Unwetter in Norddeutschland
Nur heute noch möglich!
Wie wäre es mit einer kurzen Gaffer-Katastrophen-Tour?
Puschen angezogen, rein in den rollenden Stinker und auf in den Norden!
Die Entfernung in Kilometern zwischen Berlin nach Bützow sind Luftlinie 174.13 km und die Fahrroute beträgt 216 km – Fahrzeit rund 2 Stunden, 30 Minuten…
Nachtrag zu Bützow
Während der Essenszubereitung fiel mir ganz plötzlich noch etwas ein, es betraf eine größere nostalgische Ansiedlung in dem Nest, die sicher keinen Schaden nahm – ich meine das rieisge Zuchthaus im Ort. Nun kennen viele Little Tornado-Town im nördlichen Meck-Pom, aber niemand erwähnt den dortigen Kerker, einer der größten und ältesten im Reich. Stimmt gar nicht, denn zu Grundsteinlegung gehörte die Ecke zu einem der Mecklenburgischen Großherzugtümern.
Vor vielen Jahren kurvte ich extra mal dort vorbei.
Wenn man heute südwestlich Rostocks, von der A20 abbiegt, geht die Landstraße direkt am Knast vorbei. Kurz nach dem Mauerfall munkelte man erneut, dass in den Neubauten für IKEA produziert wurde…
In dem WIKI-Betrag über das Zuchthaus, wurde auch die Festung Dömitz erwähnt und sogar sein berühmtester Häftling: „Der Schriftsteller Fritz Reuter, der in niederdeutscher Sprache schrieb, verbrachte hier von 1838 bis 1840 den letzten Teil seiner Festungshaft. Er wurde am 25. August 1840 entlassen. In seinem Buch Ut mine Festungstid („Aus meiner Festungszeit“) berichtet er über diese Zeit.“
(In meinem Besitz ist nur noch eine hochdeutsche Ausgabe. Lustigerweise war es gerade jenes Buch, mit dessen Hilfe ich so ein bisschen Platt snacken lernte. Im September 1965 war es zum sonntäglichen Tanztee in Warnemünde unmöglich, mit leichtem Mansfelder Idiom, einheimische Schnecken anzubaggern. Für die Eingeborenen begann Sachsen gleich südlich von Schwerin, dabei lebten in unmittelbarer Nähe dort, Wruggenköppe und die parlierten im ähnlichen Slang.)
Heute ist die Festungsanlage wieder toll hergerichtet, allerdings nur für Touris. Ganz toll auf dem dortigen Gelände, ist die historisch rekonstruierte Apotheke aus dem 19. Jahrhundert.
– Zum westlichen Elbufer fällt mir auch noch eine Geschichte ein.
Bereits zu Mauerzeiten fuhr ich 10 Jahr in jene Ecke, nach Simandar, gegenüber von Arendsee und etwas weiter weg zum Klassenkrampf in die Gorlebener Gemarkungen…
Irgendwann tätigte ich auf dem gigantischen Brückenkopf, der in den letzten Kriegstagen durch alliierte Bomber entsprechend hergerichtet wurde, eine etwas längere Photosession, wegen der Lichtverhältnisse. Alles war kurz vorher mal wieder mit neuem Maschendraht und Unmengen von stählernen NATO-Zwirn eingekleidet, allerdings bahnte ich mir, mit dem entsprechenden Werkzeug, einen Zugang.
Gerade auf dem Rückweg von der Elbseite, näherte sich eine BGS-Möhre. Mit meinem Kumpel war vorher verabredet worden, falls Uniformierte auftauchten, er sich erst mal verkrümeln sollte und es folglich sehr gemächlich tat.
Die Jungs forderten mich augenblicklich auf, nach unten zukommen. Dann ging es hin und her. Richtig ungehalten wurden die Para-Grenzer, als von mir kam, wenn sie etwas von mir wollten, dann sollten sie gefälligst nach oben kommen! Nee, nee, so geiles Licht und wer weiß, wann mal wieder so ein großes Loch in dem Hindernis wäre.
Alles zog sich über eine halbe Stunde hin, nicht entsprechend bekleidet, wurde es auf der rostigen Konstruktion ganz schön frisch, außerdem wollten wir noch Drachen steigen lassen…
Die beiden Herren lichteten mich noch mehrfach ab, sie besaßen sogar eine wesentlich bessere Kamera als ich, nebst eines schweinischen Teleobjektivs und fuhren schließlich unverrichteter Dinge ab.
Wo die Negative sind, weiß ich ja, aber…