar Erkundigungen ein…
Wigger fand die Entscheidung sehr weise, ging begeistert darauf ein und die Lesung ward gigantisch. Meine Freundin und ich kamen über Gästeliste rein und zur nächsten Gelegenheit füllte mich Peter nochmals ab…
Bin wieder ganz schön abgedriftet.
Wollte noch kurz auf Austilats Flunkerei eingehen, weil er behauptet, Twains fünf Geschichten erschienen erstmals auf Deutsch. Zumindest bei der letzten bin ich mir sehr sicher, dass ich sie bereits als Jugendlicher gelesen hatte, möglicherweise in einer ollen Reclam-Ausgabe der 20er Jahre. Viele Jahre war es mir nicht gelungen den Autor über das Chaos der Berliner Hausnummern herauszubekommen, in meinen Erinnerungen suchte ich ewig bei Kisch und Polgar. Zum Schluss wurden in der National-Zeitung noch auf John Habberton und Bret Harte erwähnt, allerdings will ich in dem Zusammenhang noch auf den etwas früheren James Fenimore Cooper und den späteren Jack London hinweisen, aber auf keinen Fall Friedrich Gerstäcker vergessen, der sich als Deutscher auch dem Genre der vorher genannten Autoren hingab, allerdings nicht auf der Ebene von Karl May! Sehr schnell hatte ich als Kind begriffen, weshalb mein Großvater fast nichts von dem spinnerten Sachsen besaß aber so gut wie alles von den berühmten Amis. Weiterlesen →